Identischer Spielverlauf, gleiches Ergebnis. Wie schon im Vorjahr ging der TSV in der Kirchheimer Vorstadt früh in Führung (3.) und musste sich am Ende mit einer 3:1-Niederlage abfinden. Trainer Felix Krasser war ebenso nicht vor Ort wie auch der sportliche Leiter Alberto Guillen. Weil Co-Trainer Moritz Krasser zunächst auf dem Feld stand, coachte der reaktivierte Kevin Plachy an der Seitenlinie. Gleichzeitig war er neben Florian Schwierz und Yannick Schellander einer von nur drei Einwechselspielern. Wenn bereits zum Rundenauftakt zehn Mann aus dem Gesamtkader fehlen, ist das schon bedenklich.

Die Grün-Weißen gingen das Match forsch an und Robin Plachy zwang Jonas Schmidt mit seinem Flachschuss vom Sechzehner aus zu Boden (2.). Sechzig Sekunden später war wieder der Kapitän in Aktion und sein Zuspiel erreichte Toni Gönninger am Fünfereck. Der Neuzugang, in der Folgezeit ein Aktivposten, fackelte nicht lange und es beulte sich das Netz zum 0:1. Die lauf-, kampf- und willensstarken Schützlinge von Matteo Casisa zogen das Tempo an und Torjäger Kevin Sen köpfte eine Flanke aus drei Metern locker ein (15.). In den Minuten 20 und 36 reagierte Mika Class gegen Simon Kottmann beziehungsweise Kevin Sen hervorragend und vermied den Rückstand. Dazwischen war es dem zurück geeilten Lars Zink zu verdanken, dass Timo Mader aus kürzester Distanz nur den Aussenpfosten traf (28,).

Die Großchance zum 2:1 für den TSVJ versemmelte jedoch dessen Kapitän Timo Mader, der einen Flachpass vors Tor aus drei Metern am leeren Tor vorbei spitzelte. Die Begegnung wurde von Schiri Felix Ofner sehr gut geleitet – bis auf die Szene in der 39. Minute. Da setzte der junge Unparteiische einfach die Regeln außer Kraft. Das war nicht nur eine Frechheit, sonder vielleicht auch spielentscheidend. Der schon verwarnte Felix Hummel riss den durchbrechenden Robin Plachy per Trikotbremse zu Boden und nahm dem TSV damit eine klare Torchance. Normalerweise gibt es für dererlei Vergehen die rote Karte. Ofner zückte nicht mal Gelb, was auch den Platzverweis nach sich gezogen hätte. Einfach nur dreist, unverschämt und damit ein sportliches Desaster.

Mika Class war in der Nachspielzeit bei einem Freistoß von Kottmann von der Torauslinie nochmals auf dem Posten und so ging es mit einem Remis in die Kabinen. Kaum hatte das Spiel wieder begonnen, hätte der TSVN wieder in Führung liegen können. Lars Zinks Flanke köpfte Robin Plachy hauchdünn über den Balken. Jonas Schmidt hätte da keine Chance gehabt. In der 55. Minute nahm die Partie ihre Wendung. Der souveräne Abwehrchef Matthias Wilhelm brachte den jungen Mittelfeldmann Max Brendle in Zugzwang und prompt verlor dieser den Ball. Timo Mader nutzte dies mit einem energischen Solo sofort aus und traf zum 2:1. Als dann Simon Kottmann eine von Kevin Sen fast schon vertane Möglichkeit aus spitzem Winkel zum 3:1 nutzte, war der Käs sozusagen gegessen.

Zwar drangen die Gäste in den 80er-Minuten mit Macht auf den Anschlusstreffer, doch es kam dabei nichts mehr heraus. Im Gegenteil hätte Kevin Sen mit seinem Pfostenkopfball fast noch das 4:1 erzielt (88.). Die Niederlage in Jesingen ist angesichts der Leistung und den Problemen kein Beinbruch und dennoch ist die Truppe nun gezwungen, das Heimspiel gegen den Aufsteiger TSV Denkendorf zu gewinnen.

TSV Jesingen: Jonas Schmidt, Hummel (46. Preuß), Wahler, Fabian Schmidt (72. Flegel), Haußer, Messerschmidt, Kottmann (78. Ben Abdallah), Willig, Sen, Mader, Lindenschmid (68. Galeota)

TSVN: Class, Kraut, Schneider, Gönninger (74. Schwierz), Moritz Krasser (56. Schellander), Zink, Matthias Wilhelm, Grech, Robin Plachy, Brendle, Wenzelburger

Schiedsrichter: Felix Ofner

Zuschauer: 100

Tore: 0:1 (3.) Gönninger, 1:1 (15.) Sen, 2:1 (55.) Mader, 3:1 (67.) Kottmann