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Montag, 03 September 2018 08:00

1. FC Donzdorf I - TSV Neckartailfingen I 3:1

Ein vor allem im ersten Umlauf hochklassiges Bezirksligamatch sahen die Zuschauer im schmucken Donzdorfer Lautertalstadion. Jammerschade, dass der TSVN am Ende unverdient mit leeren Händen da stand...

Die Elf von Alberto Guillen und Michael Bezirgiannidis agierte stets auf Augenhöhe mit dem eine enorme Torgefahr ausstrahlenden Tabellenführer. Nicht umsonst standen nach zwei Spieltagen bereits 13 Einschüsse auf dem Konto des FCD. Die Partie begann mit einem unwiderstehlichen Flankenlauf über 80 Meter von Robert Fiedler. Sein Turbospurt über links und die anschließende Hereingabe konnte von Alexander Simperl aus drei Metern aber nur ans Aussennetz gelenkt werden (3.). In der 6. Minute kam der Gast zu seiner ersten ganz großen Möglichkeit, die aber versandete, weil Timo Bezirgianidis zunächst das zwingend nötige Abspiel auf Moritz Krasser versäumte und als der dann doch über Umwegen an den Ball kam, mit seinem Flachschuss an Torhüter Patrick Ruppert scheiterte.

In der Folge kam zunächst Timo Bezirgianidis nur knapp nicht an einen Kopfball (9.) und dann ermöglichte eine Uneinigkeit in der TSV-Abwehr Torjäger Simperl die Möglichkeit zum 1:0. Der Winkel war jedoch zu spitz und Lars Glöckler konnte vor der Linie klären (12.).

Die Partie hatte höchstes Tempo und war von guten Kombinationen, vor allem des TSV, geprägt. Eine solche über Moritz Krasser schloss Robin Plachy mit einer halbhohen Flanke ab, die aber etwas zu unpräzise geriet. Es ging hin und her in dieser sehenswerten Auseinandersetzung und so zischte ein harter Flachschuss von Timo Leicht nach einer Viertelstunde knapp am Pfosten vorbei. Auf und davon schien Robin Plachy in der 21. Minute, doch der ebenso schnelle Joshua Szenk stoppte ihn mit einer eingesprungenen fairen Grätsche. Als Tim Schraml in der 25. Minute von Schiri Tobias Eisele im Abseits gesehen wurde, durfte man aufatmen und auch sechzig Sekunden danach, als Alexander Simperl seine enorme Gefährlichkeit demonstrierte.

Es kam nie Langeweile auf, denn das Spiel bot einen Höhepunkt nach dem anderen und hatte dadurch besten Unterhaltungswert. Nach 29 Minuten kam Timo Bezirgianidis nur um einen Schritt bei einem Krasser-Durchstecker zu spät und zwei Zeigerumdrehung später verkleinerte der wieder bombensichere Marc Vogelmann gegen Timo Leicht geschickt den Winkel und so konnte der FC-Kapitän seine Riesenchance nicht verwerten. In der 35. Minute jubelten die mitgereisten TSV-Fans, denn ihrer Mannschaft war der Führungstreffer gelungen. Lars Glöckler zog von der Außenlinie eine Freistoßflanke in den Strafraum, Benjamin Frimmel stieg hoch und wuchtete die Kugel aus zehn Metern an die Lattenunterkante von wo sie ins Netz flutschte.

Aber wie schon letzten Sonntag war die Mannschaft danach nicht konzentriert genug und kassierte wieder viel zu schnell den Ausgleich. Ein Donzdorfer Flankenwechsel nutzte der schnelle Simon Schmid zu einem Spurt auf der rechten Seite, zog den Ball flach nach innen und der heran spurtende Benjamin Vetter traf aus vollem Lauf flach und unhaltbar in die Maschen (37.). Kurz vor dem Seitenwechsel vermasselte sich Timo Bezirgianidis bei einem Konter durch eine unachtsame Abseitsposition eine ganz dicke Konterchance. Mit dem Pass von Moritz Krasser hätte er ganz alleine auf Torhüter Ruppert zu marschieren können – ärgerlich.

Der Pausensprudel war kaum getrunken, da besaßen die Grünweissen die nächste formidable Führungschance. Erneut Timo Bezirgianidis köpfte aus drei Metern etwas ungenau, was wohl auch mit seiner Maske zu tun hatte, doch ein Donzdorfer Abwehrspieler stolperte die Kugel fast ins eigene Tor. Er traf jedoch aus einem Meter seinen auf der Torlinie schon geschlagen liegenden Keeper und der konnte mit dem Fuß höchst glücklich zur Ecke stochern (47.). Aber auch Marc Vogelmann blieb nicht arbeitslos. In der 50. Minute musste der TSV-Goalie mit viel Mut am Sechzehnereck Timo Leicht in die Beine hechten, um sich das Spielobjekt krallen zu können. Im Gegenzug spielten sich Yannick Schellander und Moritz Krasser in den Strafraum, wieder fehlte dem Kapitän jedoch ein Schritt.

Dann zeigte der bis dahin glänzend leitende Tobias Eisele Schwächen und Nachlässigkeiten, vor allem aber Eitelkeiten. Drei rüde Fouls von Alexander Simperl und Tim Schraml blieben unbestraft und weil sich Benjamin Frimmel, Moritz Krasser und Luis Guillen beschwerten, sahen sie Gelb. Ausgerechnet Simperl wurde dafür auch noch mit dem 2:1 in der 57. Minute belohnt. Und auch da ging es nicht mit rechten Dingen zu, denn Vorlagengeber Robert Fiedler stand zuvor eindeutig im Abseits. Sechs Minuten später war das spektakuläre Match entschieden, denn auch der zweite Sünder, Tim Schraml, wurde mit einem Treffer belohnt. Sein Flachschuss nach einem zu laschen Klärungsversuch von Pablo Guillen bedeutete das 3:1 (63.). Die Moral bei den Gästen war gebrochen und der Spitzenreiter hätte durch Nico Kolb (71.) und Benjamin Klement (85.) zu weiteren Treffern kommen können. Die einzige gerechtfertigte gelbe Karte gab es für Matthias Wilhelm in der 87. Minute. Von den Donzdorfer Härten genervt, ging er richtig zur Sache und dass da ausgerechnet Schraml beim Schiri Rot einforderte, war unsportlich und löste Kopfschütteln aus. Eine sensationelle Tat von Marc Vogelmann beendete diese aufregende Begegnung, denn der Neckartailfinger Torhüter parierte einen Flugkopfball von Benjamin Klement aus drei Metern.

Die Niederlage war ärgerlich, unverdient und unnötig und doch war man im TSV-Lager nicht unzufrieden, weil die Truppe trotz etlicher Ausfälle eine großartige Leistung abgeliefert hatte. Eine solche benötigt es sicher auch am kommenden Sonntag, wenn das nächste Schwergewicht, der TSV Deizisau, im Aileswasen erwartet wird.

FC Donzdorf: Ruppert, Andres, Schraml, Fiedler (78. Marc-Simon Szenk), Leicht (82. Eisele), Simperl (68. Kolb), Schmid, Vetter (46. Klement), Heinzmann, Lukas Mroz, Joshua Szenk

TSVN: Vogelmann, Krasser, Frimmel (82. Kevin Plachy), Glöckler, Luis Guillen (77. Wenzelburger), Matthias Wilhelm, Sperl, Robin Plachy, Timo Bezirgianidis, Pablo Guillen (68. Nagel), Schellander (89. Michael Bezirgiannidis)

Schiedsrichter: Tobias Eisele (Korntal-Münchingen)

Zuschauer: 100

Tore: 0:1 (35.) Frimmel, 1:1 (37.) Vetter, 2:1 (57.) Simperl, 3:1 (63.) Schraml

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