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Sonntag, 04 Oktober 2020 18:18

TSVN I - SpV Nürtingen I 2:3

Der TSV bleibt seiner Linie treu und reißt mit dem Hintern das wieder ein, was er sich in Donzdorf so großartig aufgebaut hatte. Nach himmelhochjauchzend nun zu Tode betrübt...

Es war schon ganz zu Beginn zu befürchten, was da passieren würde. Die flinken Afrikaner waren immer einen Tick eher am Ball und wirkten wacher als die behäbig agierenden Gastgeber. Und bereits in der 2. Minute hätten die Schützlinge von Ignacie Didavi in Führung gehen müssen. Alfusainey Bah jagte die Kugel aber aus bester Position freistehend am Kasten von Marc Vogelmann vorbei. Stattdessen gelang den Grünhemden zu diesem Zeitpunkt etwas überraschend das 1:0. Pablo Guillen zog mit dem schwächeren Linken an der Strafraumgrenze flach ab und Nico Muthny sah dabei etwas alt aus.

Fünf Zeigerumdrehungen später verhinderte der Lang-Ersatz jedoch das 2:0 und damit einen sicherlich ganz anderen Spielverlauf. Robin Plachy zog einen seiner gefürchteten Spurts über das halbe Spielfeld an, war nicht zu stoppen und der 05-Torhüter brachte gerade noch die Beine zusammen. Der Ball flutschte zwar durch, aber die Hacke des Keepers lenkte ihn am Pfosten vorbei. Die 18. Minute war dann praktisch der Wendepunkt, denn Marc Vogelmann und Pablo Guillen servierten Sanna Jatta mit ihrem Hochrisikospiel den Ausgleich auf dem silbernen Tablett. Wann unterbleibt endlich dieses Gemauschel am Strafraum? Vogelmann hätte Guillen nie und nimmer anspielen dürfen, zumal der listige Duncan Cunion zwei Meter entfernt lauerte und der TSV-Spielmacher sollte endlich in solchen Situationen in dieser Region nicht mehr den Ball fordern.

Fast hätte Robin Plachy neunzig Sekunden später wieder auf Führung gestellt. Das Szenario war leider die Blaupause zur 9. Minute, denn wieder retteten die Beine des kleinen Muthny. In dieser Phase des Spiels ging es hin und her. Zunächst holte Julien Grech einen verirrten Cunion-Freistoß von der Linie und im Gegenzug wurde Kapitän Plachy am oder gar im Strafraum umgesenst. Der oftmals sehr nachsichtige Christoph Röhrig gab nur Freistoß, doch diese Standards werden seit Wochen grausam versemmelt. Diesmal war es Moritz Krasser, der weit drüber zielte. Auch sonst war es nebenbei nicht der Tag des Co-Trainers.

Die 25. Minute brachte vollends die Wende in diesem Lokalkampf. Noah Wagner bestritt an der Sechzehnerlinie ein Kopfballduell gegen den kleineren Cunion ungenügend. Der leitete weiter in den Lauf von von Bah und der nachsetzende Lars Glöckler stieß den SpV-Stürmer in den Rücken. Am Elfmeter gab es nichts zu deuteln, schon gar nicht an der Haltbarkeit des sicher verwandelten Strafstoßes von Deniz Turan. Wenn einer für Aufregung in der Nürtinger Abwehr sorgte, dann war es Robin Plachy. Doch der Torjäger sollte an diesem Tag leer ausgehen, wie die 32. Minute zeigte. Der TSV-Kapitän hatte Muthny schon umkurvt, aber der beste Abwehrmann der Sportvereinigung, Yusupha Bojang, passte auf und klärte zur Ecke.

Plachy war es kurz nach dem Wechsel abermals, der Maurice Grözinger beinahe zum 2:2-Schützen gemacht hätte. Um Schnürsenkelbreite rutschte der diesmal fast unsichtbare Youngster an dem Flachpass auf der Torlinie vorbei (48.). Die Hausherren hatten im zweiten Umlauf mehr vom Spiel, mussten aber immer höher ins Risiko gehen und so kam die Elf vom Waldheim zu den besseren Möglichkeiten. Eine davon nutzte der aufgerückte Verteidiger Kebba Sama in der 68. Minute per Kopf zur Entscheidung – daran änderte auch das späte 2:3 von Manuel Schneider in der Nachspielzeit nichts mehr.

Von Kopfsache wurde nach dem Coup in Donzdorf und vor dem Kick gegen das Roßdorf gesprochen. Allein der kaum zu entschuldigende Vogelmann/Guillen-Fauxpas zum 1:1 bestätigte diese These. Auch im dritten Heimspiel gab es somit keinen Dreier und die Truppe muss nun beim Angstgegner in Nellingen wieder von vorne beginnen.

 

TSVN: Vogelmann, Stefan Wilhelm (46. Schneider), Krasser (78. Berger), Pablo Guillen, Wagner, Glöckler, Luis Guillen, Matthias Wilhelm, Grech, Plachy, Grözinger (67. Schellander)

SpV Nürtingen: Muthny, Sama (72. Tekin, 88. Lang), Adoh, Bojang, Citak (63. Minteh), Amekpo, Jasny, Turan, Bah, Jatta, Cunion

Schiedsrichter: Christoph Röhrig (Lorch)

Zuschauer: 150

Tore: 1:0 (4.) Pablo Guillen, 1:1 (18.) Jatta, 1:2 (25.) Turan (Foulelfmeter), 1:3 (68.) Sama, 2:3 (90.+3) Schneider

Gelesen 858 mal Letzte Änderung am Sonntag, 04 Oktober 2020 18:26
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