Mit diesem Dreier rückte der TSV auf den dritten Platz vor, konnte aber wegen des sich keine Blöße gebenden Spitzenduos den Abstand auf die Aufstiegsränge nicht verkürzen. Zeitweise agierten die Schützlinge von Michael Bezirgiannidis so, als wenn sie das Rennen um Meisterschaft und Relegation bereits ad acta gelegt hätten. Der Abstand zum FV Nürtingen und dem FC Donzdorf beträgt denn auch weiterhin sieben Zähler, was in vier noch verbleibenden Spielen nur ganz schwer aufzuholen ist. Die Heimschwäche, die auch diesmal den Grünhemden fast wieder zum Verhängnis geworden wäre und Punktverluste gegen die Kellerteams Kirchheim, Wäldenbronn und Frickenhausen (8) könnten jetzt einer ganz starken Saison die Krönung versagen.

Der FV Faurndau war mit nur zwei Ersatzspielern angereist, einer davon wurde eingewechselt und konnte kaum Bezirksliganiveau nachweisen. Unrecht hat der Berichterstatter in der Nürtinger Zeitung den Gästen dahingehend getan, ihnen keine klare Gelegenheit zugestanden zu haben. Eine solche hatten die Göppinger Vorstädter nämlich und zwar in der 79. Minute. Just da spielte das Federgewicht Alessandro Trevisiani den plötzlich allein vor Timo Hasenohr auftauchenden Michael Moll frei, doch der kaum beschäftigte TSV-Keeper war da, als man in brauchte. Mit einer Klasseparade wehrte er den Schuß Molls ab und sorgte dafür, daß es nicht schon wieder eine Heimpanne gab. Allerdings hatte Hasenohr Glück, daß er da noch auf dem Feld war. Nach einem langen Pass in der 47. Minute bewertete Schiri Zeeb die Aktion des Neckartailfinger Schlußmanns außerhalb des Strafraums gegen Patrick Bulling als Foul und hätte durchaus Rot zücken können.

Ansonsten ist die Geschichte dieser gruseligen Darbietung schnell erzählt. Eine von drei dicken Chancen für die Hausherren gab es in der 9. Minute. Timo Bezirgianidis steckte Emre Kilic in den Strafraum durch und dessen Querpass fand den mutterseelenallein dastehenden Florian Dombrowski. Mit dem Rücken zum Tor legte "Dombro" jedoch zurück, anstatt die Kugel selbst ins Eck zu befördern. Torhüter Michael Skrzypiec war da schon ausmanöveriert und Benjamin Frimmel kam mit seinem Schuß aus dreizehn Metern nicht an dem auf der Linie postierten Marcus Dangelmayer vorbei. Da mußte das Netz einfach wackeln.

Das Tor des Tages sollte in der 24. Minute fallen. Florian Dombrowski zirkelte einen Freistoß in Richtung Elfmeterpunkt und der aufgerückte Verteidiger Jonas Bayha lenkte die Kugel ins lange Eck weiter. In der Folgezeit bewegte sich die Partie kaum auf Bezirkgsliganiveau, denn der neue Tabellendritte passte sich den mit bescheidenen Mitteln auftretenden Gästen an, zeigte wenig Spielverständnis, fabrizierte Fehlpässe am laufenden Band und kam zu keinen richitg guten Torchancen. Die langsame FV-Abwehr wäre vermutlich ein Fressen für den fehlenden Sven Römer gewesen. Obwohl die Truppe um den 40jährigen Spielertrainer Önder Telci an Harmlosigkeit nicht zu überbieten war, mußte man doch immer in Sorge sein, daß der FVF irgendwie noch einen reinstolpern würde.

In der 89. Minute hätte Manuel Schneider alle Spekulationen beenden können, als er von Timo Hasenohrs punktgenauem Abwurf profitierte und über fünfzig Meter alleine auf Michael Skrzypiec zuspurtete. Am Ende seines Alleingangs schlenzte Schneider den Ball knapp am langen Pfosten vorbei. Bei einem Abspiel auf den mitgelaufenen Moritz Krasser hätte dieser den leeren Faurndauer Kasten vor sich gehabt. Danach machte es der gute Schiri Thomas Zeeb noch unnötig spannend, denn neun Nachspielminuten waren doch etwas unverhältnismäßig. Für den TSV gilt es jetzt, in Altbach die fast letzte Chance zu nutzen und dabei auf Schützenhilfe des FV Neuhausen in Donzdorf zu hoffen. Daß der FV Nürtingen in Wäldenbronn was liegen läßt, ist dagegen völlig ausgeschlossen.

TSV Neckartailfingen: Hasenohr, Ruopp, Stefan Wilhelm, Bayha, Frimmel, Jehle, Triantafilou (48. Krasser), Matthias Wilhelm, Dombrowski (64. Schneider), Timo Bezirgianidis (78. Nagel), Kilic

FV Faurndau: Skrzypiec, Tulgar, Kurtcu, Dangelmayer, Baum, Trevisiani, Telci, Baar (80. Achtelik), Moll, De Vivo, Bulling

Schiedsrichter: Thomas Zeeb (Leinfelden-Echterdingen) leitete gut, ließ aber viel zu lange nachspielen

Zuschauer: 120

Tor: 1:0 (24.) Bayha