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Montag, 07 November 2016 07:52

TSV Neckartailfingen I - FV Neuhausen I 0:1

Die Talfahrt auf eigenem Gelände geht weiter. Gegen den FV Neuhausen setzte es die nächste Pleite am Neckar, womit der TSV nun in ganz unruhigen Gewässern angekommen ist...

Dass die Grünweissen jetzt plötzlich in der Abstiegszone gelandet sind, ist bei dieser Bilanz nicht verwunderlich. Bezeichnenderweise wurde im Aileswasen ausgerechnet nur das Match gegen den Tabellenführer FC Frickenhausen am ersten Spieltag gewonnen. Danach gab es lediglich noch ein Remis gegen den TV Nellingen - das war's. Vor dem letzten Vorrundenspiel beim VfB Oberesslingen/Zell sollten nun alle Alarmglocken bimmeln, zumal man danach die Rache des Spitzenreiters befürchten muss. Wegen einer Ampelkarte wird Jorgo Karatailidis in Zell zudem auf Moritz Krasser verzichten müssen.

Auf tiefem und deshalb äußerst schwer zu bespielenden Untergrund bewegten sich der TSVN und der FV Neuhausen allerdings auf Augenhöhe, wobei die Elf von Mario Palomba aber eben um das eine Tor besser war und sich den Sieg verdiente. Freilich war das Glück nicht unbedingt auf Seiten der Gastgeber, denn nach durchaus ansehnlichen 93 Minuten hätten sie durchaus einen Zähler verdient gehabt. Zu Hause ist es aber halt derzeit wie verhext und so muss in den nächsten beiden Spielen wieder auf die Auswärtsstärke gesetzt werden.

Es sollte eine harte, intensive und schnelle Partie werden, was angesichts der schwierigen Bodenverhältnisse nicht unbedingt erwartet werden konnte und schon in der 3. Minute stand Isabel De Marco, die Schiedsrichterin, im Blickpunkt. Nachdem Denis Köhler über links in den Strafraum eingedrungen war, prallte der Ball zweimal innerhalb drei Sekunden FV-Abwehrspielern an die Hand. Es hat schon für viel weniger Elfmeter gegeben. Ähnliches galt für eine Szene in der 8. Minute, als Marvin Schnitzer im Fünfmeterraum zu Fall kam und die Gäste ebenfalls keinen Strafstoß zugesprochen bekamen. Ausgleichende Gerechtigkeit oder Konzession war hier die Frage.

Die erste gefährliche Annäherung an einen Treffer ging nach zwölf Zeigerumdrehungen von Moritz Krasser aus, der aber von Alexander Drücker auf Kosten einer Ecke aufgehalten werden konnte. Die brachte Manuel Schneider gefährlich nach innen und der in der Folgezeit sehr aufmerksame Torhüter Andreas Temeschinko brachte die Faust vor dem einköpfbereiten Stefan Wilhelm an die Hereingabe. Der anfangs auffälligste Neuhäuser, Marlon Schnabl, setzte kurz darauf zu einem Solo an (14.), wurde am Sechzehner gestoppt und die Hausherren starteten einen vielversprechenden Konter. Schiri De Marco sah den freigespielten Cosimo Attorre im Abseits. Viel zu weit war die Unparteiische da allerdings vom Geschehen entfernt und schon hier zeigte sich, dass die Laufleistung bei ihr für ein Bezirksligaspiel der Herren kaum ausreichte.

In der Folge waren die Gäste von den Fildern die gefährlichere Mannschaft mit einem Plus an guten Tormöglichkeiten. So konnte Philipp Wenzelburger Sturmführer Josip Colic geradenoch stören und ein Schnabel-Alleingang in der gleichen Minute (17.) wurde nur mit Mühe aufgehalten. Ein satter Hinterhaltsschuss von Drücker lenkte der sich in die Schussbahn werfende Stefan Wilhelm mit dem Körper zur Ecke (19.) und dann mußte Torhüter Marc Vogelmann nach einem mächtigen Schnitzer-Volley kräftig zupacken (23.). Auf der Gegenseite zeigte Andreas Temeschinko seine Qualitäten, denn das Geschoss von Jonas Bayha war nicht einfach zu entschärfen (29.). In der 36. Minute Glück für den TSV, weil Denis Marcelles Treffer wegen angeblichem Abseits nicht anerkannt wurde.

Es war durchaus was los und die Partie wogte weiterhin hin und her. So gab es in der 37. Minute ein kräftiges Wirrwar im FVN-Strafraum, wobei Moritz Krasser und Benjamin Frimmel an der vielbeinigen Abwehr scheiterten und Temeschinko sich schließlich die Kugel sicherte. Bei zwei Schüssen von  Schneider und Krasser mußte der FVN-Goalie innerhalb weniger Augenblicke nochmals zwei Paraden auspacken (39.). Moritz Krasser war es auch, der am meisten aufs "Holz" bekam und zweimal behandelt werden mußte. Nach einem Durchstecker in den Sechzehner hatte Marc Vogelmann aufgepasst und Chris Hummel den Ball weggeschnappt (42.). Mit dem Pausenpfiff fastgar doch die Führung für den TSV. Zunächst hämmerte Manuel Schneider in Richtung Temeschinko und den aus dem Strafraum fliegenden Ball nahm Denis Köhler direkt. Sein Geschoss wurde aber erneut vom Neuhäuser Keeper unschädlich gemacht.

Nach dem Seitenwechsel brachen wilde fünf Haverkamp-Minuten an. Dreimal hintereinander zog der Youngster auf der rechten Aussenbahn mächtige Spurts an, die allesamt höchste Torgefahr nach sich zogen. Der erste Flankenlauf in der 48. Minute hätte dabei das 1:0 bedeuten müssen. Sein Querpass in den Rücken der Abwehr fand den völlig freien Cosimo Attorre am Fünfmeterraum, doch der traf auf dem mittlerweile umgepflügten Rasen den Ball nicht richtig, sodass Temeschinko keinerlei Probleme hatte. Kurz danach eine Kopie dieser Szene und diesmal klärte Alexander Drücker zur Ecke (49.). Die drei gleichen Protagonisten waren auch für die dritte deckungsgleiche Aktion in der 51. Minute zuständig. Flanke Haverkamp, Fußspitze Drücker vor Attorre - Ecke.

In der 56. Minute fiel dann das Tor des Tages. Ausgangspunkt war der nicht angegriffene Philipp Weber, der in die Schnittstelle der TSV-Abwehr passte und Denis Marcelles an Marc Vogelmann vorbei einschieben konnte. Nach genau einer Stunde brachte Isabell De Marco den TSV-Anhang auf die Palme und die Aufregung war mehr als verständlich. Wieder war sie viel zu weit weg vom Brennpunkt, als der Steilpass in die Tiefe kam und Robin Plachy mutterseelenallein auf dem Weg zum 1:1 war. Fünf Meter fehlten hier zum Abseits, doch der Pfiff erfolgte trotzdem. Marlon Schnabl hatte in der 63. Minute die Vorentscheidung auf dem Fuss, war nach einem Konter schon an Marc Vogelmann vorbei, traf jedoch nur das Aussennetz. So standen die Hausherren eine Minute später nochmals vor dem Ausgleich. Robin Plachy hatte aus zwölf Metern abgezogen und der Ball wurde kurz vor der Torlinie von einem Abwehrspieler aufgehalten.

Eine Viertelstunde vor Schluß platzte Moritz Krasser der Kragen. Der ansonsten eher ruhige und leidensfähige Offensivspieler, der einiges hatte ungestraft einstecken müssen, protestierte heftig und mußte, weil schon verwarnt, frühzeitig zum Duschen gehen. Trotz der Unterzahl versuchte die Mannschaft alles, um doch noch einen Punkt zu retten, indes es gelang nicht, weil die FV-Abwehrhünen Huttenlocher, Drücker und Weber alle Bemühungen clever bereinigten. Man konnte der Neckartailfinger Truppe an diesem Tag keine Vorwürfe machen, denn es fehlte einfach mehrmals das nötige Glück. Durch die neuerliche Niederlage sind die Jungs von Georgios Karatailidis in eine mißliche Lage geraten, doch das Potential des Kaders sollte doch so groß sein, dass man sich aus eigener Kraft wieder aus dem Sumpf herausziehen kann.

TSV Neckartailfingen: Vogelmann, Haverkamp (59. Plachy), Stefan Wilhelm, Schneider (83. Aktas), Bayha, Krasser, Frimmel, Köhler, Matthias Wilhelm (73. Klay), Wenzelburger (59. Nagel), Attorre

FV Neuhausen: Temeschinko, Potsolidis, Huttenlocher, Schnabl (87. Wolfgang Schneider), Reiser (80. Ruis), Marcelles, Drücker, Schnitzer, Hummel (69. Schenk), Colic, Weber (66. Denzinger)

Schiedsrichterin: Isabel De Marco (Reutlingen)

Zuschauer: 100

Tor: 0:1 (56.) Marcelles

Besondere Vorkommnisse: Gelb-rote Karte für Krasser (TSVN, 75.) wegen Protestieren                     

 

Gelesen 1655 mal Letzte Änderung am Montag, 07 November 2016 17:27
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