Neun Punkte stehen jetzt auf dem TSVN-Konto, mithin so viele, wie am Ende der letzten Vorrunde zu Buche standen. Allerdings stehen diesmal noch sechs Begegnungen aus. Beruhigend ist das indes kaum, denn diese Partien haben es in sich. Nach Esslingen heißen die weiteren Etappen Ebersbach, Donzdorf, Deizisau, Kirchheim, Köngen und Neuhausen. Alles Mannschaften, die ein Wörtchen vorne mitzureden haben. Jeder einzelne Punkt wird da Gold wert sein, wobei angesichts der hohen Zahl an Absteigern schon einige, nicht unbedingt eingeplante Zähler geholt werden müssen.
Wie die Rollen gegen den Spitzenreiter verteilt sein werden, zeigt allein ein Quervergleich. Die Krasser-Elf ging in Eislingen 0:6 baden, eine Woche später wurden die Filstäler in der Kreismetropole 5:1 vermöbelt.
Weitere Gründe, warum die Truppe von Christian Ehrenberg haushoher Favorit sein wird, gibt es genügend. Neun von zehn Spielen gewonnen und dabei das imposante Torverhältnis von 30:5 erzielt. Die nackten Zahlen beim TSV lauten 20:35. Das sind Welten, vor allen Dingen im Abwehrbereich. Noch nie konnte der TSV gegen den sonntäglichen Gast zudem etwas holen. Kleiner Hoffnungsschimmer, dass der FCE doch verwundbar ist: Der FV Plochingen fügte ihm die einzige Niederlage bei und das eine Woche nachdem der FVP im Aileswasen geschlagen worden war. Dieser Quervergleich ist dann schon etwas mehr Mut machend.
Der FC Esslingen, der erst vor nicht allzu langer Zeit gegründet wurde, verfügt über einen großen und ausgeglichenen Kader. Bereits jetzt haben sich schon wieder zehn verschiedene Akteure in die interne Torschützenliste eingetragen. In der letzten Saison waren dies sogar sage und schreibe 26 Mann. Vor allem Martin Hägele, einstmals Oberligakicker beim TSV Wäldenbronn, den es gar nicht mehr gibt, will wieder eine Mannschaft auf der überregionalen Fußballbühne platzieren, was einer 80.000-Einwohner-Metropole auch gut zu Gesicht stehen würden. „Nur“ Bezirksliga ist einer solchen Stadt nicht unbedingt würdig.
Schon mit dem Start einer bescheidenen Aktion Eichhörnchen wären im Aileswasen wohl alle hoch zufrieden. Sprich, für einen Zähler würde man sofort unterschreiben. Dazu müssen jedoch alle an ihre Grenzen gehen und ihre Fehler drastisch reduzieren. Toni Gönninger trifft fast jeden Sonntag und steht bei nun schon neun Toren. Solche Quoten war man bislang von Robin Plachy gewohnt, doch der Kapitän durchlebt gerade eine Durststrecke. Trifft auch er wieder, gestalten sich die Aussichten auf Zählbares gleich erheblich höher. Dass alles getan wird, um die missliche Lage zu verbessern, zeigte das viermalige Training vor dem Harthausen-Spiel. Packen wir's also an, man hat schon Gäule vor Apotheken kotzen sehen. Soll heißen, im Fußball ist alles möglich.
Kreisliga B/4
Bereits am Freitagabend (Anstoß 19.30) empfängt der TSVN den FV 09 Nürtingen II im Aileswasen. Wegen der Hochzeit von Michael Schranz wurde die Begegnung vorverlegt, die Gefahr eines „Fahnenspiels“ am Sonntag wäre doch zu groß gewesen. Nach der unglücklichen Last-Minute-Niederlage beim TB Neckarhausen und dem spielfreien Sonntag, stehen die Aussichten auf einen Dreier gar nicht so schlecht.