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Der TSV N von 1970 bis 1990

Nach einer höchst erfolgreichen Zeit unter Werner Gneiting kündigte der Trainer für die Saison 71/72 seinen Abschied an und für ihn stand nun Fred Wehrle auf der Kommandobrücke. Er war ein völlig anderer Trainer als sein Vorgänger, denn während Werner Gneiting stets ausgeglichen wirkte, konnte der „Feldwebel“ Wehrle im wahrsten Sinne des Wortes explodieren.

Zunächst fruchteten die Wehrle-Methoden und das Wunder Neckartailfingen schien seine Fortsetzung zu finden. Am fünften Spieltag führte der TSV nämlich zusammen mit dem VfR Süssen die Tabelle der II Amateurliga an und hatte seine zahlreichen Fans durch richtigen Hurra-Fussball begeistert. Doch die ersten Nackenschläge sollten nicht lange auf sich warten lassen.

Einen davon mußte man beim VfR Aalen einstecken. Vor einer Riesenkulisse, 1500 Zuschauer waren im Aalener Waldstadion anwesend, ging der TSV mit fliegenden Fahnen unter. Zwar hielt Hartmut Deutsch zunächst einen Elfmeter, doch dann nahm das Schicksal seinen Lauf. Die Aalener Millionentruppe mit Helmut Dietterle und Erwin Hadewicz, die bald beim VfB Stuttgart spielen sollten, heizten, unterstützt von ihrem fanatischen Publikum dem TSV mächtig ein.

Dessen Nerven hielten der Hektik nicht stand und Hermann Schimanko, Walter Müller und Karl-Heinz Harrer wurden vom Platz gestellt. Dermaßen in Unterzahl  geraten, konnte den Angriffswogen nicht standgehalten werden und am Ende stand es 5:0 für den VfR.

Mit den zunehmenden Mißerfolgen traten auch die Kritiker auf den Plan und irgendwann war die Ära Wehrle beendet. Im Hirsch-Saal gab es eine Krisensitzung der Spieler und wenige Tage später war der gute Mann weg vom Fenster. Werner Gneiting übernahm nochmals interimsmäßig und führte die Mannschaft zum erneuten Klassenerhalt.

Mit der dritten Saison in der überregionalen Klasse wurde dann 72/73 das Ende der Amateurligazeit eingeläutet. Etliche Spieler, wie Wilfried Stumpp, Hermann Schäfer, Bernd Ruess oder Karl-Heinz Harrer beendeten ihre Karriere oder wechselten zu anderen Vereinen. Die Abgänge waren nicht zu verkraften, sodaß unter dem neuen Trainer Peter Schulze aus Reutlingen der Fahrstuhl nach unten ging.

Weitere Spieler verließen den Verein in Richtung Nürtingen und weiter ging die Talfahrt, auch weil man mit Trainer Schäuffler nicht gerade das große Los gezogen hatte. Unvermittelt fand sich der TSVN in der B-Klasse (Kreisliga A) wieder, denn auch die A-Klasse (Bezirksliga) war mit dem ausgedünnten Kader nicht mehr zu halten. Dort fing man sich unter dem Trainer Peter Kuhn langsam wieder und Spieler der neuen Generation brachten den Verein wieder auf Kurs.

Unter Vorstand Eckard Grech fungierten Hartmut Deutsch als Abteilungsleiter und Gerhard Ott als Spielleiter. Diese holten Heinz Kostorz als neuen Trainer und in der Saison 77/78 schlug die neue Truppe wieder zu. Souverän wurde der Meistertitel in der Kreisliga A eingefahren und der TSV stieg erneut in die Bezirksliga auf, wo er unter Heinz Kostorz und später Hans-Martin Kienle eine gute Rolle spielte.

Die Meisterelf von 1978 bildeten: Trainer Heinz Kostorz, Hans-Peter Grech, Bernd Ruess, Karl-Heinz Eger, Dieter Hiemer, Bruno Haidu, Albrecht Ruopp, Spielleiter Hartmut Deutsch, Betreuer Gerhard Ott, Wilfried Jaissle, Dieter Barth, Gebhard Früh, Werner Häussler, Kurt Jaissle, Herbert Früh, Klaus Gaidosch.

Auf Hans-Martin Kienle folgte Dieter Necker. Der leider viel zu früh verstorbene Beurener hatte zuvor den legendären TV Unterboihingen bis ins DFB-Pokalachtelfinale gegen den FC Bayern München geführt, das der TVU im Olympiastadion 1:8 verlor. Dieter Necker war einer der kompetentesten Trainer des TSV und dennoch mußte man mit viel Pech wieder „ins Gras beißen“. Als Viertletzter stieg der TSV nur wegen des Torverhältnisses ab und fand sich in der Kreisliga A wieder.

Mit den beiden Eigengewächsen Wilfried Stumpp und Heinz Schwartz als Übungsleiter war der der TSV ausgangs der 80er fast wieder am Aufstieg dran, scheiterte aber im letzten alles entscheidenden Spiel. Die Neckartailfinger Mannschaft hätte im „Endspiel“ gegen den TSGV Großbettlingen vor 1.500 Zuschauern einen Sieg benötigt, doch die „Bettlinger“ schafften im Aileswasen ein 1:1 und musste so der Elf von Volker Münzenmaier den Vortritt in die Bezirksliga lassen.

Zunächst Roland Schäffler aus Sielmingen und dann Gerhard Bausch, dessen Großvater schon beim TSVN Trainer war, konnten nochmals die Kreisliga A halten, doch dann folgte die schwärzeste Zeit des Vereins. Langsam aber sicher hatte sich Vereinsuntreue und das Geldgeschachere breit gemacht und es ging deshalb weiter nach unten. In der Kreisliga B, auch Sicherheitsliga genannt, angekommen, sackten die Grünweißen unter Bernd Riedel bis auf den viertletzten Platz ab.