Es war ein enges Spiel auf ganz schwierigem Untergrund. Um 15 Uhr sah es noch so aus, als wenn der Lokalhit abgesagt werden müßte, aber dann änderte sich das Wetter noch einigermaßen zum Guten. Insgesamt gesehen war der FV 09 an diesem Tag einen Tick besser, hatte aber auch nicht viel mehr Chancen als die Grünweißen, nutzte jedoch wenigstens eine davon. Die Partie stand unter der vorzüglichen Leitung von Michael Jörg aus Herrenberg.
Eigentlich die beste Möglichkeit für die Hausherren besaß Sven Römer schon in der 9. Minute. Nach Doppelpaß mit Benjamin Frimmel zischte sein Schrägschuß aus 15 Metern hauchdünn am langen Pfosten vorbei. Max Mausch hätte da wenig ausrichten können. Dann nahm wieder Römer einen abgewehrten Ball am Sechzehner volley (17.) verfehlte den 09-Kasten allerdings nochmals und diesmal deutlich. Während eben Römer auf TSV-Seite der zuächst auffälligste Offensivspieler war, war dies auf der anderen Seite David Coconcelli. Doch auch der traf in der 28. Minute von Linksaußen kommend nicht.
Im ersten Abschnitt waren die Hausherren von den Spielanteilen her gesehen gleichwertig, ja hatten sogar ein kleines Chancenplus. Vor allem bei zwei Freistößen geriet das Gehäuse von Max Mausch in Gefahr. Nachdem Timo Bezirgianidis an der seitlichen Sechzehnerlinie von Oliver Scherb gelegt worden war, segelten Bezirgianidis und Torhüter Mausch gemeinsam an der Flanke von Florian Dombrowski vorbei (34.). Vier Minuten später war die Standardposition für die Gastgeber noch komfortabler. Dominic Reusch hatte einen versuchten Heber von Benny Frimmel per Hand gestoppt und erneut Dombrowski scheiterte an einem Kopf in der Abwehrmauer.
Kurz vor dem Seitenwechsel die größte Gelegenheit für den Tabellenführer. Coconcelli kurvte in den Strafraum, sein Querpaß auf Manuel Rothweiler war jedoch zu ungenau. Aus der Kabine kam der TSV ohne Benjamin Frimmel, den ein Schwindelanfall heimgesucht hatte. Und das Fehlen des Kopfes im Mttelfeld machte sich bemerkbar. Fortan war nämlich nun die Elf von Daniel Teufel die bessere Mannschaft und plötzlich geriet das Heiligtum von Timo Hasenohr des öfteren in Gefahr. Joris Bauer (47.) und Daniel Schwindt (50.) mit Freistößen , sowie Coconcelli mit einem Flachschuß blieben aber zunächst erfolglos.
In der 54. Minute sollte dann das Tor des Tages fallen. Dominic Ruopp verschätzte sich bei einem hohen Pass etwas und mußte den dahinter lauernden Manuel Rothweiler ziehen lassen. Der 09-Kapitän nutzte dies mit einem flachen Geschoß aus zehn Metern rigoros aus. Schon im Gegenzug hätte es wieder pari stehen können, als Sven Römer im Fünfmeterraum nur den Außenpfosten traf. Die Entscheidung verpaßte David Coconcelli in Minute 71. Der Ex-Wolfschlüger war schon an Timo Hasenohr vorbei, setzte die Kugel dann jedoch ans Außennetz. Die Truppe vom Wörth war zwar weiterhin die tonangebende, weil agressivere Mannschaft, indes Möglichkeiten waren für die Grünweißen trotzdem noch vorhanden.
So drehte sich Jonas Bayha's Direktabnahme am Sechzehnereck mit viel Effet am hinter Pfosten vorbei (73.). Auf dem immer schwerer zu bespielenden Geläuf nahm die Partie an Spannung zu und in der 85. Minute mußte Timo Hasenohr seine beste Tat bei Coconcellis Zwölfmeterhammer auspacken. Die letzte und dazu ganz dicke Möglichkeit gehörte in der Schlußminute nochmals dem Aileswasenteam. Manuel Schneider hob einen Freistoß in den Strafraum und Matthias Wilhelm kam im Fünfer trotz Vollversammlung fast aller Spieler frei zum Kopfball. Die Kugel segelte am 09-Tor vorbei und der Leader hatte die drei Punkte im Sack.
Acht Spieltage vor Schluß muß sich der TSV nun zunächst mal hinten anstellen, denn acht Punkte Rückstand sind eine Menge Holz. Allerdings gibt es ja auch noch einen Relegationsplatz und den sollte man im Auge behalten. Daß man das Vorspiel auf dem Wörth gewann und nun wieder das nächste Heimspiel in den Sand setzte, zeigt wo die Problematik der Grünhemden in dieser Saison zu suchen ist. Das nächste Auswärtsmatch beim TSV Berkheim wird zeigen, ob die Schützlinge von Michael Bezirgiannidis im stande sind, das Ruder wieder herum zu reißen.
TSV Neckartailfingen: Hasenohr, Ruopp, Stefan Wilhelm, Bayha, Frimmel (46. Schneider), Jehle, Matthias Wilhelm, Dombrowski (79. Triantafilou), Römer, Timo Bezirgianidis (67. Nagel), Kilic
FV 09 Nürtingen: Mausch, Reusch, Schwindt, Scherb, Gaygusuz, Mader, Rothweiler (87. Müller), König (82. Kelava), Coconcelli, Burkhardt
Schiedsrichter: Michael Jörg (Herrenberg) leitete ohne Fehl und Tadel
Zuschauer: 250
Tor: 0:1 (54,) Rothweiler