01.10.2012 - 10:06 Uhr
TSV Neckartailfingen I - TSV RSK Esslingen I 3:0
Relegationsplatz ade - Vorerst leichte Entwarnung
Inklusive Vorschau auf kommende Woche
Der TSV Neckartailfingen ist wieder in die Erfolgsspur eingebogen und hat den TSV RSK Esslingen sicher mit 3:0 bezwungen. Eine erhebliche Steigerung nach dem Desaster von Köngen war dafür verantwortlich, wobei natürlich nicht verschwiegen werden darf, dass die Kreisstädter einen ganz anderen Part abgaben, als dies eine Woche zuvor der TSV Köngen tat. Nun, der Gegner spielt immer nur so gut, wie man es zu läßt und die Grünhemden ließen diesmal wenig zu. Mit dazu bei trug natürlich auch, dass sich die Personallage mit der Rückkehr von Dennis Neumaier zumindest etwas verbessert hatte und das Trainerduo auf der Auswechselbank mit eben Neumaier, Lake und Brodbeck gute Alternativen besaß. Daran änderte auch der kurzfristige Ausfall von Marcel Nisi nichts.
Ohne seine beiden gefährlichen Stürmer Lukas Unsöld und Tobias Gauss war die Elf des Ex-Oberensingers Peter Merkle angereist und das merkte man ohne Zweifel den Offensivaktionen der Gäste an. So setzten die Hausherren mit einem verunglückten Versuch von Timo Bezirgianidis (4.), sowie zweimal Emre Kilic mit Weitschüssen (8./10.) die ersten Akzente. Bei gleichfalls einem Distanzschuß von Mario Mettang mußte der an seinem Geburtstag wieder sichere Rückhalt, Marcel Finsterbusch, erstmals aufpassen. Pech hatte der TSV in der 18. und 20. Minute, denn da traf Schiri Corrado Spadaveccia zwei für die Hausherren äußerst ungünstige Entscheidungen. Zunächst nahm er Tobias Bartels eine gute Möglichkeit, weil er den Ball vor der Bezirgianidis-Flanke im Aus gesehen hatte und dann war wiederum Bartels das Opfer einer falschen Beurteilung. Philipp Wenzelburger hatte einen Freistoß schnell ausgeführt und der davon eilende TSV-Angreifer soll dann im Abseits gestanden haben. Die 26. Minute brachte die größte Chance für die Grünweissen im ersten Umlauf. Der Auffälligste im grünen Hemd, Tobias Bartels, war auf der linken Seite nicht zu halten und seine Auflage brauchte Timo Bezirgianids aus einem Meter nur noch über die Linie zu schieben. Doch der rutschte aus und Erik Scherieble blockierte den verunglückten Roller. Es war jedoch noch nicht vorbei, denn Manuel Schneider kam zum Nachschuß und der wurde mit dem Ellbogen eines Abwehrspielers zur Ecke gelenkt. Diese wiederum köpfte Dominic Ruopp Richtung langes Eck, doch auch diesmal stand ein RSK-Abwehrspieler auf der Linie im Weg.
Der TSV war auch nach dem Seitenwechsel sofort wieder Herr im eigenen Haus, indes der Führungstreffer wollte einfach nicht glücken. Auch in der 48. Minute nicht, als Benjamin Frimmel alleine auf Thomas Glattki zu lief, doch der Keeper zum Eckball abwehren konnte. Besonders in dieser Szene waren Frimmel seine mit ins Spiel genommenen Hüftprobleme anzumerken. Und so hätte es plötzlich 0:1 stehen können, denn Marcel Finsterbusch mußte schon klasse reagieren, um einen abgefälschten Kopfball von Mario Mettang unschädlich machen zu können (51.). Einer der besten Angriffe der Begegnung über Manuel Schneider und Emre Kilic führte gleichfalls nicht zum Erfolg (57.), doch 120 Sekunden später war es dann endlich so weit. Ein Tor des Monats durchschlug den Knoten und mit der sehenswerten "Kiste" belohnte Tobias Bartels seine ganz starke Vorstellung. Zunächst wurde erneut ein Kopfball, diesmal von Stefan Wilhelm auf der Linie geklärt und der Abwehrball segelte aus dem Strafraum hinaus. Tobias Bartels nahm die Kugel aus der Luft und jagte sie mit Vollspann flach ins Eck. Bis zur 64. Minute wurden die Standards des TSV meist mangelhaft ausgführt, weil sich die Flanken und Hereingaben wie Luftballons stundenlang in der Luft befanden und so viel zu ungefährlich waren. Just zu diesem Zeitpunkt aber zog Emre Kilic einen Freistoß von der linken Seite mit viel Druck in den Strafraum und Thomas Glattki konnte trotz einer Glanzparade den Kopfball von Benny Frimmel nicht festhalten. Diesmal rutschte Timo Bezirgianidis nicht aus und brachte das Spielobjekt aus kurzer Distanz sicher im Netz unter.
Genau eine Viertelstunde vor dem Ende der nächste Auftritt von Tobi Bartels. Auf Rechtsaussen hatte er alles abgeschüttelt und spielte von der Grundlinie einen Rückpass in den Strafraum. Manuel Schneider kam frei zum Schuss, hatte aber in dieser mehr als aussichtsreichen Situation seine "Kelle" falsch eingestellt. Nur ab und zu deutete der Ex-Landesligist aus Esslingen an, dass er gute Kicker in seinen Reihen hat, aber Kopfbälle von Mettang und Christoph Gauss brachten nichts ein. Im Gegenteil, in der 86. Minute hatten es die Männer aus Rüdern, Sulzgries und Krummenacker wieder ihrem besten, Thomas Glattki, zu verdanken, dass es da nicht 3:0 hieß. Manuel Schneider drang in den Strafraum ein, doch Glattki machte es dem TSV-Mann unmöglich, an ihm vorbei zu kommen. Der eingewechselte Kevin Lake besaß danach (89.) die nächste Möglichkeit, nachdem sich der ebenfalls neu gekommene Dennis Brodbeck energisch durchgesetzt hatte. Die scharfe Direktabnahme Lake's zischte jedoch knapp über den Balken. Dass eine gut besetzte Bank enorm wichtig ist, zeigte in der Nachspielzeit der dritte Ergänzungsspieler, Dennis Neumaier. Sein Pass auf Timo Bezirgianidis kam zentimetergenau und Sekunden später zappelte der Ball unhaltbar im unteren Eck. Damit war der so enorm wichtige Dreier vollends eingetütet und der TSV konnte den Relegationsplatz wieder verlassen und sich auf den 11. Rang verbessern.
Obwohl die Mannschaft diesmal keinen Ausfall zu verzeichnen hatte, muss neben Tobias Bartels diesmal der junge Tobias Haverkamp hervorgehoben werden, der auf der linken Abwehrseite eine fehlerfreie Partie ablieferte. Da auch die beiden Innenverteidiger Dominic Ruopp und Stefan Wilhelm grundsolide standen und bei Philipp Wenzelburger ebenfalls wenig anbrannte, stand hinten mal wieder die Null. Was durchkam, entschärfte Geburtstagskind Marcel Finsterbusch sicher. Emre Kilic handelte sich die obligatorische gelbe Karte ein und mußte deshalb nach 66 Minuten trotz starker Leistung herunter genommen werden. Die Formkurve des etwas in ein Loch geratenen Bastian Nagel zeigt auch wieder nach oben und Timo Bezirgianidis tun seine zwei Treffer sicherlich gut. Hut ab vor Benjamin Frimmel, der trotz Schmerzen in der Hüfte bis zur 73. Minute durch hielt. Manuel Schneider hatte zwei dicke Chancen auf dem Schlappen und hätte seinen nicht schlechten Auftritt mit einem Tor noch aufwerten können. Alles in allem also eine sehr ansehnliche Heimpartie des TSV.
TSV Neckartailfingen: Finsterbusch, Wenzelburger, Bartels, Haverkamp, Ruopp, Stefan Wilhelm, Schneider, Kilic (66. Lake), Nagel (88.Brodbeck), Frimmel (73. Neumaier), Timo Bezirgianidis
TSV RSK Esslingen: Glattki, Beutter, Scherieble, Weißenborgn (65. Prömel), Bechstein, Häfele (76. Bauer), Horvat (65. Böhm), Haensel, Cristoph Gauss, Augner, Mettang
Schiedsrichter: Corrado Spadaveccia (Göppingen) war bestimmt kein Heimschiedsrichter
Tore: 1:0 (59.) Bartels, 2:0 (64.) Bezirgianidis, 3:0 (90.+2) Bezirgianidis
Zuschauer: 70
Sonntag, 7.10.12, 15.00
TSV Neckartailfingen I - AC Catania Kirchheim I
Mit dem AC Catania Kirchheim empfängt der TSV am Sonntag einen Angstgegner im Aileswasen. In vier Auseinandersetzungen gelang nur einmal in der letzten Saison an der Jesinger Allee ein Remis, ansonsten aber ging man gegen die Kirchheimer Italiener immer leer aus. Dies sollte sich nun endlich mal ändern, zumal am Mittwoch das schwere Auswärtsspiel in Berkheim auf dem Programm stand und der TSV dort durchaus leer ausgegangen sein kann. Trotz der Abgänge der drei Torjäger Michel und Roberto Forzano, sowie Michele Latte spielt der ACC bislang eine passable Runde und lag vor dem Mittwochspieltag punktgleich vor dem TSV. Die Catani sind wieder ein Gegner, der bezwungen werden sollte, zumal es danach nach Donzdorf geht. Benjamin Frimmel wurde in Berkheim eine Pause verordnet, sodass sein Einsatz gegen die Truppe von Paul Lawall wieder möglich sein kann. Auch Marcel Nisi sollte wieder an Bord sein, wogegen die Personalien Markus Hiller, Sebastian Kurz, Manuel Kurz und Michael Hiemer doch eher fraglich sind. Erfreulich: Matthias Wilhelm gab nach neun Monaten Verletzungspause wegen Kreuzbandriß am letzten Sonntag in der Zweiten wieder sein Comeback.