Am Sonntag endet für den TSVN eine schwierige Saison, ob mit gutem Ausgang wird sich zeigen. Der direkte Abstieg ist abgewendet, indes, es droht noch die Relegation. Die Konstellation ist ziemlich simpel, denn für die Grünhemden ist nur noch der FTSV Kuchen, der mit zwei Punkten Rückstand, aber dem besseren Torverhältnis hinter der Elf von Alberto Guillen auf dem Relegationsplatz logiert, relevant. Eben jene Kuchener haben beim derzeit in Hochform spielenden TSV Deizisau eine haushohe Hürde zu überqueren. Auf der Hinteren Halde sind die Filstäler gezwungen, alle drei Punkte zu holen. Tun sie das, muss auch im Aileswasen der Dreier gegen den Absteiger TSV Berkheim stehen. Und dass die Esslinger Vorstädter nicht sang- und klanglos das Bezirksoberhaus verlassen wollen, zeigten sie am letzten Sonntag mit ihrem Sieg über den FV Faurndau.

„Wir wollen unsere überragende Rückrunde mit einem Sieg abrunden und noch Dritter werden“, so Alexander Iglhaut, Macher des TSV Deizisau. Diese Aussage sollte das Nervenkostüm des Bezirkspokalsiegers doch etwas stabilisieren, denn zuvorderst ist der eigene Sieg gegen den TSV Berkheim gefragt. Gelingt der, können alle anderen tun und lassen was sie wollen. Im März unterlag der TSVN bei irregulären Schneebedingungen in Berkheim mit 2:3 und allein schon das sollte Warnung genug sein. Mit Freistoßspezialist Sebastian Franken und Torjäger Stefan Ruoff (12) verfügt der Auf- und wieder Absteiger über überdurchschnittliche Bezirksligaspieler für die Offensive. Dagegen ist der TSVB mit 92 Gegentoren hinten noch anfälliger als die Kicker aus dem Aileswasen (82).

Vor zwei Wochen hatte das grün-weiße Ensemble gegen Schlusslicht Obere Fils seine Nerven gar nicht im Griff und kam erst kurz vor dem Ende zum Siegtreffer. In Nellingen hingegen fehlte einfach das Spielglück. Alberto Guillen hat angekündigt, dass diesmal wieder der erfahrene Marcel Finsterbusch im Tor stehen und der seit dem Pokalfinale so starke Joker Patrick Siegert von Anfang an auflaufen wird. Für beide wird es gleichzeitig das Abschiedsspiel werden, denn der 30jährige Torhüter beendet etwas früh seine Karriere und Siegert soll beim TSV Linsenhofen kickender Co-Trainer werden. Auch für Denis Köhler könnte es der letzte Auftritt im grünen Trikot werden, denn er steht beim FC Frickenhausen im Wort. Allerdings soll diese Zusage dem Vernehmen nach nur für die Landesliga gelten und die steht im Täle derzeit ja auf der Kippe.

Doch das ist alles Zukunftsmusik. Zunächst muss die Klasse gehalten werden. Klappt dies ohne Relegation, so wäre die Saison dank des erstmaligen Bezirkspokalsieges doch noch eine ordentliche geworden. Nach grandioser Vorbereitung, aber viel zu vielen Testspielen, wirkte die Mannschaft überspielt und legte prompt einen Fehlstart mit zwei Niederlagen hin. Danach kam die Truppe unter Georgios Karatailidis nie mehr so richtig in die Gänge und litt zudem unter einer zeitweise ausufernden Verletzungsmisere. Die Verantwortlichen im Aileswasen zogen im Frühjahr die Reißleine und entließen den Trainer, was ja in Neckartailfingen in den letzten 25 Jahren nur einmal vorgekommen ist.