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Dienstag, 26 September 2017 08:02

SGM T/T Göppingen I - TSV Neckartailfingen I 7:3

38 Minuten sah es in Göppingen ähnlich aus, wie beim 4:3-Coup im Mai, doch dann brachen alle Dämme, weil der TSV die Angriffsmaschinerie der SGM T/T nicht mehr stoppen konnte...

Wo haben die den denn ausgegraben? Die Frage beantwortete SGM-Trainer Serkan Coskun folgendermaßen: "Aus der Kreisliga B, den wollte keiner". Die Rede ist von Lutonda Nitti, der verdammt an Pierre-Emerik Aubameyang erinnerte. Hautfarbe, Frisur, vor allem aber Laufstil und Schnelligkeit waren eine Kopie des Dortmunder Stürmers. Dazu gesellten sich der überragende Emin Velic und der gefährliche Yunus Yilmaz zu einem Trio, das von der TSV-Defensive einfach nicht unter Kontrolle zu bringen war. Einzig Matthias Wilhelm führte Zweikämpfe, die Bezirksliganiveau aufwiesen. Ob es am Ausfall des kurzfristig erkrankten Tim Müller lag, dass es für die Elf von Georgios Karatailidis fast historische sieben Gegentreffer gab, ist zumindest fraglich, denn mit Max Falter füllte ein eigentlich adäquater Ersatz die verwaiste Position in der Innenverteidigung aus. Und an der letzten Kette der Grünweissen war das Debakel auch nicht alleine festzumachen, denn am negativen Knackpunkt in der 38. Minute waren mehrere Akteure beteiligt.

Zudem zeigte Marcel Finsterbusch anfangs einige Schwächen und sah bei den ersten beiden Gegentoren gar nicht gut aus. Später fand der Torhüter aber zu seiner gewohnten Form und sorgte mit einigen Glanzparaden dafür, dass es für die Grünhemden nicht die erste Zweistellige in einem Punktspiel setzte. Der überragende Moritz Krasser sowie seine Mitangreifer Robin Plachy und Cosimo Attorre ließen zunächst auf einen neuerlichen Erfolg an der Hohenstaufenstraße hoffen. Und dies, obwohl die Hausherren bereits in der 8. Minute in Führung gingen. Nach einem Eckball bekam der bedrängte Marcel Finsterbusch den Ball nicht zu fassen und Sven Sönmez staubte aus zwei Metern ab. Sekunden zuvor hatte der gute Schiri Savas Gürgülü aus Altbach eine deckungsgleiche Situation für die Gäste abgepfiffen und damit mit zweierlei Maß gemessen. 

Im weiteren Verlauf sollte es eine Menge Tormöglichkeiten geben - auch für den TSVN. Eine führte in der 25. Minute zum bis dahin mehr als verdienten Ausgleich. Emre Tekin konnte einen Flachschuss von Robin Plachy nur nach vorne abwehren und Moritz Krasser versenkte den Nachschuss aus zwölf Metern. Postwendend jedoch wieder die Führung für T/T, die aus einem Freistoß resultierte. Aus einem scheinbar ungefährlichen Bereich düpierte Liridon Elezaj den überraschten Marcel Finsterbusch. In der Verfassung der zweiten Halbzeit hätte "Sachse" den Schlenzer aus fast dreißig Metern wohl gehalten. Die Elf aus dem Aileswasen kam jedoch nochmals zurück. Moritz Krasser setzte zu einem unwiderstehlichen Solo an, wurde auf dem Weg in den Sechzehner schon gefoult, ließ sich aber nicht von den Beinen holen. Dies tat dann jedoch Deniz Aksancak im Strafraum so heftig, dass durchaus eine andere Farbe als Gelb möglich gewesen wäre. Cosimo Attorre verwandelte den fälligen Elfmeter nach zweiminitüger Behandlungspause für Krasser sicher zum 2:2 (35.).

Der TSV war dran und vermasselte sich in den letzten sieben Minuten des ersten Durchgangs alles. Vor allem die Entstehung der Göppinger 3:2-Führung in der 38. Minute war mehr als ärgerlich. An der rechten Seitenlinie wäre für drei grünweisse Akteure mehrmals die Möglichkeit da gewesen, zu klären. Die Gaiglerei wurde von den pressenden Göppingern unterbunden, das Spielobjekt gelangte schnell auf die andere Seite und Sven Sönmez traf diesmal unhaltbar. Trotzdem konnte der TSV-Anhang noch guter Dinge sein, weil die Angriffe ihrer Mannschaft weiterhin Tore versprachen. Dann allerdings zündete Lutonda Nitti in der 44. Minute seinen gewaltigen Turbo und ließ "Sachse" Finsterbusch wiederum keine Abwehrmöglichkeit.

Dieser Treffer zeigte Wirkung, war der Gast im zweiten Umlauf doch kaum wieder zu erkennen. Nach vorne ging nicht mehr viel und die Defensivabteilung war nun völlig überfordert. Yunus Yilmaz (55.), Lasha Takhadadze (73.) und der nie zu stoppende Nitti (76.) schraubten das Ergebnis auf 7:2. Die drei nutzten nur einen Bruchteil der Göppinger Chancen, sodass die Veranstaltung einen noch viel niederschmetternderen Ausgang hätte nehmen können. Mit einer feinen Einzelleistung gelang Cosimo Attorre in der 89. Minute aus spitzem Winkel wenigstens noch eine Reduzierung des Desasters. Noch auf dem Spielfeld nahm Jorgo Karatailidis seine durcheinander gewirbelte Truppe ins Gebet. Ruhig aber bestimmt wies er darauf hin, dass so eine Vorstellung überhaupt nicht ginge. Vor allem in Anbetracht des bevorstehenden Knallerderbys gegen die TSV Oberensingen, das keinen Deut einfacher werden wird - im Gegenteil. Es gibt jedoch solche Tage, wie diesen an der Hohenstaufenstraße und so gilt es, das ganze abzuhaken und sich auf den sicherlich vor großer Kulisse stattfindenden Lokalschlager vorzubereiten.

SGM T/T Göppingen: Tekin, Elezaj, Sahin, Cetin, Yilmaz, Tskhadadze, Velic, Sönmez (77. Vehapi), Aksancak, Kostidis (70. Gün), Nitti (79. Coskun)

TSVN: Finsterbusch, Aktas (49. Blank), Falter (49. Schneider), Krasser, Frimmel, Köhler, Matthias Wilhelm, Siegert (58. Nagel), Plachy (58. Luis Guillen), Attorre, Schellander

Schiedsrichter: Savas Gürgülü (Altbach)

Zuschauer: 70

Tore: 1:0 (8.) Sönmez, 1:1 (25.) Krasser, 2:1 (28.) Elezaj, 2:2 (35.) Attorre (Foulelfmeter), 3:2 (38.) Sönmez, 4:2 (44.) Nitti, 5:2 (55.) Yilmaz, 6:2 (73.) Tskhadadze, 7:2 (76.) Nitti, 7:3 (89.) Attorre          

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