Die Nachspielzeiten gegen den FC Donzdorf haben es in sich. Im Mai gelang dem Ex-Verbandsligist in der 97. Minute im Aileswasen der Siegtreffer, diesmal stolperte die Frömmel-Elf in der 93. den Ball über die Linie. Ohne Frage war das Unentschieden für die Hausherren verdient, indes ärgerlich ist so ein spätes Tor allemal. Vor der äußerst hitzigen Auseinandersetzung mit den hoch agressiv zu Werke gehenden Lautertälern hätte vermutlich jeder im Aileswasen für ein Remis eingeschlagen, als das späte 2:2 jedoch fiel, konnte man damit natürlich gar nicht zufrieden sein. Jammerschade, dass der engagierte Auftritt in Donzdorf nur teilweise belohnt wurde, wobei Michael Bezirgiannidis mit dem Punktgewinn sicherlich trotzdem gut leben kann.
 
Der Rasen im Lautertalstadion war zu hoch geschnitten, präsentierte sich zudem äußerst stumpf und sehr holprig. Dazu gingen die Gastgeber von Beginn an ziemlich giftig zu Werke. In der Folgezeit bekam dies vor allem immer wieder Tobias Bartels zu spüren, der über ein halbes Dutzend mal mit Fouls gestoppt wurde. Schiedsrichter Manuel Eggle aus Nersingen schützte Bartels aber viel zu wenig und hätte durchaus schon früh mal eine Karte zücken können. Die erste gefährliche Aktion gab es nach einer Ecke von Felix Vetter, doch Alexander Simperls mächtiger Kopfstoß aus 12 Metern flog am Pfosten vorbei. Das stumpfe Geläuf wäre in Minute 17 Benjamin Frimmel fast zum Verhängnis geworden, als sein Rückpass zu kurz geriet und Marcel Finsterbusch geradenoch vor Michael Bayer klären konnte. Vom TSV war bis dahin in der Vorwärtsbewegung noch wenig zu sehen und so brachte einer von gefühlten 15 Freistößen von Tim Schöller in der 29. Minute das Finsterbusch-Gehäuse wieder in Gefahr. Die dickste Möglichkeit besaß eine Minute später erneut Tim Schöller, der auffälligster Akteur in Rot war. Am Elfmeterpunkt nahm er einen Querpass direkt und nagelte das Spielobjekt vehement über den Balken.
 
Doch langsam befreiten sich die Gäste aus dem Aileswasen und ließen sich zunehmend nicht mehr von der Härte des FCD beeindrucken. Die Folge: Eine Kombination über Benjamin Frimmel und Tobias Bartels brachte Timo Bezirgianidis in Position und der sorgte mit einem strammen Schussa aus 14 Metern für die 1:0-Führung (33.). Benjamin Vetter, einer der agressivsten im Team von Peter Frömmel, hätte kurz darauf durchaus Rot sehen können, als er im Zweikampf Felix Krasser einen Ellbogenschlag versetzte und der Neuzugang aus Metzingen einige Zeit nach Luft ringen musste. Auch den Hausherren wäre der schwer zu bespielende Platz fastgar in die Quere gekommen, denn Markus Häckers Zuspiel auf seinen Torhüter Christian Czeisz hätte sich um ein Haar Moritz Krasser geangelt. Ein Kopfball von Michael Bayer ans Außennetz beendete eine kampfbetonte erste Halbzeit.
 
Noch ereignisreicher sollten aber die zweiten 45 Minuten werden und dies fing schon in der 50. Minute an. Torjäger Bayer wurde da in abseitsverdächtiger Position angespielt, Dominic Ruopp wollte den Ball wegspitzeln und traf dabei den FC-Angreifer am Fuß. Schiri Eggle gab den vertretbaren Elfmeter sofort und dann hatte der Gast wieder Pech. Marcel Finsterbusch ahnte die Ecke und lenkte den Strafstoß von Tim Schöller an den Innenpfosten. Es war Millimetersache, denn der Abpraller fiel dem Schützen wieder vor die Füße und selbst den Nachschuss hätte der TSV-Schlussmann beinahe auch noch abgewehrt. Ein Kilic-Freistoß von der Seitenlinie geriet etwas unfreiwillig zum Torschuss und Christian Czeisz hatte alle Mühe, den Bogenball über die Latte lenken zu können. Der darauf folgende Eckball von Florian Dombrowski fand den Kopf Dominic Ruopps, doch Torhüter Czeisz stand gut postiert (54.). Dann jedoch ging der TSV Neckartailfingen zum zweiten Mal in Führung. Moritz Krasser schlug einen klasse Diagonalpass, mit dem Timo Bezirgianidis auf und davon ging und der nützte auch seine zweite Chance eiskalt, hatte dabei aber auch Glück, dass er die Kugel unter dem sich entgegen stürzenden Donzdorfer Torhüter durchbrachte (63.).
 
In der Folgezeit häuften sich die Freistoßsituationen für die Gastgeber und immer war es Spezialist Tim Schöller, der diese Standards gefährlich vors Tor brachte. So in der 65. Minute als Josip Scrobic aus acht Metern über den Kasten lenkte und sechzig Sekunden später Felix Vetter im Fünfmeterraum mit dem Oberschenkel die Flanke drüber bugsierte. In der 73. Minute die große Chance für den TSV, die Partie zu entscheiden. Von der rechten Seite drang Tobias Bartels in den Strafraum ein und scheiterte aus etwas zu spitz gewordenem Winkel am sich werfenden Czeisz, der zum Einwurf abwehrte. Emre Kilic wurde mit diesem sofort wiederum in den Sechzehner geschickt, doch sein Zuspiel auf den blank stehenden Bezirgianidis wurde geradenoch zur Ecke geklärt. Die Härte nahm nun noch mehr zu und so sahen Hannes Bayer und Simon Andres nach rüden Fouls hintereinander Gelb. Letzterer hätte sich sogar nicht beschweren dürfen, wenn er zum Duschen hätte gehen müssen, da er letzter Mann war und Moritz Krasser weg gewesen wäre (83.).
 
Dennoch schien der erste Dreier eingetütet, denn es lief die letzte Minute der angezeigten Nachspielzeit und der TSV bekam im Mittelkreis einen Freistoß zugesprochen. Emre Kilic riskierte dabei zuviel und spielte den gedeckten Moritz Krasser kurz an. Christoph Wagenblast blieb Zweikampfsieger und der Konter führte völlig unnötig zur letzten Ecke. Nun versammelte sich alles, einschließlich Torhüter Czeisz, in und um den Fünfmeterraum und Marcel Finsterbusch kam in den Getümmel nicht an die Hereingabe heran. Wie eine Billardkugel flipperte der Ball hin und her und schließlich erwies sich Michael Bayer als bester "Stocherer" und drückte das Leder aus einem halben Meter über die Linie. Weil Schiri Eggle danach immernoch nicht genug hatte, handelte sich Matthias Wilhelm auch noch die Ampelkarte ein. Der TSV-Abwehrspieler musste innerhalb 120 Sekunden nämlich zweimal so heftig zur Sache gehen, dass der Platzverweis gerechtfertigt war.
 
1. FC Donzdorf: Czeisz, Hannes Bayer, Häcker, Wagenblast, Andres, Felix Vetter, Skrobic, Michael Bayer, Schöller, Simperl, Benjamin Vetter
TSV Neckartailfingen: Finsterbusch, Matthias Wilhelm, Stefan Wilhelm, Ruopp, Bayha, Bartels, Krasser, Frimmel (61. Wenzelburger), Dombrowski (80. Sebastian Kurz), Timo Bezirgianidis (90. Klay), Kilic.
Schiedsrichter: Manuel Eggle (Nersingen)
Tore: 0:1 (33.) Bezirgianidis, 1:1 (50./Foulelfmeter) Schöller, 1:2 (63.) Bezirgianidis, 2:2 (90.+3) Michael Bayer
Zuschauer: 120
Besondere Vorkommnisse: Gelb-rote Karte für Matthias Wilhelm (90.+4) wegen wiederholtem Foulspiel
 
 
Sonntag, 25.8.13, 15 Uhr
TSV Neckartailfingen I - FV Neuhausen I
 
Unbequemer Gast - Letzter TSV-Erfolg liegt lange zurück
Der FV Neuhausen war eine von vier Mannschaften, gegen die der TSV in der letzten Saison beide Spiele verlor. Überhaupt gab es in den letzten Jahren keinen Dreipunkteerfolg mehr gegen die Truppe von Robert Stadtmüller. Die Auseinandersetzungen mit der Filderelf gehörte schon immer zu den besonderen Begegnungen und darf trotz der nicht gerade räumlichen Nähe als Derby bezeichnet werden. Der FV Neuhausen verlor seine Auftaktpartie zu Hause gegen den TSV RSK Esslingen (1:2) und wird den Fehlstart schnellstens ausbügeln wollen. Obacht geben heißt es am Sonntag natürlich vor allem auf Antonino Singh, der dem TSV schon oft die Suppe versalzen hat. Ansonsten sollten die üblichen Verdächtigen wie Hamdi Dagdelen, Matthias Lexa, Jürgen Schneider oder Chris Hummel besondere Aufmerksamkeit erfahren. Mit einem Sieg könnte man im Aileswasen von einem geglückten Saisonauftakt sprechen.
 
 
Kreisliga B
 
Sonntag, 25.8.13, 13.15 Uhr
TSV Neckartailfingen II - TSV Altdorf II  
 
Die Elf von Stefan Wisniewski hatte gegen den erheblich verbesserten NK Marsonia Frickenhausen einen Start nach Maß und gewann im Tischardtegart letztendlich sicher mit 4:1. Nun kommt mit dem TSV Altdorf II eine Mannschaft in den Aileswasen, die gleichfalls als viel stärker eingeschätzt werden muss als in der letzten Saison. Die Altdorfer Zweite bewies dies gleich mit einem nicht unbedingt zu erwartenden 2:1-Sieg über den Kreisliga-A-Absteiger TSGV Großbettlingen. Es lohnt sich also für die TSV-Anhänger, von Anfang an bei der Doppelveranstaltung im Aileswasen dabei zu sein.
 
 
Vorschau
Donnerstag, 29.8.13, 18.30 Uhr
Bezirkspokal, 1. Runde
TV Nellingen I - TSV Neckartailfingen I