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Montag, 29 Juni 2015 12:10

Radtour Südtirol

Seit 2008 fährt eine Bikergruppe aus dem TSV nun mit dem Rennrad in drei Tagesetappen nach Südtirol. Dies war vom 24.6. bis 28.6. auch in diesem Jahr wieder der Fall...

Trikot 2015 vorn"Auf geht's Achim" - diesen Trikotaufdruck hatten Thomas Bröckel, Frank Polenz und Dieter Hiemer ihren Radlerhemden verpassen lassen. So war der schwer erkrankte frühere Begleitfahrer Achim Bröckel auf der Strecke optisch und in Gedanken immer anwesend. Klaus Greule und Herbert Früh haben die Begleitung mit dem TSV-Bus jetzt schon zum zweiten Mal übernommen und übten ihren Job erneut ohne Fehl und Tadel aus. Für Getränke und Essen sorgen, auf den Passhöhen da sein, wenn die Pedaleure ihre verschwitzten Trikots zu den Abfahrten tauschen mußten und natürlich Fotos schießen, waren Teil ihrer Aufgaben.

Diesmal hatte die Gruppe den Startpunkt von Neckartailfingen nähe Biberach verlegt, weil alle möglichen Strecken durchs Oberland schon absolviert worden waren und dás ganze dort langsam langweilig zu werden drohte. Die Gesamtstrecke wurde deshalb aber nicht kürzer, sondern im Gegenteil sogar etwas länger (430 km). Die Route mit dem Ziel Auer (Ora) am Kalterer See zog sich hinten raus gewaltig in die Länge, sodaß am Ende eine Gesamtfahrzeit von 17,33 Stunden zu Buche stand.

LTB 2888Da sich das Wetter in diesem Jahr als optimal erwies und auch der Wind diesmal der Freund der Radler war, erreichten die Drei einen Stundenschnitt von 24,7 kmh, wobei die Höchstgeschwindigkeit 71 km/h betrug. Nach anfänglich noch ziemlicher Morgenfrische mit etwa zehn Grad beim Start in Laupheim wurde es immer wärmer und wolkenarmer. Auf der Höhe zwischen Hannober und Amtzell im Allgäu tat sich ein gigantisches Panorama auf die Alpenkette über dem Bodensee auf und auch die restlichen Kilometer der ersten Etappe am Bregenzer Ufer entlang waren ein Genuß. Über Dornbirn mit Mittagessen in Rankweil wurde das erste Etappenziel Bludenz in Vorarlberg nach 164 km erreicht.

Der zweite Teilabschnitt der Dreitagestour betrug nur 101 km, aber die hatten es in sich. Der Ritt sollte über den Arlbergpass führen und wurde wegen der Steilheit und des Verkehrs zur echten Herausforderung. Bis Klösterle war die Welt in Ordnung, als danach aber ein nicht zu umfahrender Tunnel, der im Inneren 9 % Steigung aufwies, die Fahrer überraschte, war teilweise etwas Panik angesagt. Grund: Der Arlbergtunnel war gesperrt und deshalb rollte der gesamte Verkehr über die Nebenstrecke. Vorzugsweise LTB 2958 1Dreißigtonner ohne Kennzeichen "D" überholten beinahe kriminell, sodaß schon ein kleiner Schlenker mit dem Rad die Katastrophe herbeiführen hätte können. Zudem war der Lärm in der Röhre kaum zu ertragen und als ein belgischer Omnibus genau auf Höhe der Radler auch noch seine gewaltige Hupe einsetzte, wars um die Gelassenheit auf den Pedalen geschehen.

Es ging Gott sei Dank aber alles gut und das Ganze wurde durch eine rasante Abfahrt über St. Anton bis nach Landeck belohnt. Die restliche Tagesstrecke im oberen Inntal war danach ein einziges Auf und Ab, weil die Staatsstraße für Radfahrer gesperrt ist und so zig Örtchen und Weiler rauf und runter durchfahren werden mußten. Die letzten Körner in den Schenkeln gingen da drauf, auch weil die Hitze  ihren Teil dazu beitrug. In Pfunds, am Fuße des Reschenpasses, wurde dann Quartier Nr. 2 bezogen. Eben dieser Reschenpass ist seit neuestem für Radler verboten und so war die Gruppe gezwungen, ins schweizerische Graubünden abzuzweigen, um bei ihrer dritten und letzten Etappe an den Finstermünzpass bei Martina zu gelangen.

LTB 3129Nach elf Kehren und sieben Kilometern bei ertragbarer Steigung erreichte man die Norbertshöhe über Nauders. Nach der kurzen Abfahrt in den österreichischen Wintersportort stellten sich die drei Radler auf den üblichen heftigen Gegenwind hinauf zur alten italienischen Grenze ein. Zur Überraschung aller bließ der diesmal jedoch von hinten, sodaß der Teilabschnitt am Reschensee vorbei bis zur Abfahrt hinunter ins Vinschgau recht angenehm verlief. Bei Mals ging es auf den Radweg an der Etsch entlang, wobei dieser zweimal wegen Biotopen von Schotterabschnitten unterbrochen ist. Der Biergarten der Forst-Brauerei Algund hatte diesmal den Nachteil, dass er nur zur Mittagspause genutzt werden konnte und nicht wie sonst das Ziel darstellte.

LTB 3213Also durften nochmals etwas mehr als 50 Kilometer durch die Obstplantagen des Etschtales bis hinunter nach Bozen getreppelt werden und weil man bei Eppan wohl eine Abzweigung verfehlte, mußten die drei Fahrer dies bitter bezahlen. Bei 39 Grad im Schatten war ein ewig langer Anstieg zu bewältigen, bis sich endlich in Girlan der Gipfel auftat. Danach ging es flach weiter und an Kaltern vorbei hinunter nach Auer. Als nach nochmals 165 km das Hotel Markushof erreicht war, konnten endlich bei ein paar wenigen Kaltgetränken die Beine zwei Tage hochgelegt werden, ehe es sonntags über den Brenner wieder zurück nach Neckartailfingen ging.                      

Gelesen 1971 mal Letzte Änderung am Dienstag, 11 August 2015 10:45
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