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Montag, 15 November 2021 08:32

TSV Jesingen I - TSVN I 3:1

Mit einer bitteren 3:1-Niederlage in Jesingen beendet der TSVN seine kleine Serie von drei nicht verlorenen Spielen und geht nun ganz schweren Zeiten entgegen...

Quo vadis TSV? Gegen einen keinen Deut besseren direkten Vordermann zu verlieren, macht die Aufgabe nicht einfacher, den Abstiegskeller verlassen zu wollen. Es ist ja nicht so, dass die Elf von Felix Krasser einen grottenschlechten Auftritt hingelegt hätte, doch die Darbietung war einfach wieder zu fehlerhaft und zwar in allen Mannschaftsteilen. Dass schon wieder eine Führung keine Beruhigung und Sicherheit brachte, geht einem langsam auf den Senkel.

Als Felix Krasser seinem Bruder Moritz in der 6. Minute einen Eckball punktgenau auf den Kopf servierte, sahen viele den Ball schon drin. Scheppern tat es aber nur am Fangzaun. Der sich als steter Unruheherd zeigende Simon Kottmann besaß danach (14.) für den TSVJ die erste Chance und die war nicht von schlechten Eltern. Philipp Wenzelburger konnte kurz vor der Torlinie aber retten. Ein Angriff über Robin Plachy und Nicolai Berger wurde von Lars Glöckler aus zwölf Metern abgeschlossen, strich jedoch haarscharf übers Gebälk (19.). Anscheinend war dies nur die Generalprobe Glöcklers, denn drei Minuten später traf er spektakulär mit einem Treffer Marke Tor des Monats. Aus 17 Metern schlug die Kugel vehement zum 0:1 im Giebel ein.

Die Gastgeber behielten die Ruhe und schüttelten sich kurz. Es hatte sich vermutlich auch bis in die Lehenäcker herum gesprochen, dass die Grünhemden nicht im Stande sind, eine Führung zu halten. Diesmal waren es genau 90 Sekunden bis aus Freude wieder Frust wurde. Anstatt endlich mal hinten zunächst massiv zu stehen, war die rechte Jesinger Angriffsseite völlig offen und Davor Messerschmidt hatte allen Raum und Zeit, um seine Flanke vorzubereiten. Dass dann auch noch Simon Kottmann im Sechzehner total blank zum Volley ansetzen konnte, rief nur Kopfschütteln hervor. Das „Gerät“, das einer der drei Jesinger Ex-09er ins lange Eck schweißte, stand dann allerdings dem 0:1 an Schönheit in nichts nach.

Dreimal (28., 33., 40.) bestand in der Folgezeit für den Gast die große Möglichkeit, wieder in Führung zu gehen und diese sogar auszubauen. Zunächst nahm Felix Krasser dem am Strafraum tändelnden Simon Wahler den Ball ab und legte Nicolai Berger mustergültig auf. Vor dem leeren Tor stehend zögerte, zögerte und zögerte der aber so lange, bis doch noch ein Abwehrbein dazwischen fahren konnte. Unglaublich. Dann stahl Robin Plachy Torhüter Patrick Weigel den Ball, versuchte es fast von der Eckfahne wieder aufs leere Tor und verfehlte das lange Eck. Fast wäre Lars Glöckler noch mit dem Kopf ran gekommen.

Aller guten Dinge sind drei. In der 40. Minute gab der beste Mann auf dem Platz, Schiri Luca Michilli, Handelfmeter. Der zwar scharf getretene Strafstoß von Manuel Schneider kam jedoch zu unplatziert und dazu auch noch halbhoch, was ein Fressen für jeden Keeper ist.

Dunkelgelb gab es in 52. Minute für Kole Lekaj, der Felix Krasser von hinten in die Beine fuhr und wenig später (58.) legte Manuel Schneider den dribbelnden Timo Mader im Strafraum. Den Elfmeter tauchte Marc Vogelmann, wie schon am letzten Sonntag gegen die SGEH, aus dem Eck und hielt damit seine Mannschaft weiter im Spiel. Doch wieder taten sich Parallelen zum letzten Match auf, denn die Prachttat Vogelmann's war vier Minuten danach grad für die Katz. Der flinke Kottmann kam von der linken Seite und spielte Kevin Sen am Fünfmeteraum an. Der Torjäger stand mit dem Rücken zum Tor, Matthias Wilhelm ließ ihn sich drehen und irgendwie wurstelte Sen die Murmel zum 2:1 über die Linie.

Den endgültigen Knackpunkt brachten die Minuten 69 und 70. Robin Plachy konnte sich energisch gegen Hiergeist durchsetzen und steuerte allein auf Patrick Weigel zu. Der TSV-Kapitän wollte per Picke einnetzen und scheiterte, wie so oft in den letzten Wochen, an den Torhüter-Beinen. Auf der Gegenseite zeigte der andere Torjäger, Kevin Sen, dass es eigentlich kein Hexenwerk ist, den Ball am Torwart vorbei zu schieben. Plötzlich alleine auf Marc Vogelmann zulaufend, legte er das Spielgerät souverän mit der Innenseite ins Eck. Der Käs war damit gegessen und die 93. Minute symbolisierte nochmals, warum der TSV so weit im Keller steht. Auch Matthias Wilhelm stand alleine vor Weigel und der konnte gar nichts dafür, dass er vom Abwehrchef unkonzentriert angeschossen wurde.

Der Abstand zu den rettenden Plätzen wird immer größer und Gefahr lauert vor allem in der Landesliga, wo drei Neckar-Fils-Vereinen das Wasser ebenfalls bis zum Hals steht. Kommen Deizisau, Köngen und Ebersbach nämlich runter, drohen bis zu sechs Absteiger in der Bezirksliga. Wahrlich keine schönen Aussichten vor dem nächsten Sennerpokal im kommenden Jahr im Aileswasen.

TSV Jesingen: Weigel, Hiergeist (78. Schmidt), Wahler, Haußer, Messerschmidt (90. Schall), Kottmann (83. Barbosa), Schempp, Sen, Mader, Lekaj, Lindenschmid

TSVN: Vogelmann, Stefan Wilhelm, Schneider (87. Grech), Moritz Krasser, Matthias Wilhelm, Felix Krasser, Plachy, Wenzelburger, Brendle (63. Nagel), Berger (66. Grözinger)

Schiedsrichter: Luca Michilli (Echterdingen)

Zuschauer: 90

Tore: 0:1 (22.) Glöckler, 1:1 (24.) Kottmann, 2:1 (62.) Sen, 3:1 (70.) Sen

Besondere Vorkommnisse: Weigel hält Handelfmeter von Schneider (40.), Vogelmann hält Foulelfmeter von Messerschmidt (58.)

Gelesen 907 mal Letzte Änderung am Montag, 15 November 2021 10:31
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