In Jesingen war der Unterschied zwischen beiden Vereinen schon vor Beginn auf den Auswechselbänken erkennbar. Während sich hinter Trainer Matteo Casisa neun Ersatzleute drängelnden, verloren sich zusammen mit TSVN-Interimscoach Kevin Plachy gerade nochmal zwei Einwechselspieler auf der grün-weißen Bank. Ein Ersatzkeeper für Mika Class war ebenso nicht vorhanden, wie die sportliche Leitung. Aus dem in der Presse vorgestellten Kader fehlten zehn Mann, und das schon am ersten Spieltag. Bei dem einen oder anderen mögen Verletzungen und Corona die entschuldbaren Gründe gewesen sein.

Trotz all den Widrigkeiten bot die Mannschaft in den Lehenäckern gegen den willens-, kampf- und spielstarken TSV Jesingen eine ansehnliche Vorstellung. Dass es nicht wenigstens zu einem Punkt reichte, ist kein Beinbruch. Ein solcher wird es aber werden, wenn gegen den TSV Denkendorf nicht gewonnen wird. Der Aufsteiger zählt zu den Abstiegskandidaten und hat gleich am ersten Spieltag auf eigenem Gelände vom FC Eislingen mächtig eins übergebraten bekommen (1:5). Dass alle Zähler im Aileswasen bleiben müssen, ist nachgerade Pflicht, dass es ein Selbstläufer werden könnte, ist dagegen aus zu schließen, vor allem wenn sich die Personalsituation nicht schnellstens ändert.

Eigentlich war es bislang das Alleinstellungsmerkmal von ausländischen Mannschaften, wegen Spielermangel zum Saisonbeginn gleich der Musik hinterher laufen zu müssen. In geschwollenem neudeutsch würde von fehlendem Teamspirit gesprochen werden, für manchen altmodisch klingend, mag man es einfach mangelnde Kameradschaft nennen. Vielleicht werden die TSV-Anhänger am Sonntag ja aber eines Besseren belehrt.

Kreisliga B/4

Obwohl die beiden für die Tore zuständigen Protagonisten Florian Schwierz (Bezirksligakader) und Patrick Roth (Laufbahnende) nicht mehr dabei sind, traf der TSVN II beim TV Bempflingen fünf Mal und gewann am Waldeck 5:2. Vollends einen gelungenen Start könnte die Elf von Christoph Krämer und Florian Vöhringer hinlegen, wenn auch der TSGV Großbettlingen II am Sonntag im Aileswasen bezwungen wird. Doch Vorsicht. Die Truppe vom Staufenbühl hat nur hauchdünn gegen den TB Neckarhausen, einen der heißen Titelanwärter, verloren (1:2).