Dabei spielten die Gäste aus dem Aileswasen eine passable erste Halbzeit auf dem nagelneuen Kunstrasenfeld auf der Hinteren Halde. Und das, obwohl die Partie alles andere als ermutigend begann. Zunächst fabrizierte Toni Gönninger mit einem verunglückten Abwehrschlag einen Eckball und bei diesem ging dann die Faustabwehr von Mika Class gründlich daneben. Die Kugel tropfte vor die Füße von Felix Luz und der brauchte aus einem Meter nur noch die Stiefelspitze hin zu halten. Nach bereits zwei Minuten waren damit alle guten Vorsätze nach dem Stimmungsaufheller gegen Donzdorf wieder verflogen.
Die große Chance auszugleichen, besaß in der 10. Minute Toni Gönninger, der den herauslaufenden Dennis Eiberle überlupfte, der Ball aber nur auf dem Tordach landete. Auf dem Posten und schnell unten war Eiberle bei einem Flachschuss von Lars Zink (19.) und Yannik Schellanders etwas verkorkster Schrägschuss hoppelte am langen Eck vorbei (21.). Wie man es besser macht zeigte der Ex-Profi des FC St. Pauli, Felix Luz, in der 35. Minute und nagelte einen Rückpass unhaltbar hoch in die Maschen. Wäre Schellander in der 37. Minute nur einen Tick schneller am Ball gewesen als der mit viel Risiko durch ziehende Torhüter Eiberle, hätte es einen Elfmeter gegeben.
In der ziemlich rüden Spielphase vor der Pause fingen sich dann Lars Zink und Luis Guillen Verletzungen ein, die ihre Auswechslungen zur Folge hatten.
Obwohl er die Schießbude der Liga hüten muss, war Mika Class bislang fast nichts vorzuwerfen, doch diesmal hatte der Keeper einen rabenschwarzen Tag erwischt. Robin Dürrs flachen Versuch, den er an einem anderen Tag mit der Zunge gehalten hätte, ließ er in der 63. Minute zum 3:0 durch die Hosenträger flutschen. Jetzt begann das Spiel wieder zum Ärgernis zu werden, denn von nun an war es abzusehen, dass die Niederlage erneut gewaltige Ausmaße annehmen würde. Luz köpfte quer und Alphonse Ndolumingo durfte problemlos ein drücken (66.). Und Gegentor Nummer fünf folgte sogleich. Felix Luz traf zum dritten Mal nach haarsträubenden Zweikampfverlusten (68.).
Hitzig ging es in der 75. Minute vor der dauernd reklamierenden Auswechselbank der Hausherren zu und Toni Gönninger hatte Glück, dass der sehr ordentlich leitende Yunus Kunstreich nicht den roten Karton zückte. Seine einzige Glanztat vollbrachte Mika Class gegen den abziehenden Manuel Lisac (78.), wurde dafür aber fünf Minuten später von Talha Kavak aus bald 30 Metern zu weit vor seinem Kasten stehend zum 6:0 düpiert. Damit war ein wiedermal gebrauchter Nachmittag für den TSVN „abgerundet“.
Mit Sorge muss auf das Donnerstags-Spiel gegen den VfL Kirchheim geschaut werden, denn mit Lars Zink und Luis Guillen drohen zwei wichtige Spieler auszufallen.
TSV Deizisau: Eiberle, Smajli, Ganter, Riccio (61. Ndolumingo), Lisac, Braun, Mozer (65. Hammel), Luz (78. Kavak), Tellioglu (65. Staas), Dürr, Müller
TSV Neckartailfingen: Class, Schneider, Gönninger (77. Riehle), Moritz Krasser, Zink (46. Nagel), Luis Guillen (43. Felix Krasser), Matthias Wilhelm, Robin Plachy, Brendle (67. Berger), Wenzelburger, Schellander
Schiedsrichter: Yunus Kunstreich
Zuschauer: 100
Tore: 1:0 (2.) Luz, 2:0 (35.) Luz, 3:0 (63.) Dürr, 4:0 (66.) Ndolumingo, 5:0 (68.) Luz, 6:0 (83.) Kavak