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Montag, 11 Oktober 2021 08:42

TSVN I - FC Esslingen 0:1

Denkbar knapp verlor der TSVN sein Heimspiel gegen den hohen Favoriten FC Esslingen. Doch knapp daneben ist eben auch vorbei und so wird die Lage im Aileswasen langsam ungemütlich...

Die sportliche Führung mit Felix Krasser an der Spitze hatte Konsequenzen gezogen und gegen die offensivstarken Kreisstädter von einer Dreier- auf Viererabwehrkette umgestellt. Immerhin hatte der FCE in sieben Partien schon 26 mal getroffen. Die Maßnahme fruchtete und dennoch gingen die Grün-Weißen erneut leer aus. Ein Foulelfmeter brachte die Entscheidung und der war kropfunnötig.

Dass der Sieg für die Elf von Lothar Mattner verdient war, ist jedoch nicht von der Hand zu weisen, denn Marc Vogelmann hätte den einen Punkt mit einem halben Dutzend Glanzparaden fast im Alleinhang gesichert.

Der Chef höchstpersönlich war nicht nur mit der fast erfolgreich geglückten Umstellung im Fokus, sondern stand auch auf dem Rasen in zwei entscheidenden Szenen im Mittelpunkt. In der 16. Minute schlenzte Krasser einen Freistoß aus dem Halbfeld in den Esslinger Fünfmeterraum, der Ball sprang auf und klatschte an den Innenpfosten. Wie schon in Donzdorf, als Nicolai Berger am Aluminium scheiterte, so hatte der TSV auch diesmal nicht das Spielglück auf seiner Seite. Zu allem Überfluss flog der Abpraller Torhüter Johannes Lipp in die Arme.

Der lauf- und kampfstarke Spielertrainer war dann schließlich auch noch am einzigen Gegentreffer beteiligt. Einem Jungspund hätte man die viel zu hitzige Attacke in der 70. Minute verzeihen müssen, doch ein Routinier, wie es Felix Krasser nun mal ist, geht im relativ Gefahr freien Sechzehnereck nicht so zur Sache. Der eingewechselte und recht giftige Philipp Peredo Cruz, der den Gästen frischen Wind brachte, nahm dankend an und Schiri Alex Flaig blieb gar nichts anderes übrig als auf den Punkt zu zeigen. Georgios Natsis verwandelte bombensicher und der nächste Leerlauf war für den TSV Neckartailfingen perfekt.

Dabei wäre den in der Abwehr wenig sattelfest wirkenden Gästen aus der Kreismetropole vor allem im ersten Umlauf beizukommen gewesen. Der unsichere zentrale Abwehrmann Natsis und Torhüter Johannes Lipp waren der wunde Punkt und die Patzer der beiden hätten konsequenter genutzt werden sollen. So verhaspelten sich der Abwehrchef und sein andauernd weit vor dem Strafraum rum turnende Torspieler in der 20. Minute gewaltig. Maurice Grözinger hatte aus vierzig Metern das leere Tor vor sich, agierte aber etwas zu hektisch und verzog. Der junge TSV-Angreifer hätte sich den Ball besser zurecht legen können, anstatt ihn direkt zu nehmen.

Zwei Minuten später eine ähnliche Situation. Diesmal besaß Robin Plachy die Möglichkeit, von der Seitenlinie ins leere Gehäuse zu treffen. Der zwischenzeitlich zurück geeilte Lipp fischte die Kugel jedoch am Elfmeterpunkt herunter. Der wieder eine mehr als solide Partie spielende Nico Schruff verhinderte nach einer halben Stunde auf der Torlinie in einem robusten Zweikampf mit Federico Scarano ebenso den Führungstreffer des FCE, wie Marc Vogelmann, der die allein auf ihn zu laufenden David Srsa (34.) und Scarano stoppte (36.). Die neben dem Pfostenschuss einzig heraus gespielte Torchance in der ersten Hälfte besaß Moritz Krasser (37.), als sein Heber zu kurz geriet und Lipp das Flugobjekt sicher herunter holen konnte.

Nach dem Seitenwechsel waren Torraumszenen auf beiden Seiten zunächst Mangelware. Nur Bastian Nagel kam in die Nähe von Lipp, doch seine flache Hereingabe wurde von dem Goalie per Fuß geklärt (53.). Die bis dahin gut stehende Neckartailfinger Defensive ließ bis zur 70. Minute kaum was zu, doch just zu diesem Zeitpunkt passierte das unglückliche Foulspiel, das letztendlich zur Niederlage führte. Die hätte in der Folgezeit allerdings erheblich höher ausfallen können, wenn da nicht der überragende Marc Vogelmann gewesen wäre. In der 72. Minute parierte er gegen Marcello di Fabio im Fünfer spektakulär, tat dies noch sensationeller mit einer Robinsonade gleich im Doppelpack in der 77. Minute gegen David Srsa und hatte kurz zuvor auch Maurice Regber zur Verzweiflung getrieben.

Doch all das half nur, die neuerliche Panne in engen Grenzen zu halten, weil die TSV-Offensive kaum vorhanden war. Einzig Moritz Krasser, der in der 80. Minute umgestoßen wurde und vergeblich auf einen Strafstoß hoffte, sowie nochmals Mo Krasser im Duett mit Grözinger (84.) verbreiteten so etwas wie Gefahr für Johannes Lipp. Matthias Wilhelm und Marc Vogelmann verhinderten in der 87. Minute in einer wilden Szene auf der Torlinie das 0:2 und in der Schlussminute hätte es Nicolai Berger ähnlich machen können, wie gegen die SpV Nürtingen. Zunächst setzte der Eingewechselte energisch zum letzten Solo an, wurde am Strafraum jedoch zu hippelig und schloss ziemlich gefahrlos ab. Das Flugobjekt landete erst kurz vor dem Neckar.

Die viel zu hohe Gegentrefferquote konnte gegen den besten Angriff der Liga erfolgreich gesenkt werden, doch das ging auch auf Kosten der eigenen Offensivkraft. So hing Kapitän Robin Plachy zu weit zurück und fand als Torjäger nicht statt. Dennoch war die Vorstellung gegen einen abgeklärten Gegner mehr als ordentlich und gibt Hoffnung. Diese muss nun allerdings am Donnerstag im Nachholspiel gegen den FV Neuhausen dringend in die Tat umgesetzt werden, um wieder Anschluss ans Mittelfeld finden zu können.

TSVN: Vogelmann, Moritz Krasser, Glöckler (79. Berger), Matthias Wilhelm, Grech, Nagel (62. Nachev), Felix Krasser, Plachy, Wenzelburger, Schruff, Grözinger

FC Esslingen: Lipp, Mojasevic, Vehab (46. Peredo Cruz), Scarano (65. Haradinaj), Regber, Ziemski, Sarikurt (65. Baumann), Müller, Di Fabio (89. Huber), Srsa, Natsis

Schiedsrichter: Axel Flaig (Hößlinswart)

Zuschauer: 140

Tor: 0:1 (70.) Natsis (Foulelfmeter)

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