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Montag, 16 April 2018 09:13

SC Geislingen - TSV Neckartailfingen 5:0

Lange schien was möglich bei der Mission Impossible im Eybacher Tal. Der Spielverlauf erinnerte stark an den des Pokalcoups von vor vierzehn Tagen. Doch dann stellte sich der personell arg reduzierte TSVN selbst ein Bein und brach nach einer Stunde ein.

Acht Stammkräfte mussten am Jürgen-Klinsmann-Weg ersetzt werden. Auf der Bank nahm ein nach einem Jahr Reaktivierter mit einer Trainingswoche in den Beinen Platz (Emre Kilic). Dazu gesellte sich ein nach langer Studiumpause Zurückgekehrter (Kevin Klay), sowie ein aus der Zweiten Hochgezogener (Stjepan Jelusic). Einzig „regulärer“ Ergänzungsspieler war somit Kevin Plachy, denn auch ein Ersatzkeeper war nicht verfügbar.

 

Und dennoch spielte die schwer gebeutelte grünweisse Truppe eine ausgezeichnete erste Halbzeit. Die lautstarke Tribüne mit ihren nervigen Trommlern wurde schon unruhig, weil der Gast vom Aileswasen bereits seit der 1. Minute hätte in Führung liegen müssen. Es ist hypothetisch, nachzugrübeln wie sich der Spielverlauf dann gestaltet hätte. Auch ein weiterer Nackenschlag in der 32. Minute änderte vorerst nichts am starken Auftritt der Aileswasen-Kicker. Doch dann ließ man sich im Stadion des Spitzenreiters kurz vor der Pause völlig unverständlich auskontern und als nach einer Stunde das 2:0 fiel, hebelte fehlende Kraft Wille und Moral aus und der TSV ging im Angriffswirbel des SCG unter.

 

Acht Geislinger postierten sich bei ihrem Anstoß an der Mittellinie um ein überfallartiges Zeichen zu setzen. Der Schuss ging aber für den Tabellenführer fast nach hinten los, denn die Abwehr um den ebenfalls nach langer Verletzungspause zurück gekehrten Stefan Wilhelm nahm dem SCG den Wind aus den Segeln und Moritz Krasser, wieder bester TSV-Akteur, brachte Denis Köhler in Position. Der umkurvte den herauslaufenden Murat Bahadir, traf aber zum Entsetzen der Neckartailfinger Kolonie den leeren Kasten nicht (1.). Zwar inszenierten Marcel Mädel (17./Außennetz) und Uwe Grupp (19./Fernschuss) gefährliche Szenen, doch so richtig in Gefahr geriet der wieder sichere Marcel Finsterbusch nicht.

 

Anders auf der Gegenseite. Manuel Schneider drang in den Strafraum ein und die Position war für den Linksfuß des Kapitäns wie gemalt. Doch anstatt abzuziehen versuchte es Schneider mit einer halbherzigen Flanke, die Murat Bahadir praktisch mit der Zunge abfangen konnte (21.). Den nächsten Genickschlag ereilte den TSV in der 29. Minute. Der bis dahin ganz stark spielende Lars Glöckler warf sich in einen Schuss von Karlo Petricevic und das Geschoss drehte ihm das Sprunggelenk um. Doch auch die Auswechslung Glöcklers änderte am Spielverlauf zunächst nicht viel – bis zur 41. Minute. Lennart Ruther hatte einen Erfolg versprechenden TSV-Gegenzug mit einer Textilbremse an Moritz Krasser unterbunden und der eigene Freistoß führte zum fatalen Ballverlust. Mädel, Petricevic, Ceküc und Marcel Mettang konterten eiskalt und Letzterer traf zur bis dahin glücklichen Führung für den SCG.

 

Der erste und auch einzige Freistoß mit Zug von Philipp Wenzelburger in den Strafraum geschlagen, brachte den Gästen nochmals zwei ganz „Dicke“ ein. Manuel Schneider zog am Fünfmetereck ab und fand wieder seinen Meister im großartigen Keeper Bahadir (45.). Nach dem folgenden Eckball musste dann Lennart Ruther den Ball von der Linie schlagen. Fast wäre in der Nachspielzeit Karlo Petricevic das 2:0 gelungen, doch diesmal stand dem TSV das Glück zur Seite. In der 57. Minute konnte Marcel Finsterbusch nochmals klasse per Fuss gegen Yasin Ceküc retten, war jedoch zwei Minuten später gegen dessen satten Flachschuss vom Sechzehner machtlos.

 

Jetzt war der Wille und die Moral der Grünhemden gebrochen und die nachlassenden Kräfte deuteten auf weiteres Ungemach hin. Und dies kam auch in Form des gerade erst eingewechselten Mataritz Darboe. Der nutzte eine Unachtsamkeit von Kevin Plachy und netzte zum 3:0 ein (69.). Wieder zehn Zeigerumdrehungen später tändelte Emre Kilic im Strafraum und foulte dann Pascal Volk. Petricevic setzte den Elfmeter an den Pfosten und Mario Mettang reagierte am schnellsten. Eine Ergebnisverbesserung mit wiederum spektakulären Paraden verhinderte Murat Bahadir in der 86. Minute gegen Denis Köhler und in der 88. Minute gegen Stefan Wilhelm. Statt des Ehrentreffers aber schlug es in der Nachspielzeit nochmals beim TSV ein. Einen sehenswerten Diagonalpass über sechzig Meter von Manuel Heinzmann erreichte Pascal Volk, der legte quer und Petricevic setzte die Kugel aus 17 Metern überlegt ins Eck.

 

Mit dieser weiteren Niederlage, die so hätte nicht sein müssen, zementierte die Truppe von Georgios Karatailidis vorerst ihren direkten viertletzten  Abstiegsplatz. Auf der einen Seite wird der FV Faurndau höchstwahrscheinlich drei Punkte am grünen Tisch zugesprochen bekommen, auf der anderen Seite jedoch ist der TSVN mit drei, beziehungsweise vier Spielen in Rückstand. Schon die erste Nachholpartie am Donnerstag allerdings in Neidlingen wird mit dem derzeitigen Personalnotstand nur schwerlich erfolgreich zu bestreiten sein. Aus diesem Grund machte das Trainergespann in der 72. Minute auch alles richtig, denn da nahm es den wieder viel einstecken müssenden Moritz Krasser vom Platz. Ein Ausfall von „Mo“ wäre nämlich vollends der Supergau.

 

SC Geislingen: Bahadir, Bäumel, Schöll, Grupp, Sönmez (63. Volk), Marcel Mettang (70. Mario Mettang), Ceküc, Müller, Petricevic, Ruther (56. Heinzmann), Mädel (66. Darboe)

TSVN: Finsterbusch, Aktas, Stefan Wilhelm, Schneider, Krasser (72. Jelusic), Köhler, Glöckler (32. Kevin Plachy), Siegert (46. Kilic), Nagel, Wenzelburger, Schellander (66. Klay)

Schiedsrichter: Daniel Rüttinger (Wernau) leitete ohne Fehl und Tadel

Zuschauer: 200

Tore: 1:0 (41.) Marcel Mettang, 2:0 (59.) Ceküc, 3:0 (69.) Darboe, 4:0 (69.) Mario Mettang, 5:0 (90.+2) Petricevic

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