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Sonntag, 20 September 2020 18:42

FV Plochingen I - TSVN I 4:3

Die verschenkten Punkte drei bis fünf in Plochingen sind ein Ärgernis ohne gleichen und es muss jetzt Tacheles geredet beziehungsweise geschrieben werden...

Und wenn Robin Plachy in diesem Jahr Torschützenkönig der Bezirksliga wird, mit dieser Defensivleistung steigst du ab. Die Rumdrecklerei und das Hochrisikogeschiebe um und vor dem Strafraum geht mittlerweile jedem TSV-Fan gewaltig auf den Zeiger. Da kann diesmal auch Marc Vogelmann mit seinen riskanten Anspielen nicht ausgenommen werden. Manuel Schneider erlebte einen rabenschwarzen Tag mit zwei unbeholfenen Fouls, die beide zu Gegentoren führten und in der Schlussminute fiel über seine Seite auch noch das 4:3.

Lars Glöckler ist noch weit von seiner Form von vor seinem Spanien-Aufenthalt entfernt und Noah Wagner fing sich eine Ampelkarte ein, die unnötiger nicht sein konnte. Sein Kommentar „Wieder auf Zuruf“ nach einer Abseitsentscheidung brachte Gelb ein und in der 97. Minute rempelte er einen Plochinger über die Seitenlinie. Bei ein paar Aktionen des Sechsers Pablo Guillen, die schon früher hätten schief gehen können, blieb einem einem fastgar das Herz stehen und nur Matthias Wilhelm war an diesem Tag im Großen und Ganzen auf der Höhe.

Und dennoch stellten die Gäste vom Aileswasen das klar reifere Team mit der besseren Spielanlage. Allein die vielen Kaspereien verhinderten den Dreier auf dem Pfostenberg. Dabei hatte man sich schon nach fünf Minuten eine ideale Ausgangsposition geschaffen, denn Robin Plachy ging mit einem Zuspiel von Maurice Grözinger auf und davon und ließ Keeper Grochol alt aussehen. Anstatt gegen die behäbige und langsame Plochinger Abwehr energisch nachzusetzen, hieß es drei Minuten später 1:1. Manuel Schneider beging an der Seite ein Foul und niemand kümmerte sich um den langen Abwehrspieler Lucas Gehret, der aus sieben Meter unbedrängt einköpfen durfte. Nicht genug damit. In der 14. Minute wurde links rumgegaigelt, den weiten Diagonalball verfehlte Schneider und foulte stattdessen seinen Gegenspieler. Elfmeter – Gehret – 2:1.

In der Folge passte für einige Zeit nichts mehr zusammen, wobei Maurice Grözinger in der 33. Minute eine ganz dicke Chane ausließ und zuvor einen Plochinger Konter, der um ein Haar zum 3:1 führte, mit einem Patzer eingeleitet hatte. Überhaupt war es der bislang schwächste Auftritt des jungen Stürmers. In der 43. Minute ging er einem von ihm geforderten Zuspiel nicht energisch entgegen, wieder lief der Gegenzug und Steven Schötz erzielte das 3:1. Kurz darauf wurde Moritz Krasser an der Grundlinie gefoult, Andre Dorn, der bis auf eine Szene fehlerlose Schiri aus Gomadingen, entschied auf Strafstoß und Luis Guillen verwandelte zum Anschlusstreffer.

Ein perfektes Zuspiel von Bastian Nagel auf Robin Plachy schien nach 67 Minuten vollends den Umschwung zu bringen. Der Kapitän netzte mit seinem bereits 6. Saisontreffer zum 3:3 ein und damit war die Luft raus bei den Gastgebern. Großer Neckartailfinger Jubel dann in der 88. Minute auf dem Pfostenberg. Erneut hatte Robin Plachy getroffen, doch zum Entsetzen der TSV-Fans gab Dorn den Treffer nicht. Eine glatte Fehlentscheidung wars und die potenzierte sich in der 90. Minute zum Ärgernis hoch drei. Die Grün-Weißen wollten alles und verloren alles. Die linke Abwehrseite war sträflich offen, Manuel Schneider konnte Schötz nicht mehr greifen und der spitzelte an Vogelmann vorbei ins lange Eck. Um es nicht ganz so drastisch auszudrücken: einfach zum Übergeben..

In der acht Minuten langen Nachspielzeit waren die Gäste zweimal durch Krasser und Pablo Guillen am neuerlichen Ausgleich dran, doch wurden die Nachlässigkeiten und Dummheiten wieder mal bitter bestraft. Zu allem Überfluss dann auch noch die gelb-rote Karte für Noah Wagner, der damit in Donzdorf fehlen wird.

Und eben dort im Lautertal, wo man kürzlich überraschend drei Punkte beim FC holte, könnte es mit einer solchen Defensivleistung ein Desaster geben. Vielleicht wäre es da mal an der Zeit, einen Max Schneller und/oder Max Falter zu bringen, die den Ballvirtuosen des JCD energisch und schnörkellos in die Parade fahren. Kommen aus der Landesliga zwei Teams runter, und danach, wenn nicht gar nach mehr, sieht es zur Zeit aus, wird es sechs Absteiger geben. Mit der Spielweise wie in Plochingen, könnte das 18. dann das letzte Bezirksligajahr des Dinos gewesen sein.

FV Plochingen: Grochol, Schötz, Scharpf (71. Urban), Gehret, Warth, Werner, Bitone (71. Ayyildiz), Schöllkopf, Klein (56. Munz), Klobeck, Imperiale

TSVN: Vogelmann, Schneider (90.+2 Falter), Krasser, Pablo Guillen, Wagner, Glöckler, Luis Guillen, Matthias Wilhelm, Plachy, Grözinger (67. Berger), Schellander (60. Nagel)

Schiedsrichter: Andre Dorn (Gomadingen)

Zuschauer: 120

Tore: 0:1 (5.) Plachy, 1:1 (8.) Gehret, 2:1 (14./Foulelfmeter) Gehret, 3:1 (43.) Schötz, 3:2 (45./Foulelfmeter) Luis Guillen, 3:3 (67.) Plachy, 4:3 (90.) Schötz

Besondere Vorkommnisse: Gelb-rote Karte für Noah Wagner (90.+7)

Gelesen 951 mal Letzte Änderung am Montag, 21 September 2020 07:47
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