Lebendig wurde es nach einer Viertelstunde, denn da musste Maik Wurster per Kopf knapp vor der Torlinie klären. Bastian Nagel war es, der für die Gäste erstmals Torgefahr zeigte. Philipp Krämer fuhr ihm aber kurz vor dem Abschluss fair in die Parade (20.). Dann zog Moritz Krasser nach Zusammenspiel mit Toni Gönninger flach ab, verfehlte jedoch denkbar knapp Ben Brenkens Kasten. Ein Fehler von Mika Class bescherte dem TSVH in der 29. Minute die Führung. Der Keeper segelte unter einer weiten Agatic-Flanke hindurch und Milan Milic konnte unbedrängt einköpfen.

Einen klareren Elfmeter als nach einem Foul an Moritz Krasser kann es eigentlich nicht geben. Doch Sasch Stegemann ließ grüßen und Tobias Lochmüller wandelte auf den Spuren des Bundesligaschiris Bochum gegen Dortmund. Zudem hatte der Unparteiische immense Probleme mit der Abseitsregel. Allein Toni Gönninger wurden so drei kapitale Chancen geraubt. Nach 39 Minuten kam das Aus für Felix Krasser. Bei einer Abwehraktion verletzte sich der Spielertrainer ziemlich heftig und musste runter. Einem Zusammenspiel zwischen Philipp Wenzelburger und Yannick Schellander entsprang der Ausgleich. „Schelli“ bediente Moritz Krasser und der ließ Brenken mit seinem Flachschuss nicht den Hauch einer Abwehrmöglichkeit.

Eine feine Harthäuser Kombination vollendete Roko Agatic, der Spielertrainer auf der anderen Seite, in der 65. Minute zum 2:1. Zuvor war Toni Gönninger alleine vor dem Harthäuser Keeper gescheitert (61.) und Julien Grech bekam es im Duett mit Philipp Wenzelburger auf der Torlinie mit Alexander Kurrle zu tun. Der Harthäuser blieb Sieger und lenkte über die Latte. Die ganz große Möglichkeit zum Ausgleich tat sich Lars Glöckler in der 73. Minute auf exzellente Vorarbeit seines Namensvetters Zink auf. Der wie Kai aus der Kiste aus den USA aufgetauchte Glöckler jagte die Kugel jedoch frei und mit Schmackes über den Balken. Dennoch war der (vorläufige) Rückkehrer eine enorme Belebung für das Neckartailfinger Spiel.

Ungewohnt viele gute Standards fabrizierten an diesem Tag Yannick Schellander und Manuel Schneider. Letzterer zog in der 81. Minute einen Eckball nach innen und Julien Grech rammte den Ball mit dem Kopf in die Maschen. Mika Class gegen Philipp Krämer (82.) und Maik Wurster vor der Linie (83.) verhinderten die dritte Harthäuser Führung. Die allerdings gab es in der 86. Minute, weil sich Wurster und Torhüter Class gründlich missverstanden. Der Abwehrmann köpfte am herauslaufenden Class vorbei und Srdan Savic bedankte sich. Duplizität der Ereignisse dann in der Nachspielzeit. Im sicheren Gefühl des Sieges passten die Gastgeber am Sechzehner quer, der völlig unbedrängte Khader Omar verhaspelte sich und Manuel Schneider roch den Braten. Er eroberte sich den Ball und setzte ihn flach zum 3:3 ins Eck. Ein Ergebnis, das für beide Mannschaften wohl das Bezirksliga-Aus bedeuten könnte.

TSVN Harthausen: Brenken, Gläser, Kurrle, Lujic, Krämer, Cosic (86. Nguyen), Walz (46. Schraitle), Agatic (90.+1 Potsolidis), Savic, Omar, Milic (84. Bremer)

TSV Neckartailfingen: Class, Wurster, Schneider, Gönninger, Moritz Krasser, Glöckler (80. Schruff), Luis Guillen, Nagel (58. Zink), Felix Krasser (39. Grech), Wenzelburger (71. Berger), Schellander

Schiedsrichter: Tobias Lochmüller

Zuschauer: 130

Tore: 1:0 (29.) Milic, 1:1 (42.) Moritz Krasser, 2:1 (65.) Agatic, 2:2 (81.) Grech, 3:2 (86.) Savic, 3:3 (90.+2) Schneider