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Freitag, 20 April 2018 15:38

TV Neidlingen I - TSV Neckartailfingen I 2:2

Die Freude über den Punktgewinn in Neidligen wurde getrübt durch wieder zwei Verletzte und dadurch, dass eine zweimalige Führung nicht ausreichte, um die volle Ernte einfahren zu können. Es war ein gutes Spiel unterm Reußenstein mit vielen Aufregern und endete letztlich mit einem gerechten Remis...

Georgios Karatailidis war schon nach einer halben Stunde gezwungen, zweimal aus zu wechseln. Bei Matthias Wilhelm brach in der 31. Minute seine Zerrung vom Ostermontag wieder auf und sein Bruder Stefan musste fünf Minuten später wegen der gleichen Verletzung zum familiären Duschen gehen. Da aber ein paar Rückkehrer zu verzeichnen waren und von der Zweiten Verstärkung ausgeliehen werden konnte, war die Personaldecke nicht so dünn wie in Geislingen. Allerdings, Entwarnung kann beileibe noch nicht gegeben werden, denn immerhin fehlten mit den Plachy- und Guillen-Brüdern, Max Falter, Lars Glöckler, Max Schraitle, sowie Benjamin Frimmel immer noch acht Stammkräfte zu denen jetzt wieder zwei hinzu kommen.

 

Auf dem Neidlinger Sportgelände sollte es eine furiose erste Hälfte geben. Viel Tempo und eine Menge im Großen und Ganzen fair geführte Zweikämpfe bekamen die zirka 120 Zuschauer unterhaltsam vorgesetzt. Dass einige, die es mit dem TV Neidlingen hielten, mehr als nur eine rosarote Vereinsbrille auf hatten und sich durch hämische und dazu noch dümmliche Kommentare hervor taten, war schade und entsprach nicht dem sportlichen Geschehen. Dies begann bereits in der 2. Minute, als Schiedsrichter Stefan Wais auf den Punkt zeigte. Yannick Schellander war im Fünfmeterraum beim Kopfballversuch von Stefan Hepperele in den Rücken gestoßen worden und der Elfmeter konnte durchaus gegeben werden.

 

Der zuletzt glücklose Denis Köhler trat an und verwandelte sicher und souverän. Die Führung sollte aber nur sechzig Sekunden halten, denn nun trat Patrick Kölle in Aktion. Der TVN-Spielertrainer war in den folgenden Minuten kaum zu halten und man darf konstatieren, dass der Aufsteiger ohne den Ex-Bad-Boller nicht mal die Hälfte wert wäre. Philipp Wenzelburger war an diesem Abend der Leidtragende, der es hauptsächlich mit dem Wirbelwind zu tun hatte und konnte diesem just in dieser 3. Minute nicht folgen. Der erste Versuch von Kölle wurde abgeblockt, doch den Nachschuss setzte er unhaltbar ins lange Eck. Wenig später rasierte sein Geschoss den Außenpfosten (9.) und wiederum zwei Zeigerumdrehungen danach klatschte eine abgerutschte Flanke des Neidlinger Chefs an die Latte.

 

Aber plötzlich schlugen die Gäste zurück – und wie. Yannick Schellander wurde auf rechts außen vom wieder ganz starken Moritz Krasser angespielt und der ebenfalls auflebende Schellander zog den Ball flach vors Tor. Denis Köhler war zur Stelle und setzte den Ball zum 1:2 ins Eck (19.). Kurz darauf verschätzte sich Marcel Finsterbusch und verließ etwas unnötig seitlich sein Tor. Fabian Latzko hob über ihn, jedoch auch über den Kasten. Sicher dagegen hielt der TSV-Keeper einen strammen Flachschuss von Latzko aus 25 Metern (27.). Fast wäre Denis Köhler in der 37. Minute der dritte Streich gelungen. Die eine enormes Laufpensum abspulende Sturmspitze kam gegen den aufmerksamen Torhüter Andreas Gienger jedoch knapp zu spät.

 

Die dickste Chance bot sich in der 38. Minute Lukas Pflüger, der aus zehn Metern frei zum Schuss kam und selbst den Fangzaun verfehlte. Die Grünweissen schienen den Vorsprung mit in die Kabine nehmen zu können, doch dagegen hatte Patrick Kölle was. Am Strafraum wurde er nicht energisch genug angegangen und sein Schuss setzte vor Marcel Finsterbusch ziemlich hoch auf. Der sonst sehr sichere Schlussmann wollte per Fuß klären, was gründlich schief ging (43.). Bereits im Gegenzug wäre fastgar die dritte Neckartailfinger Führung fällig gewesen, doch Heiko Kölle brachte im letzten Moment seine Zehenspitze vor dem einschussbereiten Denis Köhler an den Ball. Wie aufregend dieser erste Umlauf war, zeigte die Nachspielzeit. Stefan Hepperle flankte scharf und Dennis Heilemann rammte die Kugel zum Glück genau auf Marcel Finsterbusch. Nochmals Fortuna zur Seite stand dem TSVN in Minute 45 +2. Diesmal zog Fabian Latzko das Leder stramm nach innen und Kölle rutschte der Ball über den Spann.

 

Die zweite Hälfte hatte es zwar auch noch in sich, verlief aber nicht mehr ganz so spektakulär, weil die Tore ausblieben. Ganz nah dran an einem weiteren Treffer war wiederum Köhler, als der langsam wieder auftauende Bastian Nagel durchsteckte, der junge Andreas Gienger aber erneut eher dran war. Dann besaß Nagel selbst die Möglichkeit zur abermaligen Führung (60.), war gegen einen Abwehrspieler und Keeper Gienger aber letztlich nicht gierig genug, um sich nach seinem Alleingang vollends durch zu setzen. Die Gäste aus dem Aileswasen waren nun dran und endlich einmal setzte Manuel Schneider seine linke Waffe ein. In Robben-Manier kurvte er von rechts nach innen und sein Abschluss aus 18 Metern zischte nur hauchdünn am kurzen Pfosten vorbei. Ähnlich erging es dem sehr auffälligen Denis Köhler in der 66. Minute und hier war es das lange Eck, das bedenklich knapp verfehlt wurde.

 

Die Partie wurde jetzt immer hektischer und nach einem kapitalen Bock von Tim Müller hatte Patrick Kölle freie Fahrt. Im letzten Moment tickte er sich den Ball aber zu weit vor und Marcel Finsterbusch war zur Stelle (68.). Auf der anderen Seite führte eine Krasser-Schellander Kombi zu einer guten Kopfballmöglichkeit für Manuel Schneider, die der 21jährige Gienger zunichte machte. Anscheinend war das Trainergespann mit dem einen Zähler nicht zufrieden, denn in der 78. Minute brachte es mit Kevin Klay und Dennis Brodbeck zwei weitere Stürmer auf den Platz. Was zunächst nach Harakiri aussah, sollte fast von Erfolg gekrönt sein.

 

So spielten sich die beiden Einwechselspieler in der 84. Minuten durch und Kevin Klay wurde vermutlich im Strafraum umgerissen. Das Foul war unstrittig, doch verlegte Stefan Wais den Tatort nach außerhalb, obwohl Klay zwei Meter im Sechzehner lag. Vom folgenden Freistoß braucht nichts erzählt zu werden, denn die Standards wurden wiedereinmal schlichtweg bescheiden ausgeführt. Viel Aufregung gab es nochmals in der Schlussphase und da hatte sowohl der TSV, als auch Stefan Wais wegen seiner beiden Entscheidungen Glück. Zweimal steuerte Lukas Pflüger mutterseelenallein aus jeweils klarster Abseitsposition auf das Gästegehäuse zu und verfehlte dieses beides mal (86./89.). Jubel dann in der Nachspielzeit auf Neckartailfinger Seite. Bastian Nagel ging zur Außenlinie und Dennis Brodbeck drückte zum vermeintlichen Siegtreffer ein. Der Schiedsrichter sah den Ball aber im Aus und gab den Treffer nicht.

 

Damit blieb es bei der gerechten Punkteteilung, von der man noch nicht weiß, was sie wert sein wird. Kann am Sonntag gegen den RSK nachgelegt werden, wird der Teilerfolg kräftig aufgewertet. Wichtig war, dass in der jetzigen schwierigen Phase einige Akteure starke Formverbesserung boten. Fatih Aktas agierte praktisch fehlerlos, Patrick Siegerts, Bastian Nagels und Yannick Schellanders Kurven zeigen wieder unverkennbar nach oben und vor allem Denis Köhler war fast nicht wieder zu erkennen. Als Philipp Wenzelburger in der zweiten Hälfte Patrick Kölle näher auf den Pelz rückte, war der lange nicht mehr so aktiv wie in dessen beängstigend starker ersten Halbzeit. Eigentlich gute Voraussetzungen für endlich wieder einen am Sonntag bitter nötigen Dreier gegen den TSV RSK Esslingen.

 

TV Neidlingen: Gienger, Hepperle, Mezger, Steffen Kuch, Pflüger, Heilemann (68. Christian Kuch), Kirschmann (74. Steffen Mohoric), Patrick Kölle, Heiko Kölle (67. Tim Mohoric), Latzko, Aust (55. Class)

TSVN: Finsterbusch, Aktas, Stefan Wilhelm (36. Kilic), Schneider (78. Klay), Krasser, Köhler, Matthias Wilhelm (31. Müller), Siegert, Nagel, Wenzelburger, Schellander (78. Brodbeck)

Schiedsrichter: Stefan Wais (Esslingen)

Zuschauer: 120

Tore: 0:1 (2.) Köhler (Foulelfmeter), 1:1 (3.) Patrick Kölle, 1:2 (19.) Köhler, 2:2 (43.) Patrick Kölle

 

 

 

 

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