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Montag, 18 Oktober 2021 08:38

FV Plochingen I - TSVN I 4:1

Die bereits vierte, nicht, wie versehentlich in der NZ gemeldet, die dritte Niederlage in Folge macht die Lage im Aileswasen langsam ungemütlich. Die Gründe für die Talfahrt sind vielschichtig...

Hätte der FV Plochingen alle seine Chancen genutzt, der TSV wäre nicht um eine deftige Packung umhin gekommen. Wohl besaßen auch die Gäste vom Neckar in der zweiten Hälfte ein paar gute Möglichkeiten, die aber wurden bis auf eine allesamt harmlos vergeben. Es fehlt halt gerade an allen Ecken und Enden und dazu gibt es zwei weitere Verletzungen. Das kommt alles ungelegen, denn nun stehen Spiele an, die gewonnen werden müssen.

In Führung gehen können hätte die Elf von Felix Krasser in der 2. Minute. Robin Plachy steuerte auf den baumlangen, jedoch um so unsichereren Torhüter Marvin Hellmann zu und schoss dem Ex-SpV-Keeper ans Bein. Drei Minuten später der erste Großbrand im Neckartailfinger Sechzehner, doch Philipp Wenzelburger rettete in höchster Not vor dem einschussbereiten Patrick Warth und Matthias Wilhelm klärte den Nachgang kurz vor der Torlinie. Wieder der eine gut Partie spielende Wenzelburger war es, der diesmal mit entschlossenem Eingreifen Hrvoje Markic den Torjubel versaute (12.).

Dies passierte nach einer guten Viertelstunde nicht mehr, denn da wurde die Abwehr mit einem einfachen hohen Pass ausgehebelt und Markic traf unhaltbar. Schon wenige Sekunden später scheiterte Max Klobeck am ausgefahrenen Fuß von Marc Vogelmann. Wieder mal gefährlich wurde es für Hellmann in der 18. Minute. Zunächst konnte Robin Plachys Solo zur Ecke geklärt werden und nach diesem Eckball ließ der FV-Torhüter das Leder fallen. Ivan Nachev schaltete aber viel zu langsam, um die freie Kugel einspitzeln zu können. Ein Manko von vielen beim TSV ist eben die geistige Frische.Danach folgten teilweise heillose Durcheinander im Hoheitsgebiet von Marc Vogelmann, die aber mit viel Glück überstanden wurden. Die letzte Möglichkeit vor der Pause verzeichnete allerdings der Gast. Hellmann konnte den scharfen Freistoß von Robin Plachy aber über den Balken lenken (39.).

Ein Ärgernis war die lautstarke und meistens unsachliche Ersatzbank der Gastgeber mit Fabio Morisco an der Spitze. Wenn ein Coach sogar die zweite gelbe Karten für seinen Trainer-Kollegen auf dem Feld fordert, ist das einfach völlig daneben. Zudem wurde fast jede der mit wenigen Ausnahmen richtigen Entscheidungen von Schiri Ralf Ripberger vehement kritisiert, was manchmal mit fehlender Regelkenntnis zu tun hatte. Die Reklamationen ließen nach, als sich die Hausherren in Sicherheit wähnten und das war ab der 47. Minute der Fall. Da war Hannes Scharpf zur Stelle, nachdem ein Eckball wiedermal ein Tohuwabohu im Neckartailfinger Torraum verursacht hatte.

Der nächste Grund für die derzeitige Erfolglosigkeit ist der unbedingte Wille, das Tor machen zu wollen. So in der 49. Minute. Felix Krasser bediente Nicolai Berger, der halbherzig abschloss und das Gehäuse weit verfehlte. Den ihn verfolgenden Abwehrspieler kreuzen und mit Mut und Entschlossenheit abschließen, wäre hier das Erfolgsrezept gewesen. Zu allem Überfluss bekam der TSV nach einer Stunde wieder mal einen Strafstoß nicht zugesprochen. Robin Plachy war eindeutig gefoult worden. In der 70. Minute setzte sich Maurice Grözinger energisch durch, doch auch er beendete die Aktion zu früh mit einem total verunglückten und deshalb harmlosen Heber in die Arme Hellmanns. Der nächste Alleingang Grözingers endete ebenso, wobei sich der Angreifer am Kopf verletzte, danach aber weitermachen konnte (77.).

In der 80. Minute war der Fisch dann aber geputzt. Markic schloss einen Konter mit dem 3:0 ab. Während Steven Schötz' mächtiger Volleyhammer an Vogelmanns Kasten vorbei zischte (83.) schlug es beim nächsten Angriff zum vierten Mal ein. Lukas Werner war der Torschütze (84.). In dieser Schlussphase drohten den Gästen vollends alle Felle davon zu schwimmen, doch Sebastian Munz traf selbst das völlig leere Gehäuse aus zehn Metern nicht (90.). Davor hatte Moritz Krasser mit seinem Abstauber das Ergebnis wenigstens etwas verschönern können (86.). Vorausgegangen war ein sehenswerter Alleingang von Kapitän Plachy.

Die beschriebenen Szenen mit Ivan Nachev und Nicolai Berger sind die einen Gründe für den momentanen Tiefgang, doch es gibt noch deren weitere. Vor allen Dingen natürlich die immer mehr ausufernden Personalprobleme. So musste Nico Schruff nach bereits zehn Minuten mit einem lädierten Knie passen. Ihm folgte in der 54. Minute Max Schneller wegen eines hoffentlich nur gezerrten Oberschenkels. Deshalb sollte doch versucht werden, Manuel Schneider zurück zu holen, zumal auf eben dessen Position großer Mangel herrscht. Allerdings müsste der langjährige Kapitän ebenfalls über seinen Schatten springen. Der TSV Neckartailfingen wird nächstes Jahr den Sennerpokal ausrichten und ausgerechnet da als Absteiger Gastgeber zu sein, wäre eine herbe Sache.

FV Plochingen: Hellmann, Scharpf (64. Gehret), Warth, Werner, Markic, Schötz (85. Zeboudj), Schöllkopf, Rieker (77. Augustin), Klobeck (68. Munz), Mohr, Hamann.

TSVN: Vogelmann, Nachev (46. Moritz Krasser), Matthias Wilhelm, Grech, Nagel, Robin Plachy, Schneller (54. Baumann), Wenzelburger (46. Berger), Schruff (10. Stefan Wilhelm), Grözinger

Schiedsrichter: Ralf Ripberger (Bettringen)

Zuschauer: 110

Tore: 1:0 (16.) Markic, 2:0 (47.) Scharpf, 3:0 (80.) Markic, 4:0 (84.) Werner, 4:1 (86.) Moritz Krasser

Besondere Vorkommnisse: Schiri Ripberber stand im Stau, weshalb die Begegnung erst eine halbe Stunde später angepfiffen werden konnte.

Gelesen 767 mal Letzte Änderung am Dienstag, 19 Oktober 2021 08:21
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