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Montag, 28 Februar 2022 07:49

VfL Kirchheim I - TSVN I 2:2

Einen überraschenden Punktgewinn landete der TSVN beim Tabellenführer VfL Kirchheim. Doch es hätte mehr sein können, ja müssen...

Sofort eingeschlagen für diesen Zähler hätte man im grün-weißen Lager vor der Partie auf dem Kunstrasenfeld an der Jesinger Allee. Hernach herrschten gemischte Gefühle. Einerseits konnte mit Zuwachs für das marode Konto kaum gerechnet werden, andererseits wäre ein Sieg des krassen Außenseiters hoch verdient gewesen. Der Spitzenreiter kam dagegen mit einem blauen Auge davon. Ganze zwei Möglichkeiten besaß der VfL nach dem Seitenwechsel und beide nutzte Max Pradler eiskalt aus. Auf der anderen Seite versetzte Robin Plachy die Kirchheimer Defensive ein ums andere Mal in Angst und Schrecken, doch der Kapitän war es, der in der 79. Minute den Sack nach einem tollen Solo offen ließ. Ein gelungener Schachzug war der defensivere Part von Maurice Grözinger. Zusammen mit Luis Guillen sollte er die Kreise des gefährlichen Tim Sternemann eingrenzen, was auch durchweg gelang. Positiv bemerkbar machte sich auch die Rückkehr von Yannick Schellander, dessen Kilometer in der Vorrunde lange gefehlt hatten. Ganz stark und zuverlässig wie immer: Lars Glöckler.

Allerdings waren die Gäste nicht von Anfang an hell wach, denn Felix Böhringers flaches Geschoss rasierte schon in der 1. Minute den Außenpfosten. 180 Sekunden später trat erstmals der TSVN-Torjäger in Erscheinung, traf in günstiger Postion den Ball aber nicht richtig, sodass ein Kirchheimer Abwehrbein im allerletzten Moment dazwischen fahren konnte. Auch Matthias Wilhelm brauchte etwas Anlaufzeit und produzierte in der 7. Minute einen Leichtsinnsfehler. Argjend Shalaj konnte den prächtig reagierenden Marc Vogelmann aber nicht überwinden.

Doch auch die VfL-Deckung agierte nicht fehlerfrei und Nicolai Berger lief alleine auf Nico Nagel zu. Dem schnellen Angreifer rutschte unterwegs zusehends das Herz in die Hose, wurde immer langsamer und schließlich abgelaufen (20.).

Danach war wieder der Kapitän an der Reihe. Dem tat sich in der selben Minute auf Vorarbeit des fitter wirkenden Moritz Krasser die nächste Topchance auf. Auch diese blieb ungenutzt. Nach einer halben Stunde traten innerhalb weniger Augenblicke erneut beide starken Torhüter in Erscheinung. Zunächst rettete Marc Vogelmann gegen Salih Egrlic und dann war Nico Nagel blitzschnell unten als Robin Plachy abzog. Eine Minute vor dem Pausenpfiff des umsichtig und fehlerfrei leitenden Jens Steck gelang den Gästen aus dem Aileswasen endlich die Führung. Mo Krasser spielte den aufgerückten Philipp Wenzelburger auf rechts außen frei und der zog eine Flanke auf den langen Pfosten. Robin Plachy rauschte heran und drückte die Kugel per Kopf aus drei Metern in den Giebel.

Die erste Chance für den VfL resultierte aus der 56. Minute und wurde sofort verwertet. Glücklich fiel Max Pradler die Flipperkugel vor die Füße und der Ligatorjäger verwandelte gedankenschnell aus kurzer Distanz. Eine Art Warnschuss gab Nicolai Berger in der 61. Minute ab. Da konnte Nico Nagel noch abwehren, was zehn Minuten später nicht mehr der Fall war, weil dem TSVN ein klasse heraus gespieltes Tor gelang. Moritz Krasser und Robin Plachy spielten die VfL-Abwehr auf der linken Seite schwindlig. Die flache und scharfe Hereingabe Letzteren setzte Nicolai Berger aus sechs Metern eiskalt in die Maschen. Und dann kam die ominöse 79. Minute, die alles vollends zum Guten hätte wenden können. Kapitän Plachy's Solo war nicht zu stoppen und er steuerte alleine auf Nagel zu. Auch der Kirchheimer Keeper hatte das Nachsehen, doch die Kugel rollte am offenen langen Eck vorbei.

Die Strafe folgte auf dem Fuße und da verhielt sich das grün-weiße Ensemble im Gegenzug reichlich naiv. Sich nämlich beim Tabellenführer bei einer eigenen Führung auskontern lassen ist nicht nachvollziehbar. Felix Krasser produzierte weit in der VfL-Hälfte einen Ballverlust und Salih Egrlic hatte auf der linken Seite plötzlich Platz zum Liegen. Der Ex-Weilheimer schloss seinen 50-Meter-Spurt mit einem flachen Querpass ab und Max Pradler verwertete auch die zweite Chance der Hausherren humorlos. Robin Plachy machte in der 89. und 93. Minute nochmals mächtig Alarm und foppte sich beidesmal bis zu Nico Nagel durch, kam aber einfach nicht am Torhüter vorbei. So blieb es beim für die Gastgeber schmeichelhaften 2:2, das für den bis dato Vorletzten dem Spielverlauf nach einfach zu wenig war.

Dennoch, dieser Teilerfolg beim Tabellenführer sollte Mut und Hoffnung für eine Aufholjagd geben. Die Begegnung unter der Teck hat nämlich nochmals gezeigt, dass der TSV Neckartailfingen viel weiter oben angesiedelt sein könnte. Ein Minisatz von 16 auf 15 wurde schon mal vollzogen.

VfL Kirchheim: Nagel, Müller, Böhringer (56. Helber), Sternemann, (89. Schwickert), Pradler, Alavac, Egrlic, Schadt, Shalaj (66. Kögel), Hummel (83. Gut), Naujoks.

TSVN: Vogelmann, Moritz Krasser, Glöckler, Luis Guillen (70. Riehle), Matthias Wilhelm, Felix Krasser, Plachy, Wenzelburger, Grözinger, Schellander, Berger (77. Grech)

Schiedsrichter: Jens Steck

Zuschauer: 130

Tore: 0:1 (44.) Plachy, 1:1 (56.) Pradler, 1:2 (71.) Berger, 2:2 (80.) Pradler

Besondere Vorkommnisse: In der 84. Minute drohte der Spielabbruch, weil Jens Steck von heftigen Krämpfen geplagt wurde. Der sehr gut leitende junge Schiri konnte nach einer Pause jedoch die Partie zu Ende bringen

Gelesen 675 mal Letzte Änderung am Montag, 28 Februar 2022 07:54
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