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Montag, 10 September 2018 12:04

TSV Neckartailfingen I - TSV Deizisau I 4:2

Im Gegensatz zu Donzdorf letzten Sonntag belohnte sich der TSVN und seine erneut vorzügliche Leistung diesmal mit einem glanzvollen 4:2-Sieg...

Über 250 Zuschauer brauchten ihr Kommen keine Sekunde bereuen, denn sie bekamen schnellen und unterhaltsamen Bezirksligafußball geboten. Dass die Grünhemden gegen das nächste Spitzenteam des Oberhauses die Nase am Ende deutlich vorne hatten, war mehreren Gründen zuzuschreiben – auch in zwei Szenen dem Spielglück. Doch zuvorderst ragte aus einer insgesamt überzeugenden Mannschaft Moritz Krasser heraus. Was der Kapitän über neunzig Minuten veranstaltete war sehenswert und geriet für die Gäste zum Horror.

Hervor zu heben ist auch der Auftritt des jungen Max Sperl, der zunächst in der Viererkette seinen Mann stand und später auf der Sechs genauso effektiv agierte. Die beiden Guillen-Zwillinge traten ebenfalls sehr auffällig in Erscheinung und liefen die Gegner enorm aggressiv an. Ein Krampf bei Pablo Guillen zeugte von der hohen Laufbereitschaft. Die legte wie selbstverständlich natürlich auch wieder Yannick Schellander an den Tag, dass ihm dazu noch ein Treffer gelang, war nur die logische Folge. Überhaupt gab es im grünweissen Kollektiv keinen schwachen Punkt. Da zudem auf die Stammkräfte Müller, Schneider, Wagner, Böpple, sowie die Wilhelm-Brüder verzichtet werden musste, macht den nicht unbedingt zu erwartenden Dreier noch wertvoller. Zudem konnte es sich das Trainerteam sogar leisten, den zuletzt überzeugenden Lars Glöckler auf der Bank zu lassen.

Die erste Hälfte verlief zwar noch torlos, doch schon in diesem Spielabschnitt waren Treffer auf beiden Seiten mehrmals möglich. So feuerte der plötzlich frei stehende Kevin Siekermann schon in der 3. Minute einen Flachschuss ab, den der in der Folge wieder fehlerlose Marc Vogelmann souverän entschärfte (3.). Auch die nächste Chance gehörte den Gästen, doch der pfeilschnelle Alassane Braun tickte sich im entscheidenden Moment zu weit vor und Vogelmann schnappte sich die Kugel (6.). Auf der anderen Seite zeigte Dennis Eiberle ebenfalls seine Klasse, denn der Rasenfeger von Yannick Schellander war nicht einfach zu parieren (8.). Die brisanten Szenen rissen nicht ab und ein Gewaltschuss von Robin Plachy wurde von einem Deizisauer Abwehrkörper gerade noch abgeblockt (10.).

Die bis dahin klarste Möglichkeit vereitelte der TSVD-Keeper in der 11. Minute. Timo Bezirgianidis zog nach einem Zuspiel von Yannick Schellander flach aufs lange Eck ab und Eiberle fingerte den Ball um den Pfosten. Krasser-Bezirgianidis-Schellander hießen die Stationen danach, aber wieder wurde der erfolgreiche Abschluss im letzten Moment gestoppt (15.). Drei Minute später schloss Pablo Guillen eine Kombination ab, wobei der Versuch von halblinks hauchdünn sein Ziel verfehlte. Bis zur 33. Minute war danach Sendepause in Sachen Tormöglichkeiten, ehe Max Sperl in höchster Not gegen Alassane Braun dazwischen fahren musste. Ein Duett mit „Mo“ Krasser rundete die Bezirgianidis' Flanke, an die Benjamin Frimmel knapp nicht ran kam, ab (39.).

War das Niveau vor dem Pausenpfiff des konsequent und gut leitenden Kevin Flach schon beachtlich, so ging es nach dem Seitenwechsel so richtig ab. Und in diesem zweiten Umlauf sorgte Moritz Krasser mit einem Galaauftritt mehrmals für Beifall auf offener Szene. Bereits in der 46. Minute versuchten mehrere Deizisauer Abwehrspieler den Tanz des TSV-Kapitäns im Sechzehner aus dem Tritt zu bringen und einer davon langte zu kräftig hin. Ohne zu zögern zeigte der Schiedsrichter auf den Punkt, von wo Timo Bezirgianidis trocken verwandelte. Nachdem Jonas Bayha einen Schrägschuss von Kevin Siekermann gerade noch mit dem Kopf unter der einher gehenden Gefahr eines Eigentors geklärt hatte (52.), fing man sich zwei Minuten später doch wieder den frühen Ausgleich ein.

Dabei riskierte der schon verwarnte Egemen Altindil wegen eines Zentimeters vor einem Eckball und der daraus folgenden Auseinandersetzung mit dem Schiedsrichter zunächst ein zweites Gelb. Schließlich brachte der TSVD-Spielmacher den Ball nach innen und Simon Ruoff köpfte am hinteren Pfosten ein. Doch diesmal schlugen die Aileswasen-Kicker zurück. Genau eine Stunde war gespielt, als Moritz Krasser erneut halb Deizisau schwindlig dribbelte, anschließend punktgenau in den Lauf von Timo Bezirgianidis passte und der blitzgescheit zum 2:1 ins lange Eck schlenzte. 180 Sekunden später hätte Max Sperl seine Topleistung fast gekrönt, doch sein resoluter Kopfball wurde von der Linie geschlagen.

Danach besaßen die Hausherren das viel zitierte Spielglück, das in Donzdorf so sehr gefehlt hatte. Zunächst schwächte sich der Tabellenzweite in Person von Egemen Altindil selbst, weil der nach einer Beleidigung die blanke rote Karte sah. Weder der Schiri noch ein Gegenspieler konnten als Adressaten ausgemacht werden, also muss der Sünder jemanden aus den eigenen Reihen verbal angegriffen haben (68.). Dennoch kam der Gast von der Hinteren Halde in der 73. Minute zu der riesigen Ausgleichschance. Simon Ruoff nahm eine Flanke am Fünfmetereck direkt und Marc Vogelmann rettete mit einer Glanzparade. Ein kleine Vorentscheidung fiel in der 75. Minute. Robin Plachy war auf rechts außen enteilt, spielte gekonnt flach in den Rücken der Abwehr und der anstürmende Yannick Schellander jagte die Vorlage an die Lattenunterkante, von wo der Ball ins Netz prallte.

Nochmals gewaltig im Glück waren die Hausherren in der 79. Minute. Andre Staas feuerte einen Hammer mit Urgewalt aus 25 Metern ans Gebälk. Hier wäre der starke Marc Vogelmann wohl chancenlos gewesen. Der Knoten bei Robin Plachy wollte auch in der 84. Minute nach einem klasse Zuspiel von Pablo Guillen noch nicht platzen, denn der scheiterte alleine vor Dennis Eiberle am sich werfenden Torhüter. Doch aufgeschoben war nicht aufgehoben. In der Schlussminute zelebrierte Moritz Krasser ein weiteres verwirrendes Traumsolo. Mindestens vier Deizisauer Defensivspieler brauchten da wohl nach dem Schlusspfiff einen Kompass, um die Kabine finden zu können. Jedenfalls fand sein anschließender Pass Robin Plachy und der traf aus vier Metern endlich zu seinem ersten Saisontor. Eine Unachtsamkeit in der Nachspielzeit ermöglichte Torjäger Siekermann danach noch den Kosmetiktreffer zum 2:4.

Sechs Punkte gegen Angstgegner RSK und die beiden Topteams Donzdorf und Deizisau sind nun die Ausbeute aus diesen drei schweren Begegnungen. Und obwohl es durchaus auch mehr hätten sein können, darf man im Aileswasen mehr als zufrieden sein. Jetzt geht es nach Kuchen und da erwartet den TSV ein ganz anderes Spiel, siehe das 2:6 aus der vergangenen Saison.

TSVN: Vogelmann, Bayha, Krasser, Frimmel (62. Falter), Luis Guillen, Sperl, Robin Plachy, Timo Bezirgianidis (73. Nagel), Wenzelburger, Pablo Guillen (86. Glöckler), Schellander (89. Kevin Plachy)

TSV Deizisau: Eiberle, Mozer, Lohmüller, Siekermann, Altindil, Braun, Kendel (82. Hesse), Simon Ruoff, Staas, Riela (68. Bitone), Unger (72. Müller)

Schiedsrichter: Kevin Flach (Bad Liebenzell)

Zuschauer: 250

Tore: 1:0 (47.) Bezirgianidis (FE), 1:1 (54.) Ruoff, 2:1 (60.) Bezirgianidis, 3:1 (75.) Schellander, 4:1 (90.) Robin Plachy, 4:2 (90.+2) Siekermann

Besondere Vorkommnisse: Rote Karte für Altindil (TSVD, 68.) wegen Beleidigung

 

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