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Dienstag, 19 September 2017 08:36

TSV Neckartailfingen I - FTSV Kuchen I 2:0

Bis zur 90. Minute mußten die TSV-Anhänger um den Sieg bangen, ehe Robin Plachy alles klar machte. Gegen den verbissen kämpfenden FTSV Kuchen taten sich die Schützlinge von Georgios Karatailidis enorm schwer...

Selbstläufer mittels einer frühen Führung oder Geduldsspiel hieß vor dem Aufeinandertreffen mit dem Schlußlicht die Frage. Es wurde Letzteres, weil man mit der Chancenverwertung wiedermal nicht zufrieden sein konnte und weil der spielerisch limitierte Wiederaufsteiger mit seiner blutjungen Mannschaft keinen Ball verloren gab. Dazu änderte der Trainer teils gezwungenermaßen, teils wohl aus taktischen Gründen seine Elf gegenüber dem Vorsonntag gleich auf mehreren Positionen. Beim Warmlaufen zog sich Pablo Guillen einen Bänder- oder vielleicht sogar ein Syndesmosebandriß zu und Moritz Krasser's Rücken bereitete ihm erneute Probleme. Lucas Böpple und Patrick Siegert rückten dafür in die Startelf. Dazu war Tim Müller wieder fit, für ihn mußte der junge Max Falter Platz machen. Schließlich erhielt Denis Köhler zunächst eine schöpferische Pause und wurde durch Bastian Nagel ersetzt.

Es sollte ein Match werden, in dem beide Teams geradezu inflationär mit ihren Tormöglichkeiten umgingen. Vor allem die Gäste zeigten in dieser Beziehung, warum sie das Schlußlicht bilden. Der sichere Marc Vogelmann hatte da einige Male das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite. Der FTSV war es, der sich als erstes in den Strafraum wagte. Alexander Ignatiev setzte in der 4. Minute einen Seitfallzieher ans Aussennetz. Auf TSV-Seite suchte Robin Plachy nach neun Minuten die Torannäherung und der nicht gerade groß gewachsene Keeper Julian Schmiedel mußte sich bei seinem Flachschuss aus siebzehn Metern schon ganz lang machen. Kurz darauf (12.) stand der Neuling vor der Führung. Der auffällige Yannick Ruther flankte und Melih Karahan kam am Fünfmeterraum frei an den Flugball, lenkte ihn aber aus der Luft drüber. Lucas Böpple stand dem Kuchener in nichts nach, als er nach einem Duett zwischen Bastian Nagel und Benjamin Frimmel aus zwölf Metern plötzlich ungestört abziehen durfte. Beim "Linken" handelt es sich aber wohl nicht umden Zuckerfuss Böpples und so landete die Kugel bedenklich nahe am Aileswasensee.

Nach einer Kopfballstafette im Anschluss an einen Eckball hätte der aufgerückte Tim Müller fastgar einnicken können, wurde im letzten Moment jedoch mit vereinten Kuchener Kräften daran gehindert (18.). Dann zog es den anderen Innenverteidiger, Matthias Wilhelm, nach vorne. Benjamin Frimmel zog sein Zuspiel nach innen, wo Cosimo Attorre, gut abgeschirmt, nicht ran kam. Beide Mannschaften ließen weiterhin einiges zu und so mußte "Wolle" Wilhelm gegen Ruther ein Tackling in höchster Not auspacken, um Schaden zu verhindern (27.). Eine Zeigerumdrehung später zog Robin Plachy einen seiner gefühlt zwanzig Sprints zur Grundlinie an, sein Pass auf Cosimo Attorre geriet allerdings einen Tick zu sehr in den Rücken des Torjägers. Wieder sechzig Sekunden später wurde Plachy von Patrick Siegert die Linie entlang geschickt und wieder bekam ein FTSV-Abwehrspieler irgendwie ein Bein an die Hereingabe.

Genau eine halbe Stunde war absolviert als Yannick Schellander Dauersprinter Robin Plachy erneut spurten ließ und Cosimo Attorre an der hochgerissenen Faust von Julian Schmiedel scheiterte. Die entstehende Kerze köpfte Bastian Nagel Richtung Tordach, doch Schmiedel war blitzschnell wieder zur Stelle. Die Gäste aus dem Filstal waren stets gefährlich und standen in der 40. Minute ein weiteres Mal vor dem 0:1. Yannick Ruther produzierte nach einem Eckball zum Glück zwei Meter vor dem Tor nur eine neuerliche Kerze. Ein schwerer Kuchener Abspielfehler verhalf den Grünweissen in der 41. Minute zur Führung. Cosimo Attorre hatte aufgepasst und dann uneigennützig auf Yannick Schellander quer gelegt. Noch von zwei Abwehrspielern bedrängt, brachte der Ex-Frickenhäuser die Kugel sicher im leeren Kasten unter. Alexander Ignatiev hätte zwei Minuten vor dem Seitenwechsel beinahe wieder ausgeglichen, verfehlte aber aus sieben Metern das Heiligtum von Marc Vogelmann.           

Die Truppe von Martin Braunmüller gab auch nach Wiederbeginn weiterhin keine Ruhe und in der 47. Mühe hatte der TSV erneut Fortuna auf seiner Seite. Marc Vogelmann und Matthias Wilhelm retteten nacheinander auf der Linie. Das Spiel der vergebenen Torchancen setzte sich ungebremst fort, weil Robin Plachy gleichfalls drüber zielte, nachdem Cosimo Attorre schon Torhüter Schmiedel umspielt hatte (63.). Tom Vetter vergab im Anschluss ziemlich kläglich die nächste "Dicke" (65.) und Edgar Kirst scheiterte in der 69. Minute mit einem Freistoß aus bester Postion an der grünweissen Mauer. Cosimo Attorre und Denis Köhler verpassten in den Minuten 73 und 74 die Vorentscheidung und Robin Plachy tat das selbe, als er nicht an den Beinen von Julian Schmiedel vorbei kam. Zwischenzeitlich war Moritz Krasser eingewechselt worden, dessen Kreativität zuvor dem TSV durchaus ein wenig abgegangen war. Da auch das spielerische Moment von Pablo Guillen fehlte, wurde die Leichtigkeit in den Aktionen insgesamt schon ein wenig vermisst. Krasser jedenfalls kurvte nach einem seiner typischen Soli auch am sich werfenden Schmiedel vorbei, legte sich allerdings die Kugel etwas zu weit vor (83.).

In der 72. Minute war Urlauber Marius Blank gekommen und hatte nach zwei Fouls binnen weniger Minuten Glück, dass es nur einmal Gelb für ihn setzte. Jetzt kam die Zeit von Marc Vogelmann. Der junge TSV-Torhüter bestach in der Schlußphase durch enorme Sicherheit und hatte dazu auch das nötige Glück. So als Tom Vetter aus zwei Metern drüber köpfte (86.). Die letzte Minute der regulären Spielzeit brachte dann jedoch endlich die Erlösung. Cosimo Attorres idealer Durchstecker eröffnete Robin Plachy freie Fahrt und diesmal schlenzte "Rob" bombensicher ins lange Eck. In der Nachspielzeit offenbarten die Gäste nochmals ihre ganze Schwäche, als Alexander Ignatiev und zwei seiner Kameraden den Ball aus einem Meter einfach nicht über die Linie brachten, wobei Vogelmann und Wilhelm Retter in höchster Not waren.

Es war ein zäher, aber wichtiger Dreier, der nach Abpfiff von Stephan Dorer auf dem TSV-Konto verbucht werden konnte. Der Schwerstarbeit verrichten müssende Schiri hatte in der Schlußphase Kuchens Coach Martin Braunmüller hinter die Bande geschickt, weil die Gäste mit den Entscheidungen des Referees aus Esslingen einige Male allzu lautstark nicht einverstanden waren. Dorer hatte seine schwierige Aufgabe aber und souverän gelöst und keine groben Fehler begangen.

TSVN: Vogelmann, Aktas (66. Schneider), Frimmel, Matthias Wilhelm, Siegert (72. Blank), Nagel (60. Köhler), Böpple (55. Krasser), Plachy, Attorre, Schellander, Müller

FTSV Kuchen: Schmiedel, Mayer (80. Schmieder), Wühle, Clement (64. Blum), Kienbacher, Ruther, Krist, Karahan, Güler, Lövesz (46. Vetter), Ignatiev

Schiedsrichter: Stephan Dorer (Esslingen)

Zuschauer: 120

Tore: 1:0 (41.) Schellander, 2:0 (90.) Plachy

Besondere Vorkommnisse: Pablo Guillen reißt sich beim Warmlaufen ein Sprunggelenksband, Trainer Braunmüller wird hinter die Bande geschickt (80.)  

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