Eine unbarmherzige Hitze und ziemlich holprige Platzverhältnisse sorgten jedoch diesmal dafür, dass die Mannschaft aus dem Aileswasen nicht so glänzen konnte, wie in den beiden letzten Begegnungen. Dazu hatte das Trainerteam seine Elf ziemlich umgekrempelt, sodass sich zunächst etwas Sand im Getriebe zu befinden schien. Die Folge: Die Grünweissen gerieten 0:2 in Rückstand und nach sechs ungeschlagenen Spielen drohte wiedermal eine Niederlage. Doch sie trotzten den Widrigkeiten und bogen die Partie erneut um, sodass am Ende der Klassenerhalt gefeiert werden konnte.
Maximilian Pfleghar eröffnete den Lokalkampf an der Schloßstraße mit der ersten ganz dicken Möglichkeit für die Hausherren. Völlig frei kam er am Elfmeterpunkt zum Schuss, aber schon hier zeigte Marcel Finsterbusch wieder seine derzeit überragende Form und machte den flachen Ball per Fußabwehr unschädlich. Immer wieder bereitete der kleine Christian Schenk auf der rechten Aussenbahn der TSV-Abwehr in der Anfangsphase Sorgen. Den ersten Abschluss verzeichneten die Gäste in der 10. Minute durch Benjamin Frimmel aus dem Getümmel heraus. Torhüter Robert Demendi hatte letztlich aber keine Probleme.
Im Gegenzug unterlief Bastian Nagel ein etwas leichtsinniger Fehlpass, Pfleghar konnte die Gunst der Stunde jedoch nicht nutzen. Als Stefan Wilhelm aus dem Mittelkreis heraus einen Freistoß in den Sechzehner hob, ließ Benny Frimmel den Ball geschickt über den Scheitel rutschen. Weil Demendi sehr günstig stand, konnte er die Gefahr sicher bannen (12.). Auf der anderen Seite zog Schenk flach ab und Marcel Finsterbusch mußte wieder eine starke Parade auspacken (13.). Überhaupt besaß der FV Neuhausen in der ersten Hälfte die besseren Möglichkeiten, so auch, als der gefährliche Tomas Novak eine Flanke von Alexander Drücker nur knapp drüber köpfte (22.).
Hätte Kai Huttenlocher in der 26. Minute nicht so gut aufgepasst, wäre Cosimo Attorre wohl weg gewesen. Der Innenverteidiger konnte geradenoch einen klugen Pass von Moritz Krasser abfangen. Nach einer knappen halben Stunde gingen die Gastgeber in Führung, weil Tomas Novak im Strafraum alle Freiheiten hatte und einen Querpass aus zehn Metern flach einschieben konnnte. Cosimo Attorre wäre in der 34. Minute beinahe der Ausgleich gelungen, doch sein Schrägschuss auf Zuspiel von Moritz Krasser verfehlte das lange Eck. Die letzte Chance vor dem Pausenpfiff gehörte Antonio Cacciatore, der seinen Kopfball allerdings nicht mehr genügend runter drücken konnte.
Georgios Kaligiannidis prüfte nach dem Wechsel Torhüter Finsterbusch mit einem flachen Fernschuss, der dem Keeper sichtliche Probleme bereitete und auf der Gegenseite lenkte Demendi einen Attorre-Freistoß mit Mühe über die Latte. In der 58. Minute war es wieder Novak, der für Gefahr sorgte, im TSV-Torhüter jedoch erneut seinen Meister fand. Der nach der Pause gekommene Robin Plachy machte in der 59. Minute erstmals auf sich aufmerksam. Er erlief sich einen Pass von Moritz Krasser, spitzelte am herauslaufenden Demendi vorbei, kam dabei aber zu weit nach aussen. Der sonst sichere Stefan Wilhelm leitete wenig später mit einem Verstolperer auf dem harten Geläuf das 2:0 ein. Tomas Novak nutzte dies, legte quer und Luca Reiser vollendete (62.).
Bei den herrschenden Temperaturen schien das die Entscheidung gewesen zu sein. Weit gefehlt. Zunächst scheiterte der eingewechselte Denis Köhler mit einem Kopfball noch am FVN-Keeper (65.), hatte sechs Minuten später dann aber mehr Glück. Von der Strafraumgrenze hielt der Youngster einfach mal drauf und Robert Demendi unterlief ein Riesenbock. Durch Hände und Beine ließ er den relativ ungefährlichen Ball über die Linie trudeln. Robin Plachy hätte in der 77. Minute fast nachgelegt und verlängerte einen weiten Einwurf von Manuel Schneider mit dem Kopf. Die Kugel fiel knapp neben den hinteren Pfosten ins Aus. Immerwieder sorgte Robin Plachy in dieser Schlußviertelstunde für Aufregung, so in den Minuten 81. und 86. als zunächst sein Rückpass nach Alleingang abgefangen wurde und er danach eine Flanke von Philipp Wenzelbuger nicht richtig mit dem Kopf erwischte.
Eine Minute vor Ende der regulären Spielzeit schlug der Wirbelwind doch noch zu. Und wie. Mit Denis Köhler spielte er einen exzellenten Doppelpass und drosch das Spielobjekt aus vollem Lauf mit Vehemenz unter den Balken. Ein Klassetor führte so zum 2:2 und zur Sicherung der 15. Bezirksligasaison für den TSV Neckartailfingen. Das letzte Spiel gegen Absteiger VfB Oberesslingen kann deshalb als Abschlußkür benutzt werden.
FV Neuhausen: Demendi, Potsolidis, Huttenlocher, Pfleghar, Reiser (87. Negwer), Marcelles, Cacciatore, Drücker, Schenk (80. Weber), Novak, Kaligiannidis
TSVN: Finsterbusch, Haverkamp (46. Schneider), Stefan Wilhelm, Krasser, Frimmel, Glöckler (62. Wenzelburger), Matthias Wilhelm, Nagel (62. Köhler), Blank (46. Plachy), Attorre, Schellander
Schiedsrichter: Soylu (Ebersbach)
Zuschauer: 100
Tore: 1:0 (29.) Novak, 2:0 (62.) Reiser, 2:1 (71.) Köhler, 2:2 (89.) Plachy