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Montag, 24 August 2015 07:30

TSV Neckartailfingen I - TSV Berkheim I 1:0

Auch zwei 1:0-Siege können sechs Punkte bringen. Erneut gewann der TSVN mit dem knappsten aller Ergebnisse und steht nun auf Rang drei...

"Neckartailfinger Minimalisten mit makelloser Bilanz" lautet die Schlagzeile in der Nürtinger Zeitung und Unrecht hat das Lokalblatt damit nicht. Wieder genügte nämlich den Schützlingen von Michael Bezirgiannidis ein einziger Treffer, um alle Punkte einzusacken. Die schon in der letzten Saison beste Ligaabwehr stand auch gegen den TSV Berkheim wie eine Eins und ließ fast gar nichts vom Gegner zu. Dies ist das momentan Erfreuliche. Auf der anderen Seite aber werden die Offensivbemühungen immer wieder durch ungenaue Zuspiele beim entscheidenden Pass gestört, sodass vor allem der viel Laufarbeit leistende Timo Bezirgianidis oftmals in der Luft hängt und folgerichtig immernoch auf sein erstes Erfolgserlebnis wartet.

Bastian Nagel hätte die Partie schon mit dem ersten Angriff in ruhigere Bahnen lenken können. Sein Heber über den desorientierten Torhüter Benedikt Bak vom Sechzehner senkte sich jedoch neben dem Pfosten herunter (2.). Bereits nach zwölf Minuten zeigte Emre Kilic das Manko dieses Tages auf. Mit viel Einsatz erkämpfte er sich im Mittelfeld den Ball und spielte dann einen ganz schlechten Pass auf den allein wartenden Timo Bezirgianidis. Fünf Zeigerumdrehungen später machte er es besser und setzte geschickt den gestarteten Robin Plachy ein. Der wiederum ordentlich auftretende Neuzugang lupfte dann aber etwas überhastet in die Arme von Keeper Bak.

Die Hausherren erspielten sich einen permanente Überlegenheit, machten daraus und aus ihren Chancen aber herzlich wenig. Matthias Wilhelm verzog mit einem Drehschuß aus guter Position (20.) und der Finalpass von Bezirgianidis auf Nagel fand seinen Empfänger nicht. In der 34. Minute startete der TSVN seinen bis dahin besten Angriff über Kilic und Nagel. Am Ende der Staffette nahm Timo Bezirgianidis das flache Zuspiel direkt und jagte es aus zehn Metern über den Balken. 60 Sekunden später die nächste gute Möglichkeit für die Gastgeber. Philipp Wenzelburger schloss seine stärkste Offensivaktion mit einem Querpass auf den völlig freistehenden Benjamin Frimmel ab und der jagte die Kugel am Fünfmeterraum ans Aussennetz.

Kurz vor dem Pausensprudel versuchte es Jonas Bayha von der anderen Seite. Seine scharfe Hereingabe kam nicht schlecht, doch fing Benedikt Bak vor dem lauernden Bezirgianidis ab (43). Bis dahin hatten die harmlosen Gäste aus der Esslinger Vorstadt rein gar nichts zustande gebracht und so war Sebastian Frankens Verzweiflungsfernschuss die einzige Torannäherung des TSVB. Doch gleich nach Wiederbeginn fuhr dem Neckartailfinger Anhang der Schreck in die Glieder, denn in der 49. Minute hätte Dominik Kittel das Spiel fast auf den Kopf gestellt. Die verunglückte Flanke des Aussenverteidigers klatschte an die Latte und fiel vor die Torlinie herunter. Zum Glück war der eigentlich beschäftigungslose Marcel Finsterbusch schneller als der heraneilende Oliver Schneider.

In der 57. Minute wurde Manuel Schneider eingewechselt und mit ihm wurden die bis dahin wiedermal katastrophal ausgeführten Freistöße erheblich gefährlicher. Und schon vier Minuten später führte ein solcher zum Tor des Tages. Mit Zug trat der Einwechselmann einen Standard von der Seitenlinie in den Strafraum und die Berkheimer Abwehr brachte den Ball nicht aus der Gefahrenzone. Das Spielobjekt tropfte Benjamin Frimmel vor die Füsse und der setzte es aus zwölf Metern ins lange Eck (61.). Kurz darauf hätten die Hausherren gerne einen Elfmeter gehabt und der wäre auch durchaus gerechtfertigt gewesen. Roland Riemer rang Timo Bezirgianidis in Catchermanier nieder, doch der ansonsten fehlerfrei leitende David Modro bewertete die Aktion anders (69.).

Eine kuriose Situation ereignete sich eine Minute später. Benedikt Bak hatte sich gedankenschnell einen Pass auf Timo Bezirgianidis vor dem TSV-Torjäger geangelt und wollte den Ball schnell in den Lauf eines Mitspielers rollen, bediente dabei aber den dazwischen gehenden Emre Kilic. Der indes legte sich vor dem verlassenen Tor zu weit vor und Bak war wieder zur Stelle. Ansonsten stand die Verwaltung des Ergebnisses beim Tabellendritten auf dem Programm, was in der 79. Minute um ein Haar schief gegangen wäre. Der eingewechselte Joel Schade spielte von der rechten Außenbahn flach und scharf in den Fünfmeterraum und der heranstürmende Oliver Schneider schlitterte äußerst knapp an der Kugel vorbei. Nochmals ein gut getretener Freistoß von Manuel Schneider spritzte in der 86. Minute am langen Eck vorbei, nachdem Freund und Feind den reingedrehten Schlenzer verfehlt hatten.

Mit zwei Siegen ist dem TSVN ein eigentlich optimaler Start gelungen. Nörgler mögen zwar noch den spielerischen Glanz vermissen, doch der wird sich sicherlich auch noch einstellen. Immerhin stellen die Grünhemden das einzige Team im Oberhaus, das noch keinen Gegentreffer hinnehmen mußte. Zudem besitzt Michael Bezirgiannidis derzeit etliche Optionen, die er notfalls ziehen kann. Die Bank war wieder bärenstark besetzt, wobei mit Florian Dombrowski und Tobias Haverkamp sogar noch zwei Akteure ganz fehlten.

Marcel Finsterbusch erlebte, im Gegensatz zum Vorsonntag, einen ruhigen Nachmittag, erledigte jedoch alles was auf seinen Kasten kam souverän. Das Innenverteidigerpaar Ruopp/Jehle war eine Festung und nicht zu überwinden und auch auf den Aussenbahnen brannte bei Jonas Bayha und Philipp Wenzelburger nicht viel an. Einschränkung: Nur Oliver Schneider konnte bei den Gästen hin und wieder  Gefahr ausstrahlen. Viel Laufarbeit verrichtete das gesamte Mittelfeld, wobei die Fehlpassquote aber eindeutig zu hoch war. Timo Bezirgianidis wartet noch auf seinen ersten Treffer, den er sich durch seinen Einsatz längst verdient hätte. Fakt ist aber, dass die Aileswasen-Elf zusammen mit den Topteams aus Donzdorf und Nellingen die einzige Mannschaft mit zwei Siegen ist und damit schon wieder auf Rang drei steht. Beim unangenehmen TSV Wendlingen gilt es nun nächsten Sonntag diese Position zu stärken.  

TSV Neckartailfingen: Finsterbusch, Ruopp, Bayha, Jehle, Wenzelburger, Frimmel, Nagel (57. Schneider), Matthias Wilhelm (81. Krasser), Plachy (89. Bauer), Timo Bezirgianidis, Wenzelburger, Kilic (72. Stefan Wilhelm)     

TSV Berkheim: Bak, Ben Nasr (60. Fuchs), Kittel, Riemer (75. Schade), Simon Schwarz, Alber, Kober, Florian Schneider, Oliver Schneider, Franken, Dehner

Schiedsrichter: David Modro (Leonberg) leitete so gut wie fehlerfrei

Zuschauer: 150

Tor: Frimmel (61.)

Gelesen 1811 mal Letzte Änderung am Montag, 24 August 2015 08:47
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