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Dienstag, 19 September 2017 08:34

FV Neuhausen I - TSV Neckartailfingen I 2:2

In der 88. Minute rettete der erst kurz zuvor eingewechselte Benjamin Frimmel einen Punkt in Neuhausen, der allerdings hoch verdient und eigentlich auch zu wenig war...

Das Remis war das Allermindeste, was der TSV von der Schlossstraße in den Aileswasen mitnehmen mußte, denn er war über weite Strecken die bessere Mannschaft und besaß ein erhebliches Plus an klaren Tormöglichkeiten. Allein vier klasse Fußabwehren durch Torhüter Andreas Temeschinko verhinderten den vollen Erfolg für die Grünweissen. Allerdings hätte es in der Schlussphase auch noch komplett schiefgehen können, als die ab der 79. Minute dezimierten Gastgeber zu zwei kapitalen Chancen kamen und auch noch einen Elfmeter einforderten. Den gab Marvin Schwoon aber nicht, wobei über den Schiri aus Stuttgart noch zu reden sein wird.

Fast hätte Lucas Böpple seinen Startelfeinsatz schon in der 2. Minute gerechtfertigt, doch brachte er seinen Kopf nach Eckball von Denis Köhler nicht richtig hinter den Ball und der flog knapp am langen Pfosten vorbei. Kurz darauf kamen die Hausherren zu einer ihrer ganz wenigen Besuche im Neckartailfinger Strafraum (4.). Fatih Aktas, in der Folgezeit ohne Fehl und Tadel, agierte mal wieder am eigenen Sechzehner recht leichtsinnig und hatte Glück, dass der FVN durch Christian Schenk, Josip Colic und Marc-Anthony Hermle das Tohuwabohu vor Marc Vogelmann nicht ausnutzte. In der 12. Minute gingen die Kicker aus dem Aileswasen aber verdientermaßen in Führung. Robin Plachy setzte sich auf Linksaussen ab und war eigentlich schon zu weit an die Grundlinie geraten. Trotzdem gelang es ihm noch, aus spitzestem Winkel den da etwas unglücklich aussehenden Temeschinko zu überwinden.

Nach einer Viertelstunde die erste sehr gastgeberfreundliche Entscheidung durch den Unparteiischen. Zunächst pfiff er Moritz Krasser wegen eines angeblichen Handspiels zurück, der Freistoß wurde dann schnell und viel zu weit vom Tatort weg ausgeführt und erreichte den klar im Abseits stehenden Christian Schenk. Weil der wieder ganz starke Matthias Wilhelm aufmerksam war, entstand jedoch kein Schaden (16). Zwei Zeiderumdrehungen später war ein solcher nicht mehr zu verhindern, weil der nächste ungerechtfertigte Pfiff ertönte. Philipp Wenzelburger beförderte den Ball mit einem astreinen Tackling zum Eckball, berührte dabei allerdings auch das Bein von Josip Colic. Der Zweizentnerstürmer ging laut schreiend zu Boden und wurde mit einem Elfmeter belohnt. Colic selbst setzte diesen scharf ins Eck, wobei Marc Vogelmann fast noch dran war.

Der vom Oberligisten TSG Balingen gekommene Marc-Anthony Hermle besaß 120 Sekunden später die große, aber auch letzte Chance für den FVN in diesem ersten Abschnitt. Von halbrechts steuerte er allein auf Marc Vogelmann zu, doch der der TSV-Keeper war für Hermle nicht zu überwinden. Eine fast identische Szene wie beim 1:0 folgte in der 34. Minute, als Robin Plachy von Moritz Krasser geschickt wurde, indes diesmal aus ähnlicher Position in Temeschinko seinen Meister fand. Nur eine Minute danach war es Denis Köhler, der flach abzog und Andreas Temeschinko mit dem Fuss abwehren konnte. Die Elf vom Neckar war jetzt dran und die erneute Führung lag permanent in der Luft. Der aus seinem Team herausragende Kai Huttenlocher hielt Robin Plachy im allerletzten Moment auf (38.) und kurz vor dem Seitenwechsel war der überragende Moritz Krasser bei einem seiner vielen Soli wieder nicht zu stoppen. Manko: Sein Querpass von der Grund- passierte die Torlinie  abnehmerlos, da kein Grünhemd in dieser Siituation antizipiert hatte.

Oft mit zweierlei Maß hatte in dieser ersten Hälfte Schiri Schwoon gemessen. So wurde Lucas Böpple mit Gelb bestraft, obwohl er seinen Gegenpart nicht mal berührte, wogegen ein Neuhäuser leer ausging, nachdem er gegen Max Falter böse die Sohle drauf gehalten hatte. Ausserdem nahm es der Referee bei den Freistoßtatorten des TSV immer ganz genau, während er auf der anderen Seite größte Toleranz walten ließ. Ärgerlich, denn der junge Mann aus Stuttgart besitzt durchaus das Zeug für eine hoffnungsvolle Karriere.

Drei Minuten nach dem Seitenwechsel die nächste TSV-Möglichkeit. Janis Denzinger trat an einem langen Ball vorbei und eröffnete damit Moritz Krasser freie Schußbahn. Der Versuch von "Mo" zischte jedoch ziemlich weit über den Balken. Ähnlich machte es auf der anderen Seite Tomas Novak (54.) Nach einer Stunde das nächste Ärgernis und zwar in doppelter Ausführung. Zunächst stand der angespielte Josip Colic eindeutig im Abseits und dann fiel der stämmige Stürmer gegen Matthias Wilhelm erneut laut und theatralisch. Und wieder nutzte Colic den Standard persönlich, auch weil Marc Vogelmann in der Torwartecke auf dem falschen Fuß erwischt wurde (61.). Ein kapitaler Fehlpass in der Neuhäuser Abwehr hätte schon eine Minute später den Ausgleich bringen können, doch scheiterte Moritz Krasser schon wieder an den Temeschinko-Beinen. Zwar fand die Kugel ihren Weg durch diese, bekam dabei aber soviel Drall, dass der Ball sich aufreizend langsam am Pfosten vorbei drehte. Die nachfolgende Ecke erreichte den Kopf von Bastian Nagel, der aber aus zwei Metern am kurzen Eck daneben lenkte.

In der 73. Minute dann doch das vermeintliche 2:2. Max Falter köpfte einen Eckball unters Tordach, hatte dabei aber wohl zu sehr seine Arme eingesetzt - die Aberkennung des Trefferers war eine vertretbare Entscheidung. Marc Vogelmann war bei einem Flachschuss von Schenk rechtzeitig unten (75.) und dann gerieten sich Alexander Drücker und Denis Köhler in die Haare. Beide sahen dafür die gelbe Karte (78.), was eine Minute später Auswirkungen für den Neuhäuser hatte. Drücker säbelte Köhler im Mittelfeld um und durfte Duschen gehen. In Unterzahl hätte Georgios Kaligiannidis die Partie entscheiden müssen. In der 85. Minute erreichte ihn ein Rückpass von Schenk am Elfmeterpunkt und der Grieche versemmelte die Riesenchance. So aber kamen die Gäste doch noch zum insgesamt hoch verdienten Ausgleich. Der angeschlagene Benjamin Frimmel war kurz zuvor eingewechselt worden und avancierte zum Punktretter. Nach einem weiteren klasse Passe von Moritz Krasser stand Robin Plachy vor Temeschinko und wieder brachte der FVN-Schlußmann seine Gebeine an den Versuch. Ein Abwehrspieler wollte auf der Linie vollends klären, schoss dabei jedoch dem nachsetzenden Frimmel an den Fuss, von wo das Spielobjekt ins Netz prallte (88.).

Ganz heiß wurde es in der Nachspielzeit. Es hätte nicht viel gefehlt und die Gäste wären den Zähler wieder los gewesen. Mit allen Mann in Überzahl noch auf den Siegtreffer gehend, passierte in der Vorwärtsbewegung der Ballverlust. Der schnelle Christian Schenk lief alleine auf Marc Vogelmann zu und der lenkte mit einer Superparade zur Ecke, die nochmals Hektik verursachte. Nach Meinung der Hausherren stieg Vogelmann dabei dem langen Philipp Weber zu sehr ins Kreuz und die "Roten" reklamierten heftigst auf Strafstoß. Diesmal allerdings legte Marvin Schwoon die Situation zugunsten des Gastes aus und ließ weiterlaufen.

Das Minimalziel war für den TSV Neckartailfingen trotz wieder kurzfristiger Ausfälle erreicht. Cosimo Attorre (Grippe) und Tim Müller (Allergieanfall) mußten in letzter Minute ersetzt werden. Kapitän Manuel Schneider war auch noch nicht einsatzfähig und saß, wie auch Benny Frimmel auf der Bank. Letzterer aber kam wenigstens noch für ein paar Minuten zum Einsatz - mit durchschlagendem Erfolg.

FV Neuhausen: Temeschinko, Huttenlocher, Denzinger, Hermle (68. Werner), Marcelles (83. Negwer), Drücker, Schenk, Colic (90.+3 Fröschle), Weber, Novak, Kaligiannidis

TSVN: Vogelmann, Aktas (68. Haverkamp), Falter, Krasser, Köhler (85. Frimmel), Matthias Wilhelm, Pablo Guillen, Plachy, Wenzelburger (59. Siegert), Böpple (54. Nagel), Schellander

Schiedsrichter: Marvin Schwoon (Stuttgart)               

Zuschauer: 170

Tore: 1:0 (12.) Plachy, 1.1 (18.) Colic (Foulelfmeter), 2:1 (61.) Colic, 2.2 (88.) Frimmel

Besondere Vorkommnisse: Gelb-rote Karte für Drücker (FVN, 79.)

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