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Montag, 19 September 2016 07:40

TSV Neckartailfingen I - SGEH I 1:4

Nach der dritten Niederlage in Folge müssen im Aileswasen vorerst kleinere Brötchen gebacken werden, ja angesichts der schwierigen Aufgaben könnte sogar ein weiteres Absacken möglich sein...

Jener unheilvolle 4. September dürfte noch teurer als zunächst befürchtet werden, denn neben drei weiteren verlorenen Punkten will die Verletzungsmisere einfach nicht abreissen. Aus Stefan Wilhelms angenommener Zerrung ist ein Muskelfaserriss geworden und die gleiche Verletzung erlitt nun in Denkendorf Emre Kilic. Selbst bei rund um die Uhr physiobetreuten Profis brauchen diese Muskelblessuren vier bis sechs Wochen, um auszuheilen. In Deizisau wird Georgios Karatailidis deshalb voraussichtlich zaubern und eventuell selbst auflaufen müssen, um eine einigermaßen schlagkräftige Truppe stellen zu können. Wilhelm und Kilic werden nämlich nicht die einzigen Ausfälle bleiben.

Moritz Krasser wurde aus Kassel "eingeflogen" und Jonas Bayha debütierte nach seiner Examenpause erstmals in dieser Saison, allerdings mit nur zwei Trainingseinheiten in den Beinen. Vorneweg: Der Rückkehrer spielte bis zur seiner Auswechslung einen guten Part auf der Sechs. Wie schon zuletzt begann der TSV schwungvoll und Denis Köhler brachte Cosimo Attorre in Schussposition. Ausser einem Pressschlag kam aber nichts dabei heraus (1.). Im Gegenzug die fast identische Szene im Neckartailfinger Strafraum, wo der durchgebrochene Marco Parrotta von Philipp Wenzelburger gestoppt wurde. Schon diese Anfangsphase deutete an, dass es auf dem durchnässten und weichen Untergrund ein rassiges Derby geben sollte.

Die Alb-Elf erlitt in der 14. Minute einen Rückschlag. Marcel Finsterbusch zögerte etwas lange mit der Klärung am Boden, Dennis Oswald hielt den Fuss rein, verdrehte sich dabei das Knie und mußte runter. Sechzig Sekunden später wurde Moritz Krasser im Sechzehner höchst strafstoßverdächtig gefoult, doch Schiedsrichter Erich Geiselmann aus Staig sah keinen Anlass für einen Pfiff. Das Geschehen war in diesem ersten Durchgang ziemlich ausgeglichen, doch besassen wieder die Hausherren die nächste Möglichkeit. Benjamin Frimmel brachte nach einem 50-Meter-Freistoß von Manuel Schneider aber zu wenig Druck hinter den Ball und so hatte Torhüter Kevin Kammerer keinerlei Probleme den Kopfball abzufangen. Und nochmals waren die Gastgeber nahe an der Führung, als Denis Köhler am Sechzehnereck abzog und Kammerer mit einer Glanzparade das Geschoss aus dem Knick wischte. Die folgende Ecke jagte Bastian Nagel mit einem Hinterhaltsschuss knapp am Pfosten vorbei.

In der 27. Minute ging die SGEH glücklich in Führung. Manuel Schneider und Marco Lude grätschten in eine flache Hereingabe und bugsierten den Ball gemeinsam über die Linie. Nach einer halben Stunde durfte Manuel Schneider drei Ecken in Folge schlagen und alle waren höchst gefährlich. Die erste köpfte Florian Lenuzza von der Linie, dann hatte Keeper Kammerer alle Mühe die nachfolgende Flanke über die Latte zu lenken und beim dritten Versuch sah Schiri Geiselmann ein Stürmerfoul. Die Mehrzahl der guten Möglichkeiten lagen bis dahin auf Seiten des TSVN, denn auch in der 32. Minute scheiterte Benjamin Frimmel zunächst am SGEH-Torhüter und Moritz Krasser verfehlte den Abpraller.           

Die Zuschauer kamen auf ihre Kosten, weil beide Mannschaften durchaus ins Risiko gingen. So war in den Minuten 35 und 37 der Gast aus dem Hardtwald dran. Matthias Wilhelm brachte geradenoch seine Zehenspitze vor Gökhan Demir dran und dann stand Florian Lenuzza nach einem Theimer-Freistoß vor dem 0:2. Der Kopfball des Abwehrspielers flog jedoch haarscharf am Pfosten vorbei. Der verdiente Ausgleich fiel in der 39. Minute. Kurz vor dem eigenen Strafraum schlug Tim Müller einen Freistoß über annähernd siebzig Meter in den gegnerischen Sechzehner, Benjamin Frimmel erreichte das Flugobjekt am Elfmeterpunkt und lenkte es aus der Luft in die Maschen. Martin Kamradek war es, der die erste Hälfte mit einem fulminanten Kracher aus 35 Meter knapp übers Gebälk abrundete.

Niemand konnte zu diesem Zeitpunkt ahnen, dass diese Begegnung einen solch klaren Ausgang nehmen würde, auch nicht, als den Gästen in der 51. Minute die erneute Führung gelang. Marcel Finsterbusch hatte gegen Marco Parrotta mit einer starken Fussabwehr zur Ecke gerettet und die wurde von Florian Lenuzza aus sieben Metern volley und flach zum 1:2 versenkt. Gegen eine jetzt wieder offenere TSV-Deckung kamen die wendigen und schnellen Offensivkräfte der Älbler nun zu weiteren guten Gelegenheiten. Eine davon nutzte Gökhan Demir zehn Minuten später zur Vorentscheidung. Der kleine Angreifer spazierte die Strafraumgrenze von links nach rechts entlang und zog vehement ab. Gegen den scharfen Flachschuss ins entfernte Eck war Marcel Finsterbusch völlig machtlos.

Eine bemerkenswerte Leistung in der SGEH-Innenverteidigung zeigte der vom TV Unterboihingen gekommene Markus Kronewitter, so auch in der 63. Minute, als er im letzten Moment gegen Moritz Krasser zur Ecke rettete. Die Fusionsmannschaft konterte in der Folgezeit aber immer gefährlicher und bei solch einem Gegenzug zeigte "Sachse" Finsterbusch gegen den allein vor ihm auftauchenden Marc Kevin Theimer eine weitere Glanztat. Wäre dem TSV in der 69. Minute der Anschlusstreffer gelungen, hätte es für die SGEH nochmals eng werden können. Lucas Böpple war es, der nach einem Zuspiel von Georgios Karartailidis frei vor Kevin Kammerer stand und der Torhüter mit einem Reflex den Ball um den Pfosten lenkte. Überhaupt brachte der eingewechselte Coach frischen Wind in die Angriffsbemühungen seiner Truppe.

Doch es sollte alles nichts helfen, weil die Gäste in der 70. Minute den Sack endgültig zu machten. Gökhan Demir tanzte alles aus, zuletzt auch noch Torhüter Finsterbusch und schloss zum 1:4 ab. Wohl besass Cosimo Attorre nochmals eine klare Chance, als Goalie Kammerer schon die kurze Ecke aufgemacht hatte und dann aber halten konnte. Die eh schon viel zu klare Niederlage hätte Marco Parrotta in der 90. Minute noch erhöhen können, wenn er ebenfalls allein vor Marcel Finsterbusch nicht an diesem hängen geblieben wäre. Gegenüber dem Langweiler in Denkendorf zeigte der TSV eine klare Aufwärtstendenz, indes die zur Zeit immer wiederkehrenden Schwächen ermöglichten der starken Spielgemeinschaft aus Erkenbrechtsweiler und Hochwang den deutlichen Sieg.

Mit einigem Bauchweh muss man im Aileswasen an die bevorstehende Herkulesaufgabe in Deizisau denken. Moritz Krasser kann diesmal nicht aus Kassel anreisen, Robin Plachy ist nochmals gesperrt und Emre Kilic, sowie Stefan Wilhelm fallen auf jeden Fall verletzungsbedingt aus, Marius Blank sowieso. Tim Müller plagt sich immernoch mit diversen Blessuren herum und gegen die SGEH war auch noch eine die ganze Woche anhaltende Erkrankung erschwerend dazu gekommen. Deshalb absolvierte zuletzt Jorgo Karatailidis sein gesamtes Trainingsprogramm selbst mit, um auf der Hinteren Halde womöglich auflaufen zu können. Dass er durchaus noch eine hoffnungsvolle Alternative ist, bewies er in seinem 25-Minuten-Einsatz gegen seine ehemaligen Schützlinge. Weil vorne einfach die vorhandenen Torchancen viel zu wenig Erfolg bringen, sollte man nun wenigstens die Abwehr stabilisieren, denn unter drei bis vier Gegentoren macht es diese derzeit nicht.

TSV Neckartailfingen: Finsterbusch, Schneider (80. Riehle), Bayha (80. Bah), Krasser, Köhler, Matthias Wilhelm, Nagel (62. Böpple), Wenzelburger, Attorre, Müller (65. Karatailidis)

SGEH: Kammerer, Marc Weger, Dennis Weger, Lenuzza, Kronewitter, Kamradek, Parrotta, Cobankara (78. Gutbrod), Oswal (14. Lude), Theimer, Demir (85. Petto)

Schiedsrichter: Erich Geiselmann (Staig/SRG Illertal)

Zuschauer: 150

Tore: 0:1 (27.) Lude, 1:1 (39.) Frimmel, 1:2 (51.) Lenuzza, 1:3 (61.) Demir, 1:4 (70.) Demir      

Gelesen 2148 mal Letzte Änderung am Mittwoch, 21 September 2016 08:40
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