Die grünweisse Rumpfelf machte beim neuen Tabellenführer ihre Sache gut und war in der äußerst schnellen Partie nur in Sachen Torchancen den starken Hausherren unterlegen. Und das, obwohl die Schützlinge von Alberto Guillen nach bereits zwanzig Minuten zu tiefst geschockt wurden. Die rechte Hand des Trainers auf und neben dem Platz hatte sich im Mittelkreis die Achillessehne gerissen. Moritz Krasser war quasi weich geklopft. Nicht in Deizisau, sondern in den Spielen davor bekam der Schlüsselspieler des TSV stets mächtig was aufs „Holz“ und wurde teilweise viel zu wenig geschützt. Paradebeispiel war das Match in Neidlingen. Pausenlos durfte der Gegner ungestraft die Krasser-Knochen polieren, als er sich mit seinem ersten Foul zur Wehr setzte, sah „Mo“ prompt Gelb.

Man meinte im Aileswasen, die Personalprobleme würden nun nicht mehr schlimmer werden können. Ein typischer Fall von „denkste“. In aller ersten Linie ist diese schwere Verletzung ein sportlicher und privater Tiefschlag für Moritz Krasser. Für die Mannschaft und den Verein ist der Verlust unermesslich. Die so hoffnungsvoll begonnene Saison weitet sich mehr und mehr zum personellen Desaster aus. An der Schlossstraße in Neuhausen wird nun Darius Stehling den Alleinunterhaltung in vorderster Front geben müssen, denn mit Robin Plachy, Maurice Grözinger und nun auch Moritz Krasser fehlen gleich drei wichtige Angreifer. Es könnte jetzt eventuell die Stunde des Volkan Cankaya gekommen sein, doch der Neuzugang aus Echterdingen ward zuletzt nicht mehr gesichtet.

Auf den Fildern geht es im Derby meist hoch her und so darf abermals die Gretchenfrage gestellt werden, wer in der Startelf aufläuft. Tobias Haverkamp, der seit einiger Zeit auf eigenen Wunsch nur noch in der Zweiten kickte, zeigte nach seiner Einwechslung, dass er weiterhin ein Mann für die Bezirksliga sein kann und vielleicht ist ja auch ein Einsatz von Jonas Bayha denkbar. Doch die beiden sind Defensivspieler und so wird in Neuhausen vorne nur Darius Stehling und vielleicht der Fußballgott helfen können.

Noch stehen die Grünweissen auf einem ordentlichen 8. Platz, doch das könnte sich schnell ändern. Irgendwie in die Winterpause retten und auf die Rückkehr von unter anderem Pablo Guillen und Robin Plachy hoffen, muss nun die Devise heißen. Dass alle Akteure, die in Deizisau auf dem Platz standen, einen gepflegten Ball spielen können ist unzweifelhaft, doch wenn auf der Bank nur drei angeschlagene Spieler plus eine Ausleihe von der Zweiten sitzen, dann ist das nur schwer zu verkraften. Zumal sich auf dem schlechten Kunstrasenplatz schon von Beginn an einige tummelten, die ebenfalls gesundheitlich angeschlagen waren.