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Montag, 28 September 2015 07:08

TSV Neckartailfingen I - FV Neuhausen I 5:3

Eine torreiche Partie erlebten die TSV-Anhänger gegen den Heimangstgegner FV Neuhausen und kamen dabei beim 5:3-Sieg voll auf ihre Kosten...

Stinksauer war FV-Trainer Harald Mangold auf seine Mannschaft angesichts des chancenlosen Auftritts im Aileswasen. Dabei waren die Gäste beinahe unfreiwillig in den Sattel gehoben worden, weil Schiri Florian Schaible aus Blaustein drei doch sehr strittige Entscheidungen zugunsten der Filderelf fällte. Der junge Mann von der SRG Ulm stand unter Beobachtung für höhere Aufgaben und zeigte auch über weite Strecken des Spiels, dass er ein Schiedsrichter-Talent ist. Woher er allerdings die Phantasie nahm, bei zwei Szenen innerhalb sechs Minuten beidesmal Elfmeter zu geben, war die große Frage. Auch bei einem annullierten Treffer des TSV in der Nachspielzeit der ersten Hälfte wußte niemand so recht, warum das Tor nicht gegeben wurde.

Diese drei markanten Situationen hätten den Grünweißen an einem weniger guten Tag das Genick brechen können. Doch neben einem insgesamt ohne Fehl und Tadel auftretenden Team, besaßen die Hausherren das überragende Duo "Rup & Rob". Gemeint sind damit ja Dominic Ruopp und Robin Plachy, die an vier Toren unmittelbar beteiligt waren. Der Gegner aus Neuhausen schoß nur dreimal auf den Kasten von Marc Vogelmann und jedesmal zappelte der Ball im Netz. Dafür konnte der 18jährige Keeper allerdings rein gar nichts, denn die Schüsse entsprangen eben den zwei Elfmetern, sowie einem unhaltbaren Freistoß. Ansonsten hatte der Nachwuchstorhüter nur einige hohe Bälle abzufangen und tat dies sehr sicher.

Robin Plachy begann schon sehr früh der Neuhäuser Abwehr Angst und Schrecken einzujagen und scheiterte nach einem Turbosprint über fünfzig Metern letztendlich an dem sich vor ihn werfenden Torhüter Andreas Temeschinko (3.). Und auch der andere Offensivmann, Bastian Nagel, war für seinen Widerpart Philipp Weber um einiges zu schnell. Noch aber nutzte dies der TSV-Stürmer in der 16. Minute nicht entschlossen genug aus. Dann der erste Aufreger in der 19. Minute. Der erstmals in der Startelf stehende und eine ganz starke Partie abliefernde Alexander Bauer berührte an der Strafraumgrenze Chris Hummel hauchzart und Florian Schaible gab zum Entsetzen der Zuschauer den ersten Strafstoß. Hummel verwandelte humorlos.

Vier Minuten hielt die Neuhäuser Führung, ehe Robin Plachy erneut den Turbo zündete. Wie lästige Fliegen schüttelte er alle Abwehrspieler von der Mittellinie aus ab und ließ auch Temeschinko keine Chance. Sechzig Sekunden später nahm "Rob" ein "Rup"-Zuspiel aus der Luft, verzog aus zwanzig Metern aber leicht. Aus dem Häuschen gerieten die TSV-Fans in der 26. Minute, denn Schaible zeigte schon wieder auf den Punkt. Dabei war der klärende Dominic Ruopp von Chris Hummel am Bein getroffen worden. Dem FV-Spielmacher war's egal und auch der zweite Elfer saß sicher. Keinen solchen gab es drei Zeigerumdrehungen später auf der Gegenseite, als Bastian Nagel im Strafraum gefoult wurde. Indes, diese Entscheidung war schon vertretbar.

An diesem Tag hatte man jedoch immer das Gefühl, dass die Schützlinge von Michael Bezirgiannidis zurück kommen würden. Und sie taten dies denn auch in beeindruckender Weise. Manuel Schneider zog in der 36. Minute einen Eckball nach innen und der Kapitän höchstpersönlich rammte die Kugel per Kopf zum 2:2 in die Maschen. In der Nachspiel stand erneut Dominic Ruopp im Mittelpunkt, als er mit seiner ganzen Physis eine Flanke an die Latte köpfte und Jonas Bayha nach einigem hin und her den Abpraller aus zehn Metern versenkte (45.+3). Warum der Treffer nicht zählte, war von außen nicht auszumachen. Jedenfalls kassierte Andreas Temeschinko die gelbe Karte und die sollte dem Schlußmann noch schwer auf die Füße fallen.

Der zweite Umlauf war kaum eröffnet, da gelang dem TSVN die hochverdiente Führung. Bastian Nagel, ebenfalls mit wieder starkem Auftritt, setzte sich energisch durch, scheiterte zunächst an Temeschinko, um dann aber im Nachfassen doch noch zu treffen (46.). Auch Dennis Kattenberg war Augenblicke später nicht in der Lage Robin Plachy mit fairen Mitteln zu stoppen und sah an der seitlichen Sechzehnerlinie nach Foul die gelbe Karte. Emre Kilic's Freistoß hätte Steffen Jehle um ein Haar zum 4:2 genutzt, doch für den Innenverteidiger war die Hereingabe einen Tick zu hoch. Apropos Jehle. Der Mann macht einfach keine Fehler und so war das TSV-Abwehrzentrum in Verbindung mit Dominic Ruopp wieder eine Art Ford Knox.  

In der 56. Minute produzierten "Rup & Rob" den nächsten und vorentscheidenden Treffer gemeinsam. Die Aktion nach einem weiteren Kopfball des permanent mitstürmenden Kapitäns war fast schon abgeschlossen, weil alle den Ball bereits in den Händen von Andreas Temeschinko sahen. Plötzlich fuhr Robin Plachy aber den großen Zeh aus und tickte den Ball neben dem Pfosten aus einem Metern ins Innennetz. Jonas Bayha wäre nach 61 Minuten fastgar der nächste Treffer gelungen, doch der Winkel war etwas zu spitz geworden. Der zuverlässige Außenverteidiger holte aber in der 66. Minute alles nach und voraus ging die Duplizität der Ereignisse aus der Saison 2013/14. Keeper Temeschinko ging zu rigoros gegen den hochsteigenden Plachy vor und Florian Schaible entschied richtigerweise auf Elfmeter. Da schon verwarnt, mußte Temeschinko zum Duschen.

Damals wie heute wurde der vom Platz gestellte Torhüter durch Marco Nickel ersetzt und damals wie heute trat Jonas Bayha zum Strafstoß an. Kleiner aber feiner Unterschied: Damals hielt Nickel in Klassemanier, diesmal war er gegen den trockenen Schuß ins gleiche Eck chancenlos. Nach diesem 5:2 hätte der eingewechselte Timo Bezirgiandis zweimal fast seinen Torlosknoten zerschlagen können. Seinen Schlenzer nach Haverkamp-Vorarbeit parierte Marco Nickel jedoch großartig (79.) und sein Freistoß rasierte nur das Außennetz (81.). Zuvor hatte wiedermal ein Kopfball von Dominic Ruopp an die Latte geklopft und den "Beze"-Nachköpfer fischte Nickel unterm Balken weg (71.). Etwas ärgerlich war, dass die resignierenden Gäste noch zum dritten Tor kamen. Nach zwei Ballverlusten ging Benjamin Frimmel am eigenen Strafraum nochmals ins Dribbling, es folgte ein Foul und Philipp Weber zimmerte den Freistoß unhaltbar in den Giebel (87.). Nachzutragen wäre, dass sich Sascha Gruber in der 41. Minute ohne Gegnereinwirkung so schwer verletzte, dass er mit dem Sanka ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Dem FV-Verteidiger wünschen wir gute Besserung.

Der sichere Sieg war mit drei Schönheitsfehlern behaftet, hatte dem Publikum jedoch dadurch höchsten Unterhaltungswert geboten. Einigen Anteil an der eigentlich sicheren Defensivleistung hatte auch Matthias Wilhelm, der im Mittelfeld so gut wie jeden Zweikampf gewann und von Emre Kilic und Manuel Schneider dabei bestens unterstützt wurde. Benjamin Frimmel begann anfangs in vorderster Front, war mit seiner Laufbereitschaft dann aber bald überall anzufinden. Obwohl gleich sieben Mann des Gesamtkaders ausfielen, legte die Truppe nach dem Sieg in Deizisau noch eine Schippe drauf und steht nun punktgleich mit den führenden T/T Göppingen und TV Nellingen auf Rang drei.

Auf den neuen Spitzenreiter scheint aber Ungemach zuzukommen, denn es drohen ihm gewaltige Punktabzüge, da mindestens ein eingesetzter Akteur seit längerer Zeit nicht spielberechtigt war. Man munkelt, dass der Neuling deswegen gar nicht hätte aufsteigen dürfen. Ob's für die anderen Meisterschaftsaspiranten gut ist, sei dahin gestellt. Davon profitieren nämlich unter anderem der 1. FC Frickenhausen (3 Punkte) und der FC Eislingen (2).

TSV Neckartailfingen: Vogelmann, Bauer, Ruopp, Schneider (78. Triantafilou), Bayha, Frimmel, Jehle, Matthias Wilhelm, Nagel (74. Haverkamp), Plachy (84. Ender), Kilic (64. Timo Bezirgianidis)

FV Neuhausen: Temeschinko, Gruber (41. Foschi), Huttenlocher, Hummel (67. Nickel /TW), Marcelles, Ruis, Drücker, Wüst (76. Khatoun), Kattenberg, Novak (62. Lovric), Weber

Schiedsrichter: Florian Schaible (Blaustein) traf drei krasse Entscheidungen zu Ungunsten des TSV, war ansonsten aber voll auf der Höhe des Geschehens.

Zuschauer: 110

Tore: 0:1 (19./FE) Hummel, 1:1 (23.) Plachy, 1:2 (26./FE) Hummel, 2.2 (36.) Ruopp, 3:2 (46.) Nagel, 4:2 (56.) Plachy, 5:2 (66./FE) Bayha, 5:3 (87.) Weber.

Besondere Vorkommnisse: Gelb-rote Karte für Temeschinko (66.)        

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